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0996 - Der letzte Waffengang

Titel: 0996 - Der letzte Waffengang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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neues Wissen bekommen - und den Intelligenzfunken. Daraufhin bildete es die Stadt, und zwar ganz bewußt als Falle für andere raumfahrende Völker. Diese brachten Bruder Amos neues Wissen, seine Intelligenz stieg. Er begann die technische Ausrüstung seiner Opfer in einem Arsenal zu horten. Was du als Museum bezeichnest, Pradel, in dem sich das kulturelle Erbe eines einst hochstehenden Volkes befindet, ist in Wirklichkeit das Beutelager eines Parasiten!"
    Salik machte eine kurze Pause. Als weder Pradel noch das Lebenskollektiv reagierte, setzte er seine Überlegungen laut fort: „Es kam die Zelt, da geriet diese Welt in Isolation. Entweder belegten die raumfahrenden Völker sie mit einer Quarantäne, weiI sich ihre Gefährlichkeit herumgesprochen haste, oder dieser Umstand ist darauf zurückzuführen, daß zu dieser Zeit die Horden von Garbesch die Milchstraße überfielen. Es rnag auch sein, daß das Wirken des Ritters der Tiefe, Armadan von Harpoon, an der Degenerierung von Bruder Amos schuld ist. Wir werden es wohl nie erfahren. Aber auf jeden Fall führte die Isolation dazu, daß das Leben5kollektiv sich zurückentwickelte.
    Es bekam keine neue Geistesnahrung mehr und reduzierte sich im Lauf einer Jahrhunderttausende währende Periode auf diese eine Lebenszelle."
    „Das kann ich nicht glauben", sagte Pradel. „Wenn Bruder Amos ein Parasit wäre, dann hätte ich es längst bemerkt. Mir gegenüber hat er sich immer vorbildlich verhalten."
    Salik hätte ihm entgegenhalten können, daß er für das Kollektiv kein att raktives Opfer gewesen sei. Was hatte ein Eremit einem so wißbegierigen Parasiten schon zu hieten? Möglich auch, daß Bruder Amos Marcel Pradel nur als Köder für die Falle benützte. Was für ein Glück für die Menschheit, daß die Larenkrise eine Kontaktaufnahme zu diesem Kollektiv verhindert hatte.
    „Bruder Amos, hörst du mich?" fragte Salik.
    „Wir haben deine Ausführungen gehört", kam es aus den Sprachporen. „Sie kommen der Wahrheit ziemlich nahe, nur in einigen entscheidenden Punkten sind deine Überlegungen falsch. Wir haben eine umgekehrte Entwicklung genommen. Wir waren ein Volk aus vielen Individuen und haben uns erst später zu einem Kollektiv zusammengeschlossen. Ich ... wir haben die Stadt zu unserem Gerippe gemacht, damit sie unsere Lebenszellen trage.
    Am Anfang diente uns die Skelettkonstruktion nur für die Kommunikation und zur Fortbewegung. Aber das führte zwangsläufig zu einer Vermischung unserer Einzelpersönlichkeiten, und so war es ein ungewollter Prozeß, das wir uns nach und nach zu einer homogenen Einheit zusammenschlossen. Wir waren die Stadt! Als dann andere Intelligenzwesen zu Besuch kamen, boten wir ihnen Asyl, wir lernten von ihnen und nahmen jene, die es wert waren, in unser Kollektiv auf. Was sie an Technik mitbrachten, betrachteten wir als Einstandsgeschenk. Wir feierten oft Vermählung mit Besuchern, aber wir suchten unsere Partner nur unter der Elite aus den verschiedenen Völkern. Und du, Salik, wärest würdig ..."
    „Was ist mit Amtranik?" rief Salik.
    „Vergiß ihn", sagte die Lebenszelle. „Wenn du erst in uns aulgegangen bist, brauchst du idn nicht mehr zu fürchten."
    „Ich fürchte iLn nicht", behauptete Salik. „Ich wäre bereit, mich euren Wünschen zu fügen, aber zuerst muß ich Amtranik zur Strecke bringen. Bruder Amos, laß mich frei, dann komme ich freiwillig zu dir zurück."
    Die Lebenszelle schwieg.
    „Das ist entsetzlich!" rief Marcel Pradel. „Du hast recht, Salik, Bruder Amos ist ein Schmarotzer. Ich hätte es nie geglaubt."
    „Deine Erkenntnis kommt reichlich spät", sagte Salik und versuchte angestrengt, sich aus der Urnklammerung des Plasmas zu befreien vergeblich.
    „Weißt du einen Ausweg, Salik?" rief Pradel mit schriller Stimme. Der Alte warf ihm einen verzweifelten Blick zu. „Salik! Du mußt etwas zu unserer Rettung tun."
    „Ich ...", begann Salik. Plötzlich verstummte er. In seinem Gesicht zuckte es, sein Geist geriet in Aufruhr.
    Er spürte nun die Nähe Amtraniks ganz deutlich. Er war rings um ihn, seine Ausstrahlung wurde immer deutlicher, als ziehe sich seine geistige Schlinge immer enger um das Lebenskollektiv.
    „Salik, handle!" schrie Pradel verzweifelt.
    „Ich kann nicht", preßte Salik hervor. „Ich bin machtlos."
    „Salik! Salik!" rief Pradel in Todesnot.
    „Ich habe auf dich gebaut", sagte Salik niedergeschlagen. Ihm war, -als schlichen sich Amtraniks haßerfüllte, verderbliche Gedanken

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