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0995 - Die Rache der Toten

0995 - Die Rache der Toten

Titel: 0995 - Die Rache der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Natur aus kühle Raum war als Lager eingerichtet. Hier standen die Kästen mit Wasser und Limonade, auch Bierfässer sahen wir - und in der Mitte die schlichte Liege, auf der die Tote lag.
    Slim Gentry konnte nicht hinschauen. Er drehte den Kopf zur Seite und starrte gegen die graue Wand, wobei er einige Male aufschluchzte wie ein kleines Kind.
    Von zwei Seiten traten wir an die Tote heran und blieben in Kopfhöhe stehen. Suko beugte sich noch vor mir nach unten. Im Licht der hellen Lampe war die Tote gut zu erkennen.
    Sarah hatte recht behalten. Ellen Gray war mit einem schweren Gegenstand der Schädel eingeschlagen worden, nachdem sie zuvor gewürgt worden war.
    Wir ließen uns mit der Betrachtung Zeit. Suko war es, der den Kopf anhob, und ich schaute ihn mir genau an. »Darf ich deine Meinung hören, John? Was denkst du?«
    »Ich glaube nicht, daß es ein Zombie gewesen ist.«
    »Stimmt. Dann sähe die Frau anders aus. Was ist der Grund für den Mord?«
    Ich hob die Schultern.
    »Sie hat keinem Menschen etwas getan, John. Sie hat Sarah nur zum Friedhof begleitet und ist dann gegangen. Sie hat einen anderen Weg genommen, und sie ist mitten im Wald neben der Straße gefunden worden. Ellen Gray muß ihrem Mörder in die Arme gelaufen sein, der eiskalt auf sie gewartet hat.«
    »Einem zweiten Killer«, sagte ich. »Klar.«
    »Aber kein Zombie«, murmelte ich mehr zu mir selbst und führte meinen Gedanken fort. »Sollte diese Gwendolyn Ash daran beteiligt gewesen sein? Oder ihre Helfer?«
    »Ich schließe nichts aus.«
    »Also ist der Mord von einem Menschen verübt worden.«
    »Durchaus.«
    Der Wirt hatte unser Gespräch gehört. Er drehte sich jetzt um und rang dabei die Hände. Aber die etwas theatralische Geste war schon ernst gemeint. »Ellen ist völlig harmlos gewesen. Sie war eine liebe Person. Sie hat nie jemandem etwas Böses angetan. Warum jetzt diese Tat?«
    »Das werden wir Ihnen vielleicht sagen können.« Ich hatte mein Kreuz hervorgeholt, weil ich einen Test durchführen wollte. Ich berührte mit dem Kreuz das Gesicht der Toten, aber es war keine Reaktion festzustellen. Nicht bei ihr und auch nicht bei meinem geweihten Silberkreuz. Ich wußte nicht, ob es mich froher machen sollte, jedenfalls hatte Ellen nicht auf der anderen Seite gestanden.
    »Sie werden Ellen beerdigen müssen, und Sie werden auch mit der Polizei zu tun bekommen«, erklärte ich Slim Gentry. »Daran führt nun mal kein Weg vorbei.«
    »Ja, das weiß ich.«
    Wir gingen wieder zu den beiden Frauen zurück, die ihre Plätze nicht verlassen hatten.
    »Na, was sagt ihr?« fragte Jane.
    Suko hob die Schultern. »Sie ist getötet worden, wie Sarah es schon sagte, und wir glauben auch nicht an einen Zombie, aber wer, zum Henker, ist es dann gewesen?«
    »Der Schatten«, flüsterte Sarah so laut, daß wir sie auch verstehen konnten. »Ich habe euch davon erzählt.«
    »Hast du nicht«, berichtigte sie Jane.
    »Sorry, dann tue ich es jetzt. Ich sah dieses Gespenst, nachdem ich die tote Ellen gefunden habe. Plötzlich schwebte es am Waldrand entlang. Es war nichts zu hören, denn er konnte sich absolut lautlos bewegen. Es war wirklich ein Geist, ein feinstofflicher Körper, eine böse Seele.«
    »Was hast du noch gesehen?«
    »Nichts mehr, John. Aber dieser Geist hatte einen menschlichen Umriß, auch wenn er etwas zerstört wirkte. Ich weiß auch nicht, wie ich das sonst ausdrücken soll.«
    »Zerstört?«
    »Ja, so ähnlich. Da saß einiges nicht mehr so, wie es hätte sein müssen.«
    Wir konnten da nicht mithalten, hatten ja nichts gesehen, aber wir wußten mittlerweile, daß es eine zweite Person gab, die umherirrte und auch tötete.
    Ein Geist, ein Gespenst…
    »Wie geht es jetzt bei euch weiter?« fragte Jane. »Wir können ja nicht hier sitzen bleiben und darauf warten, daß etwas passiert. Hier muß es zur Sache gehen.«
    »Wie denn?« fragte Suko. »Hast du einen Plan?«
    »Ja, den habe ich.«
    »Raus damit!«
    »Sarah und ich werden dem Altenhotel einen Besuch abstatten und uns dabei diese Gwendolyn Ash anschauen. Ich bin gespannt, wie sie sich bei diesem Besuch verhält.«
    »Sie wird euch auflaufen lassen«, sagte ich.
    »Oder versuchen, uns auszuschalten.«
    »Das wäre schlimmer.«
    »Was willst du sonst tun?«
    »Meiner Ansicht nach dürfen wir den verdammten Friedhof nicht vergessen, Jane. Ich denke, daß sich dort einiges abspielen wird. Das muß nicht stimmen, aber ich könnte es mir vorstellen. Viele Bewohner sind

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