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0993 - Das Rätsel der Schattenfrau

0993 - Das Rätsel der Schattenfrau

Titel: 0993 - Das Rätsel der Schattenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zwischen ihr und uns Sinclairs gibt.«
    »Das werde ich versuchen.«
    »Kommst du denn her, soll ich dich von Mutter fragen?«
    »Das kann ich nicht sagen, Dad. Ich muß erst einmal abwarten. Ich will ehrlich sein. Im Moment sitze ich hier in meiner Wohnung und warte tatsächlich darauf, daß diese Schattenfrau erscheint. Deshalb hast du mich nicht im Büro erreicht.«
    »Was macht dich denn so sicher, daß sie kommt?«
    »Ich gehe mal davon aus, daß ich sie gelockt habe. Mein Erscheinen in diesem Lokal könnte sie verwirrt haben. Deshalb gehe ich davon aus, daß sie einfach mehr wissen möchte. Um das zu erfahren, muß sie einfach kommen.«
    »Und dann?«
    »Ich habe keine Ahnung, Vater, wie ich mich verhalten soll. Aber mir wird schon etwas einfallen«, erklärte ich ihm, und meine Stimme klang wieder optimistischer.
    »Das will ich hoffen. Mutter steht übrigens noch neben mir. Sie möchte dich auch noch sprechen.«
    »Dann gib sie mir.«
    Mein Vater verabschiedete sich und hatte sich dabei sehr müde angehört. Ich mußte einfach mit meiner Mutter reden und sie beruhigen, was nicht leicht war, denn sie litt stärker unter den Eindrücken als mein alter Herr. Immer wieder warnte sie mich, sprach kaum von sich selbst, hatte während ihrer eigenen Angst noch Angst um mich, und ich konnte sie kaum beruhigen.
    Sie sprach auch des öftern davon, wie traurig dieser Geist auf sie gewirkt hatte, als wäre etwas Schreckliches geschehen, oder es stünde kurz bevor.
    Ich versuchte immer wieder, ihr Hoffnung zu geben und war davon überzeugt, daß wir das alles auf uns zukommen lassen mußten. Ich appellierte an ihre Stärke, was sie schließlich auch hinnahm, und irgendwann verabschiedete sie sich von mir.
    Ich legte den Hörer ebenfalls auf und zitterte dabei. Es waren nicht nur die Arme in Mitleidenschaft gezogen worden, mir ging es am gesamten Körper nicht gut. Der Druck im Magen wollte einfach nicht weichen.
    Unsichtbar über uns lag ein Fluch.
    Der Fluch der Sinclairs…
    Einmal waren wir ihm entgangen, aber der Spieß konnte sich auch drehen. Man hat nicht immer Glück im Leben. Es braute sich einiges zusammen, dessen war ich mir sicher.
    Eines hatte ich weder meinem Vater noch meiner Mutter gegenüber erwähnt. Ich dachte darüber nach, als ich in der Küche stand und mir etwas zu trinken einschenkte.
    Immer wenn die Schattenfrau erschien, geschah ein Unglück, dann starb jemand.
    Aber ich lebte noch.
    Meine Eltern auch.
    Warum waren wir nicht gestorben? Warum hatten wir diesen Fluch durchbrochen?
    Ich wußte noch nichts, aber ich konnte mir vorstellen, daß Donata mit uns etwas Besonderes vorhatte. Damit schloß sich der Kreis wieder, und ich dachte an den Fluch der Sinclairs.
    Die Zukunft sah nicht gut aus. Aber wann hatte sie schon einmal strahlend wie eine Sonne gewirkt? Es war schwer für mich, da eine Erinnerung zu finden.
    Ich trank das Glas leer und war der Meinung, nur ein winziges Stück weitergekommen zu sein. Meine Gedanken kreisten wieder um den Begriff Hellseherin.
    Ich blieb in der kleinen Küche, lehnte an der Spüle und dachte nach.
    Donata hatte in die Zukunft blicken können. Alles wies darauf hin, daß sie zu den Menschen gehörte, die es wirklich verstanden, das Schicksal zu deuten. Sie war kein Scharlatan, sie mußte ernst genommen werden.
    Bisher war sie nur kurz erschienen. Bei meinen Eltern ebenso wie bei mir, und sie hatte eine Warnung ausgesprochen. Eine Warnung, die den Tod beinhaltete.
    Aber nicht jetzt, nicht sofort - in der Zukunft!
    Ich mußte mich räuspern, um den Druck im Hals loszuwerden. Plötzlich kam ich mir so verdammt allein vor. Jetzt brauchte ich meine Freunde, um mit ihnen über das Problem reden zu können.
    Ich verließ die Küche, trat in den Wohnraum - und zuckte sofort zurück.
    Ein Adrenalinstoß jagte durch meinen Körper. Er trieb mir den Schweiß auf die Stirn.
    Ich hatte Besuch bekommen. Ein Geist war da. Donata, die Schattenfrau!
    ***
    In diesen, mir schrecklich lang vorkommenden Augenblicken wußte ich nicht, ob ich mich freuen oder im Boden versinken sollte. Es war alles so anders und so fremd für mich geworden, und ich spürte wieder diesen Strom der Kälte auf meinem Rücken, als hätte man mich doch mit eiskalten Knochenhänden berührt.
    Irgendwo hatte ich mir ihr Erscheinen gewünscht, doch jetzt, wo sie vor mir stand, da war doch der Druck zu spüren, der mich gefangen und umzingelt hielt.
    Ich sprach nicht, sie tat es nicht. Donata stand einfach nur

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