0995 - Der Kampf gegen die VAZIFAR
würde. Es mußte dem Ersten Terraner verdächtig erschienen sein, daß er in den letzten Tagen nicht mehr mit ihm hatte sprechen können, obwohl sie sonst mindestens einmal täglich über Hyperkom miteinander gesprochen hatten.
Der Vario-Roboter sollte deshalb bei der ersten Gelegenheit fliehen und sich verstecken. Sobald das erwartete Schiff gelandet sei, sollte er Verbindung mit dem Kommandanten aufnehmen und einen Plan zu seiner Befreiung ausarbeiten.
Vario verstand einwandfrei, was Jen Salik meinte und teilte ihm das durch eine Geste mit seinen Tentakelarmen mit. Er bat ihn außerdem, einen Zusammenbruch vorzutäuschen, sobald der Schacht erreicht war, durch den die Orbiter mit ihnen an die Oberfläche zurückkehren wollten.
Wenig später war es soweit.
Durch die Öffnung eines stillgelegten Frachtlifts war im Licht seiner eigenen Scheinwerfer ein Schwebefahrzeug zu sehen, wie es normalerweise zur Personenbeförderung an der Oberfläche benutzt wurde. Die drei Orbiter blieben vor der Liftöffnung stehen und warteten auf ihre Gefangenen.
Dicht vor ihnen preßte Jen Salik stöhnend die Hände an die Schläfen wankte und brach zusammen.
Bestürzt und völlig arglos eilten die Orbiter zu ihm und beugten sich über ihn. Damit deckten sie sowohl Salik als auch Vario gegen-eventuelle Aktionen der Rundumkämpfer.
Der Vario-Roboter beschleunigte, raste durch die Liftöffnung, kurvte um das Schwebefahrzeug herum und flog den Schacht hinauf. Die Rundumkämpfer reagierten schnell, hatten aber keine Chance. Sie mußten vor der Liftöffnung abbremsen, um Salik und die Orbiter nicht zu gefährden. Anschließend behinderten sie sich gegenseitig, da sie alle gleichzeitig in den Liftschacht schweben wollten.
Als sie schließlich in den Schacht einflogen und um das Schwebefahrzeug kurvten, hatte der Vario den Schacht längst in einem höher gelegenen Stockwerk verlassen.
Die Roboter kehrten zurück, weil ihre auf Iogischer Basis arbeitenden Positroniken ihnen sagten, daß eine Verfolgung in dem unübersichtlichen subplanetarischen Labyrinth aussichtslos war.
Jen Salik erhob sich wieder. Er wollte Lächeln, aber ein neuer Anfall bohrender Kopfschmerzen hinderte ihn daran. Er konnte die Orbiter nur wie durch Nebelschleier sehen.
„Ihr habt uns also hereingelegt", erklärte Noo-Len verärgert. „Aber das nützt dir nichts, Jen Salik. Soll dein Robotdiener ruhig durch das Labyrinth von Martappon irren; er stört uns nicht."
*
Jennifer Thyron und Ronald Tekener standen neben Quapu Norrons Kontursessel, als die OHIO ins System der blauen Sonne Roggyein einflog.
„Es wimmelt nur so von Keilschiffflotten", meinte der Ertruser und strich sich über seinen ergrauten Sichelkamm.
„Mindestens einhunderttausend Schiffe haben sich im RoggyeinSystem versammelt", warf Lefferton Krain, der Cheforter, ein. „Aber sie reagieren nicht auf unser Erscheinen."
„Ein einzelnes kleines Schiff werden sie kaum als Bedrohung empfinden", sagte Tekener. „Dennoch werden wir uns auf Martappon anmelden. Das gebietet schon die Höflichkeit."
„Hyperkomgespräch auf meinen Anschluß!" teilte Norron der Funkzentrale mit.
Wenig später wurde der Bildschirm vor ihm hell. Der Oberkörper eines Orbiters war zu sehen, einer Schatten-Type. Die Frau war offensichtlich verblüfft, jemanden auf ihrem Hyperkomschirm zu sehen, der kein Orbiter war. Anscheinend hatte auf Martappon niemand den Einflug eines LFT-Schiffes bemerkt.
„Hallo, Schätzchen!" sagte Quapu Norron mit dröhnendem Baß. „Lieber Besuch von Terra ist im Anflug."
Die Schatten-Type wurde rot bis über die Ohren. Von der Mentalität der echten Kayna Schatten hatte sie demnach nichts mitbekommen.
Ihre Sprache fand sie allerdings ziemlich schnell wieder.
„Ich bin nicht Ihr Schätzchen, Sie unverschämterBrüllaffe!" schrie sie. „Wer sind Sie überhaupt, und was wollen Sie von mir?"
Ronald Tekener trat in den Aufnahmebereich der Bilderfassung, lächelte liebenswürdig und erklärte: „Von Ihnen wollen wir gar nichts, gnädige Frau. Gestatten, Ronald Tekener!" Er zog seine Frau neben sich. „Jennifer Thyron. Wir sind Sonderbeauftragte der LFT und möchten Jen Salik und ein paar der Verantwortlichen von Martappon sprechen. Dazu brauchen wir eine Landegenehmigung für unser Schiff, den Leichten Kreuzer OHIO."
„Sie sind mit einem Schiff gekommen, Mister Tekener?"
„Zu Fuß hätte es zu lange gedauert", scherzte Tekener, immer noch lächelnd.
Es wirkte ansteckend,
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