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0996 - Der letzte Waffengang

Titel: 0996 - Der letzte Waffengang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ebenso wie er auch von Marcel Pradel einen lebensechten Doppelgänger erschaffen haste - Igsorian von Veylt hätte schon tief in die Bioschicht des Doppelgängers eindringen müssen, um den Trodar-Träger bloßzulegen.
    Aber Marcel Pradel war gegenüber der Lebenszelle eine vergleichsweise simple Nachbildung. Aus den Unterlagen des Eremiten haste. Trodar viel über die Ureinwohner herausgefunden - tatsächlich war es Pradel gelungen, einiges über dieses yolk in Erfahrung zu bringen. Den Rest haste sich Trodar erarbeitet.
    So wußte er ganz definitiv, daß die Ureinwohner diese Stadt nur erbaut hatten, um Raumfahrer der verschiedensten Völker anzulocken. Die verbindenden Wände, die Böden der Räume und der Verbindungsgänge, alle Einrichtungen - der ganze Luxus, den diese phantastische Stadt zu bieten haste - bestand aus formbarem Plasma. Und in diesem lebten die vergeistigten Ureinwohner und führten ein Schmarotzerdasein.
    Diese Zyklopenstadt war eine einzige Falle für raumfahrende Völker gewesen. Die Lebenszelle, die Trodar rekonstruiert haste, sollte den gleichen Zweck haben. Es haste ihn nicht viel Mühe gekostet, nachdem er erst einmal das Prinzip erkannte, ein solches Plasma synthetisch zu erschaffen und es durch vier seiner Träger zu steuern.
    Selbst die Ureinwohner hätten diese Lebenszelle für echt gehalten. Sie umspannte jedoch nur ein relativ kleines Gebiet. Das Plasma bildete zwischen den Skelettträgern ein wabenartiges Gebilde, das ein ähnlich großes Volumen haste wie die Space-Jet, mit der Igsorian von Veylt auf Bruder Amos gelandet war. Das Wabengebilde haste eine mannsgroße Offnung und war in insgesamt vier Räume unterteilt. Der ovale Zugang besaß einen Mechanismus, der die Funktion eines organischen Schließmuskels haste und sich in einem gleichbleibenden Rhythmus zusammenzog und wieder öffnete.
    Igsorian von Veylt betrachtete den organähnlichen Zugang staunend oder zumindest mimte er Erstaunen.
    „Ist das ein Lebewesen?" fragte er. „Oder handelt es sich gar um einen der Ureinwohner selbst?"
    „Es muß einem Ureinwohner nachgebildet sein", antwortete Trodar. „Aber ganz gewiß handelt es sich um ein synthetisch erschaffenes Gebilde. Ich habe es schon einige Male betreten und Kontakt mit den darin konservierten Geistern aufgenommen. Sie ließen keinen Zweifel darüber, daß die wirklichen Ureinwohner organisch längst tot sind."
    „Also handelt es sich um die geistige Manifestation einiger weniger einer elitären Schicht?" sagte der Ritter der Tiefe fasziniert. „Phantastisch. Kann man die Lebenszelle ohne weiteres betreten?"
    „Man muß die größte Öffnungsphase des Zugangs abwarten, sonst wird man wieder abgestoßen", erklärte Trodar. „Ich werde es dir zeigen."
    Er näherte sich dem Zugang, und als dieser die große Ausdehnung hatte, trat er hindurch. Eine Erregung ergriff von ihm Besitz, und diese übertrug sich auch auf die Träger, die die-Lebenszelle steuerten. Gleich würde es sich herausstellen, ob er auch die zweite Phase seines Planes erfolgreich abschließen konnte.
    Wenn Igsorian von Veylt die Lebenszelle betrat, dann würde er dieser Falle nicht so leicht wieder entrinnen. Er würde schon sein geballtes Ritterwissen einsetzen müssen.
    „Phantastisch!" hörte er Igsorian von Veylt hinter sich sagen, als er die Plasmawabe betrat.
    Die Falle war zugeschnappt.
    Wieder war Trodar versucht, die Maske fallen zu lassen und den Ritter der Tiefe zu einem offenen Schlagabtausch aufzufordern. Aber er hielt an sich. Der Zeitpunkt war noch nicht gekommen.
    Er mußte die Rolle des Marcel Pradel weiterspielen. Er durfte seine gute Ausgangsposition nicht seinem Aggressionstrieb opfern. Er war nicht irgendein zügelloser Krieger der Wilden Horde.
    Er war Trodar, der Anführer der Großen Horde, die Große Horde selbst. Er wollte sein Spiel weitertreiben, das die Vernichtung eines Ritters der Tiefe zum Ziel hatte.
    Trodar war voll der Erwartungen der Demütigungen, die er Igsorian von Veylt zufügen würde - und an dessen Ende ein langsamer und qualvoller Tod stehen würde.
    Aber um diese Pläne zu verwirklichen, mußte er so lange wie möglich Marcel Pradel bleiben.
    „Wie nimmt man Kontakt mit den Ureinwohnern auf?" fragte Igsorian von Veylt.
    „Ich werde es dir zeigen", sagte Trodar abermals.
     
    8.
     
    Amtranik mochte sich einige Waffen aus dem Arsenal der Ureinwohner beschafft haben. Aber wenn Salik die in der Lebenszelle manifestierten Geister für sich gewinnen

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