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0993 - Das Rätsel der Schattenfrau

0993 - Das Rätsel der Schattenfrau

Titel: 0993 - Das Rätsel der Schattenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wohnung erschien und sich als Totenfrau ausgab. Da war der Mann bald durchgedreht, denn er glaubte daran, daß mit dem Erscheinen der Totenfrau tatsächlich ein großes Unheil verbunden war.
    Noch war es zu keinem ungewöhnlichen und absurden Sterbefall gekommen, aber die Angst war bei Frogg geblieben. Das Geschäft lief nach wie vor gut, wie er Sir James versichert hatte, aber er wollte es nicht darauf ankommen lassen und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen, auch wenn den Gästen seiner Dancing Hell noch nichts zugestoßen war.
    Sir James hatte die Klagen nur halbernst genommen, kurz mit uns darüber gesprochen und uns quasi gebeten, in diesem Tanzlokal vorbeizuschauen, wenn wir nichts Besseres vorhatten.
    Das hatten wir an diesem Abend nicht. Aber wir waren nicht mit großer Freude losgefahren, obgleich ich über das Lokal doch angenehm überrascht war, denn hier erlebte ich keinen Musik-Terror, der den Ohren nicht eben guttat. Allerdings hatten wir uns auch mit dem Besuch Zeit gelassen. Zudem mußte ich noch den letzten Fall verdauen, der mich nach Deutschland geführt und wo ich zusammen mit Harry Stahl das Auftauchen des Judasbaums erlebt hatte.
    Das alles war vorbei. Ich konnte wieder nach vorn schauen und mich mit neuen Dingen beschäftigen.
    Mit einer Schattenfrau.
    Natürlich hielt sie sich noch nicht hier auf. Es war auch nicht sicher, ob sie erschien, aber Frogg war schon nervös, als er uns Plätze an einem reservierten Tisch anbot. Er stand in gebückter Haltung. Dabei schaute er sich vorsichtig um, wie jemand, der jeden Augenblick mit einer Überraschung rechnet.
    Als wir saßen, stand er noch immer. »Was Sie essen oder trinken wollen, geht natürlich auf Kosten des Hauses«, erklärte er. »Sie können bestellen, was Sie wollen.«
    »Was kann man denn hier essen?« fragte ich.
    »Sandwiches. Auch Hamburger.« Er hob die Schultern. »Kleinigkeiten eben.«
    »Wir werden sehen.«
    »Sie entschuldigen mich bitte. Ich muß noch einmal zurück in mein Büro.«
    »Und was ist, wenn die Geisterfrau erscheint?«
    Frogg grinste säuerlich. »So früh kommt sie nicht.«
    »Dann bis gleich.«
    Wir schauten ihm nach, wie er ging. Selbst an seinen Bewegungen war zu erkennen, wie stark er litt. Er hatte den Kopf nach vorn gestreckt und die Schultern in die Höhe gezogen, als litte er unter einem wahnsinnigen Streß.
    Suko lächelte mir zu. »Was möchtest du trinken?«
    »Keine Ahnung.«
    »Champagner, Bier, harte Drinks oder…«
    »Lieber das oder.«
    »Das nehme ich auch.«
    Wir bestellten bei der Bedienung schlichtes Wasser, was die junge Frau verwunderte. Sie hielt sich mit einem Kommentar allerdings zurück, bestimmt wußte sie, daß wir besondere Gäste waren, und sie brachte sehr schnell zwei große Flaschen Mineralwasser.
    Suko goß die Gläser selbst voll und stellte die Flasche zurück. »Ich weiß nicht, aber ich komme mir hier vor, als hätte man mich um einige Jahrzehnte zurückversetzt.«
    »Da hast du doch noch gar nicht gelebt.«
    »Trotzdem.«
    Er hatte recht. Das Lokal war ein Nostalgie-oder ein Kultschuppen, wie man heute zu sagen pflegt. Plüschsessel mit halbrunden Lehnen, kreisrunde Tische dazwischen, kein Licht aus einer Discokugel, dafür weicher, aus Wandleuchten strömender Schein. Bilder an den Wänden, normale Tanzflächen, die drei Inseln in der Tisch-und Sessellandschaft bildeten und eine Bar umgaben, die uns gegenüberlag. Auch die Hocker dort wiesen einen Plüschbezug auf. Man konnte bequem darauf sitzen und es sich gutgehen lassen.
    Die Bee Gees sangen, ich hörte in der Nähe eine Frau lachen und sie dann mit ihrem Begleiter darüber streiten, wie lange dieser Song wohl zurücklag, als er noch ganz oben auf den Hitlisten stand.
    Frogg blieb verschwunden. Wir tranken, nahmen die Atmosphäre in uns auf, und ich zumindest gab mir gegenüber zu, daß ich mich so unwohl nicht fühlte. Diese Hölle hatte mich angenehm überrascht. Ich wußte noch immer nicht, weshalb man ihr diesen Namen gegeben hatte.
    Vielleicht sollte er junges Publikum anziehen, und das war tatsächlich der Fall, denn auch jüngere Leute trudelten allmählich ein und konnten sich noch ihre Plätze aussuchen.
    »Wie lange sollen wir denn wohl bleiben?« fragte Suko.
    »Bis die Schattenfrau erscheint.«
    Er runzelte die Stirn. »Und wenn sie uns versetzt?«
    »Haben wir einen netten Abend verbracht.«
    Die Antwort hatte Sukos Geschmack nicht gerade getroffen, denn er zog die Mundwinkel nach unten. Wahrscheinlich

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