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0993 - Bastion der Bestien

Titel: 0993 - Bastion der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte niemand mehr die Station betreten - wenn überhaupt.
    Amtranik vergewisserte sich in Gedanken, daß er richtig überlegte.
    Es gab nur ein paar vergleichsweise winzige Stationen der Milchstraßenbewohner auf diesem Planeten.
    Daß einer dieser Bewohner zufällig die Bastion der Garbeschianer entdeckt haben sollte - wie groß mochte die Wahrscheinlichkeit sein. Schließlich wußten die GAVÖK-Leute nicht, daß es auf dem seltsamen Planeten überhaupt eine Station der Garbeschianer gab. Bis vor ein paar Monaten hatte die Milchstraße in weiten Teilen nicht einmal gewußt, daß es überhaupt Garbeschianer gegeben hatte - und noch gab, wie Amtranik und seine Leute bewiesen.
    Amtranik kam zu der Einsicht, daß er gute Aussichten hatte, eine unversehrte Station zu finden.
    Er übernahm die Führung.
    Langsam stieg er die ersten Stufen hinab. Der Stein war früher einmal glatt gewesen. Das Wetter vieler Jahre, Regenfall und Temperaturunterschiede hatten den Stein angegriffen.
    Eine meterlange Schlange schnellte Amtranik entgegen, aber der hatte den Angriff frühzeitig gesehen und schoß das Tier noch im Flug ab. Noch ein Beweis, dachte der Garbeschianer.
    Die eigentliche Station war subplanetarisch. Es mußte hier große Hallen geben, riesige, wohlgefüllte Magazine, die alIes enthielten, was Amtranik Freude und den Bewohnern der Milchstraße größtmöglichen Verdruß bereiten sollte.
    Nichts dergleichen zeigte sich.
    Immer tiefer hinab stieg der Garbeschianer. Er fand nur die Spuren der Verwitterung.
    Langsam dämmerte dem Hordenführer eine schreckliche Einsicht.
    Eine Million und zweihunderttausend Jahre waren vergangen, seit diese Bastion angelegt worden war.
    Das waren Zeiten, in denen sich tektonische Veränderungen abspielen konnten. In Zeiträumen wie diesen wurden auf anderen Planeten Kontinente geboren und verschoben. Eine Million Jahre, das war selbst für die sehr großzügig mit der Zeit umgehenden Geologen eine beachtliche Spanne.
    Diese Zeit schien auch genügt zu haben, um die Bastion der Garbeschianer zu zerstören.
    Erdbeben mochten den Anfang gemacht haben. Wuchtige, alles niederwerfende Stöße, die Sprünge und Risse hervorriefen, die Angriffsflächen für Wasser und Wind. Ein Felsspalt, der vor dem Wintereinbruch voll Wasser stand, war nach den ersten Frosttagen wesentlich größer geworden - das Eis, volumengrößer als die gleiche Wassermenge, sprengte selbst die massivsten Felsen auseinander. Ein sanfter Wind, der feinkörniges Sand über das Land trieb, mochte kein lebendes Wesen stören. Im Lauf der Jahrhunderttausende aber konnte er Gebirge abtragen.
    „Sucht", sagte Amtranik mit mühsam bewahrter Ruhe.
    Ke’ine Waffen, keine technischen Hilfsmittel, nichts. Überall nur Spuren der Verwüstung - einer Verwüstung, die sich sehr langsam vollzogen hatte.
    In einigen der unterirdischen Räume hatte das Wasser aus der Höhe Zutritt gefunden. Es war kalkhaltiges Wasser gewesen, wie die meterlangen Stalaktiten bewiesen.
    Der Zahn der Zeit hatte von der Bastion der Garbeschianer nichts mehr übriggelassen, als ein paar verwitterte Höhlen, kaum mehr erkennbar als Werk intelligenter Wesen.
    „Nichts", sagte der erste der zurückkehrenden Laboris. „Nur leere Räume. Viele Kammern scheinen eingeschlossen und verschüttet zu sein."
    Die Nachrichten häuften sich und wurden immer schlechter. Ein Antigravschacht wurde gefunden- eine Röhre, die einmal tief in den Boden: hinabgeführt hatte. Jetzt war sie mit Schlamm gefüllt, darüber stand modriges Wasser.
    Kein Wunder, daß sie ihm das Tal überlassen hatten - es gab darin nichts mehr zu finden. Ob die Feinde das gewußt hatten oder nicht - das Ergebnis war für Amtranik das gleiche. Er war - vorerst - gescheitert.
    „Hier gibt es keine Station", sagte einer der Laboris.
    Sie hatten sich inzwischen wieder bei Amtranik gesammelt. Die Suchaktion war ein kompletter Fehlschlag geworden. Vielleicht war schon seit Jahrzehntausenden nichts mehr von der Bastion der Garbeschianer erhalten gewesen - und selbst wenn es unter dem Schutt, dem Schlamm, dem gigantischen Trümmerberg noch Geräte geben sollte, dann waren sie entweder hoffnungslos defekt oder aber für Amtranik unerreichbar, jedenfalls in der kurzen Spanne Zeit, die dem Garbeschianer zur Verfügung stand.
    Amtranik kehrte ins Freie zurück. Einer nach dem anderen verließen die Laboris die unterirdische Trümmerstätte.
    „Ein Fehlschlag", faßte Amtranik die Lage zusammen. „Jetzt heißt’

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