0995 - Der Kampf gegen die VAZIFAR
zerstören, Vario", antwortete die Positronik.
„Roboter des Armadan von Harpoon?" rief Jen Salik ungläubig. „Niemals werde ich mutwillig die Werkzeuge eines Ritters der Tiefe zerstören."
„Dann werden sie euch vernichten", stellte die Positronik fest.
„Warum befiehlst du ihnen nicht, uns ungehindert passieren zu lassen?" fragte der Vario-Roboter.
„Weil meine Befehle nicht gelten, wenn jemand die Wartefrist vor dem äußeren Tor überschritten hat. Das wäre anders, wenn ihr die Schaltzentrale betreten hättet, aber das darf ich nicht zulassen. Es handelt sich um eine Sicherheitsmaßnahme, die von Armadan von Harpoon programmiert wurde."
„Also kehren wir um, mein Ritter", meinte der Vario. „Auch Armadan von Harpoon konnte nicht alle Möglichkeiten berücksichtigen. Ich werde für uns kämpfen und siegen."
„Das bedeutet einen schweren Konflikt für mich", erwiderte Jen Salik.
„Überhaupt nicht", sagte der Vario. „Du brauchst nur die Realitäten zu beurteilen und deine logische Entscheidung zu treffen. Das verstößt nicht gegen die Ritter-Ethik. Du handelst schließlich nicht eigennützig, sondern im Sinne von Armadans Vermächtnis."
Salik holte tief Luft, dann nickte er.
„Kämpfe und siege für mich, mein Orbiter!"
2.
„Das ist sie!" rief Amtranik und deutete auf den Auswertungsschirm der Fernortung.
Die Zentralpositronik der VAZIFAR hatte die ermittelten Ortungsdaten in eine bildhafte Darstellung der Provcon-Faust umgesetzt. Deshalb sahen der Hordenführer und die vier Laboris innerhalb der Zentrale auf dem Auswertungsschirm keine Daten, sondern eine nahezu kugelförmige dunkle Wolke aus Mikromaterie.
Auf eine ebenfalls optische Darstellung der überwiegend hell leuchtenden Gaswolken im Zentrumskern der Galaxis, in dem sich die ProvconFaust befand, hatte die Positronik verzichtet. Sie hätte nämlich die Darstellung der Dunkelwolke fast völlig überlagert. Im Zentrumskern herrschte für die Begriffe von intelligenten organischen Lebewesen ein heilloses energetisches Chaos von unvorstellbarer Stärke.
Innerhalb dieses Chaos befand sich auch die VAZIFAR, denn sie war nur noch dreiundvierzig Lichtjahre von der ihr zugewandten Seite der faustförmigen Dunkelwolke entfernt.
„Vor 1,2 Millionen Jahren war es noch eine ganz normale Dunkelwolke", erklärte Amtranik erbittert.
„Hätte ich damals vorausgesehen, daß das Volk der Zwotter von Armadan von Harpoon dazu vorbestimmt war, in diese Dunkelmaterie einzugehen und sie paraenergetisch aufzuladen, ich hätte es ausgelöscht."
„Die Ausstrahlung der ProvconFaust stört uns nicht mehr, seit ihre Impulse sich verändert haben", warf Llarou Vith ein.
„Dennoch ist es eine Tatsache, daß es sich bei der Provcon-Faust um eine Langzeitwaffe meines damaligen Gegenspielers handelt!" entgegnete Amtranik mit unerwarteter Schärfe. „Ihre Impulse können sich eines Tages wieder mit negativer Wirkung auf alle Garbeschianer ändern. Dem werden wir vorbeugen, indem wir sie zerfetzen."
„Eine Dunkelwolke von 4,9 Lichtjahren Durchmesser?" fragte Kuthur Quath zweifelnd. „Wie lange müßten die Schiffs-Telepsimat-Werfer ununterbrochen feuern, um die Strukturen der Dunkelwolke so zu beschädigen, daß sie nicht mehr zusammenhalten?"
„Länger, als wir ihnen Energie zuführen könnten", erwiderte Amtranik. „Bist du so dumm, daß du noch immer nicht begreifen kannst, daß ich das nicht gemeint habe! Selbstverständlich nützen uns die Telepsimat-Werfer gegen die Provcon-Faust nichts. Wir werden eine andere Waffe benutzen, nämlich den Mental-Ruptur-Strahler. Er kann keine materielle Substanz zerfetzen, wohl aber die geistigen Inhalte der paraplasmatischen Sphäre. Die ProvconFaust wird danach nur noch das sein, was sie vor 1,2 Millionen Jahren war, eine ganz gewöhnliche Ballung kosmischerMikromaterie."
Er blickte zur Seite, als er hörte, wie das Panzerschott der Zentrale sich öffnete.
„Usilfe Eth!" rief er überrascht. „Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, daß du noch lebst!"
„Ich wurde nach mehreren.Gehirnoperationen als diensttauglich entlassen", sagte Usilfe Eth. Sie sah abgemagert aus. Unter der dunkelgrauen rissigen Gesichtshaut waren deutlich die Knochen des langgestreckten Schädels zu sehen.
„Nimm deinen Platz wieder ein!" befahl der Hordenführer. „Du wirst einwandfrei funktionieren müssen, denn wir befinden uns im Anflug auf die Provcon-Faust."
Usilfe Eth setzte sich auf ihren Platz.
„Ich bin
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