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0993 - Das Rätsel der Schattenfrau

0993 - Das Rätsel der Schattenfrau

Titel: 0993 - Das Rätsel der Schattenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schatten, als sie an den Hecken vorbeistrich und immer wieder von ihnen berührt wurde. Der Himmel hatte eine bleigraue Farbe angenommen, und in sie hinein schob sich die Dämmerung.
    Die Hellseherin wollte nicht bis in die Nacht hinein im Freien sitzen. Sie und Natascha mußten so rasch wie möglich zu einem Ergebnis kommen, denn sie hatte sich vorgenommen, noch in der Nacht einige Veränderungen vorzunehmen.
    Den Hauptweg hatte die Hellseherin verlassen; sie war nach rechts eingebogen in den Wirrwar der kleinen Wege und hohen Hecken. Die würden auch im Winter ihre Blätter nicht verlieren. Sie blieben immer grün, auch wenn sie unter der Last einer hellen Schneedecke begraben wurden.
    Die Bank stand ziemlich weit hinten. Zu dieser Jahreszeit konnte sich Donata sicher sein, allein durch den Garten zu gehen. Es würde auch niemand auf der Bank sitzen, um die hereinbrechende Dunkelheit zu beobachten.
    Niemand?
    Sie blieb plötzlich stehen, als sie das Paar Beine sah. Es schaute aus der Hecke hervor, denn die Bank stand in einem Einschnitt der breiten Hecke und lag so im tiefen Schatten.
    Die Hellseherin blieb stehen. Ihr Hals wurde plötzlich trocken, und etwas Heißes drang durch ihren Körper. Sie spürte die Hitze auch im Hirn, ihre Augen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Das normale Bild verschwand für einen winzigen Augenblick und schuf einer dunklen Szene Platz.
    Düster wie der Tod…
    Donata schloß die Augen. Das Bild blieb. Eine Warnung, eine furchtbare Ahnung, und sie hätte eigentlich zurückgehen müssen, was sie nicht tat.
    Sie öffnete die Augen wieder, um dorthin zu schauen, wo sie die Beine gesehen hatte.
    Sie waren weg!
    Die Frau stöhnte auf. Plötzlich zitterte sie. Viel hatte sie nicht gesehen, aber das wenige reichte ihr. Sie hatte sich auf ihre eigenen Kräfte verlassen können und glaubte daran, ein Bild aus der Zukunft entdeckt zu haben.
    Sie atmete sehr laut aus, schüttelte den Kopf und setzte ihren Weg fort.
    Wenig später blieb sie vor der Bank stehen. Nichts wies darauf hin, daß hier jemand gesessen haben könnte. Auf den Holzbalken klebten noch einige Blätter, ansonsten sah sie nur das grüne Holz.
    Sie setzte sich nicht. Plötzlich hatte sie ihren Plan umgeworfen. Der Wind drang kaum bis zu dieser Stelle vor, weil die Hecken ihn abhielten wie Mauern.
    Die Frau fröstelte dennoch. Die Kälte kam bei ihr von innen, und sie war mit dem Wissen verbunden, daß durchaus etwas schiefgehen konnte oder schon schiefgegangen war.
    Donata floh nicht. Sie war es gewohnt, den Schwierigkeiten ins Auge zu sehen. Sie konnte sich wehren, wenn es darauf ankam, aber heute war es anders.
    Die Stille gefiel ihr nicht. Sie schmeckte nach Gewalt und auch nach Tod. Der Gedanke an Natascha schoß ihr durch den Kopf. Sie sah wieder die Beine vor sich - und hörte plötzlich das Rascheln und auch die Schritte in ihrem Rücken.
    Sie schnellte herum.
    Den Mann sah sie nicht, nur den dunklen Arm, der schattengleich hochgeschnellt war und nun wieder zusammen mit seiner Verlängerung nach unten raste.
    Donata erwischte es hart. Der Treffer wuchtete gegen ihren Hals, und sie spürte, wie in ihrem Kopf etwas explodierte, sie den Boden unter den Füßen verlor und dann zusammensackte.
    Ihr letzter Gedanke vor der Bewußtlosigkeit galt diesem verfluchten Frogg, der nun gewonnen hatte…
    ***
    Und der erste Gedanke galt ebenfalls ihm, als sie aus ihrem Zustand erwacht war und die Augen geöffnet hatte. Denn da sah sie ihn wie einen dicken, fetten Frosch auf der Bank hocken, wobei das Bild auch täuschen konnte, denn so klar war ihr Blick leider nicht geworden.
    Aber er war es, daran gab es keinen Zweifel. Und sie spürte in ihrem Magen den Druck. Er trieb ihr die Angst hoch bis in den Kopf, wo sie zu einem Kreisel wurde, der für einen erneuten Schwindel verantwortlich war und wieder für das Aus sorgte.
    Das zweite Erwachen war anders. Da hatte man ihr einen nassen Lappen ins Gesicht geschlagen, sie noch hart gerüttelt, um sie dann hochzustemmen. Nicht Frogg war daran beteiligt. Er hockte auch weiterhin auf seiner Bank, eingepackt in eine grüne Jacke und die Beine nach vorn geschoben. Die Hände hatte er in den Taschen vergraben.
    Auf seinen Lippen lag ein böses, feistes Grinsen.
    »Wo ist sie?« fragte er nur.
    Donata fühlte sich noch zu schwach, um antworten zu können. Sie sagte nichts.
    Zwei Männer hielten sie fest. Das änderte sich auf einen Wink des Chefs hin. Donata wurde losgelassen, kam aber nicht dazu,

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