0995 - Der Kampf gegen die VAZIFAR
Positronik.
„Mit meinem Ritter, damit der Anweisung Genüge getan wird."
„Das ist nach einer Fristüberschreitung nicht zulässig", erwiderte die Positronik. „Deine Begründung für den schwerwiegenden Verstoß wird jecloch als akzeptabel eingestuft. Gleichzeitig muß die Autorisierung deines Ritters geprüft werden. Das Ergebnis wird darüber entscheiden, welche Maßnahme zu treffen ist."
Der Vario-Roboter wäre zweifellos blaß geworden, hätte er eine seiner Pseudovariablen Kokonmasken getragen. Der Bescheid der Positronik bedeutete, daß er sich nicht mehr mit Jen Salik entfernen und in Sicherheit bringen konnte. Vielmehr würde Salik, sobald er aus seiner Narkose erwachte, beweisen müssen, daß er die Kodes kannte, mit denen sich die Sicherheitssysteme des Zugangs desaktivieren ließen.
Und in seinem derzeitigen Zustand war es äußerst fraglich, ob er sich an alles erinnerte. Durch die Veränderungen der Impulse des Margor-Schwalls waren bei ihm nicht nur Kopfschmerzen und Orientierungsschwierigkeiten aufgetreten; er hatte außerdem seine Ritter-Aura und einen Teil seines Ritterwissens verloren.
Als das Tor sich öffnete, wußte der Vario-Roboter, daß der Gang ins Ungewisse für ihn und seinen Ritter unvermeidlich geworden war.
„Tritt hindurch und nimm deinen Ritter mit!" befahl die Positronik. „Sobald dein Ritter erwacht, wird er sich den Prüfungen zu stellen haben."
„Dann wird er durch die Nachwirkungen der Narkose noch benommen sein", wandte der Vario ein.
Die Positronik reagierte nicht darauf. Das bewies, daß sie nicht in der Lage war, weitere Entschuldigungen anzuerkennen. Als sich die Vielzweckroboter abermals näherten, schob er die Antigravplattform durch die Öffnung und in eine kurze Schleusenkammer, hinter der ein Labyrinth aus zahlreichen unterschiedlichen Energiewänden zu orten war.
Als sich das Tor wieder schloß, regte sich Jen Salik auf der Antigravplattform. Er setzte sich auf und blickte sich verständnislos um.
„Wo sind wir, Vario?"
„Sei unbesorgt, mein Ritter! „ sagte der Vario-Roboter. „Wir befinden uns im Zugang zur Schaltzentrale des Materiewandlers. Wie fühlst du dich?"
„Ein wenig schlapp, aber allmählich werde ich munterer. Ich glaube, der Cybermed meines Anzugs hat mir Anregungsmittel injiziert."
Das ist gut, denn das wird dir helfen, dich an die Möglichkeiten zu erinnern, wie die Sicherheitssysteme des Zugangs zur Schaltzentrale desaktiviert werden können", erklärte der Vario.
Jen Salik runzelte die Stirn.
„Ich weiß überhaupt nichts über diesen Zugang, Vario. Es erscheint mir auch vorerst sinnlos, die Schaltzentrale des Materiewandlers aufzusuchen. Das hat später Zeit. Wir brauchen ein Schiff und sonst nichts."
„Wir werden niemals ein Schiff finden, wenn wir nicht die Sicherheitssysteme dieses Zugangs desaktivieren, mein Ritter. Genau das verlangt man nämlich von uns. Schaffen wir es nicht, werden wir als Unbefugte eingestuft."
„Aber eine solche Einstufung bedeutet den Tod!" rief Salikentsetzt.
„Genau so ist es", erwiderte der Vario-Roboter. „Ich bitte dich deshalb, dich anzustrengen. Du mußt das betreffende Wissen besitzen, folglich kannst du dich auch daran erinnern, wenn du dich nur stark genug darauf konzentrierst."
„Ich wollte, es wäre so", meinte Jen Salik.
„Noch zehn Subeinheiten bleiben euch!"
„Das sind siebzehn Minuten", erklärte der Vario.
*
„Es muß eine andere Möglichkeit geben, das Mißverständnis aufzuklären", sagte Salik. „Die Zentralpositronik wird sicher bestätigen, daß ich ein Ritter der Tiefe bin."
„Ich habe versucht, Verbindung mit ihr aufzunehmen, aber dazu würde ich einige Schalteinheiten benötigen, die offenbar desaktiviert sind", erklärte die Wachpositronik.
„Von mir desaktiviert wurden", sagte Jen Salik bitter. „Wenn es gar nicht anders geht, müssen die verantwortlichen Orbiter von Martappon informiert werden. Sie können uns hier herausholen."
„Es gibt keine Möglichkeit, sie zu informieren", erwiderte die Positronik. „Noch neun Subeinheiten."
„Denke nach, mein Ritter!" mahnte der Vario-Roboter eindringlich. „Du besitzt das Wissen. Rufe es ab!"
Von einem Augenblick zum andern war Jen Salik schweißgebadet. Er wußte noch genug, um sein Schicksal vorherzusehen, aber er wußte nicht mehr, wie er es hätte abwenden können.
Und der Garbeschianer Amtranik war bestimmt schon auf dem Wege zur Provcon-Faust ...
Die Furcht, daß der Hordenführer
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