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0996 - Der letzte Waffengang

Titel: 0996 - Der letzte Waffengang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übertreiben. Jeder kleinste Fehler konnte den Ritter der Tiefe mißtrauisch machen.
    Welche Trümpfe haste er noch? Welche Waffen waren das, die ihm dieses Selbstvertrauen gaben? Oder war er nur ahnungslos?
    Darauf wollte sich Trodar nicht verlassen.
    Einen Ritter der Tiefe durfte man nie unterschätzen, selbst wenn seine Niederlage scheinbar besiegelt’ war.
    Der Ritterstatus an sich war schon eine ungeheure Waffe, er forrnte aus Menschen Überwesen, wie man am Beispiel dieses schwächlichen Jen Salik sah.
    Er war Igsorian von Veylt - das durfte Trodar nie vergessen.
    „Warum lachst du mich aus?" fragte der Ritter ruhig.
    „Du willst von mir Waffen!" sagte Trodar. „Und wozu? Um Bruder Amos in Schutt und Asche zu verwandeln?"
    „Keineswegs", sagte der Ritter. „Ich will sie.selbst nicht einsetzen, sondern möchte nur verhindern, daß mein Widersacher sich ihrer noch länger bedient. Du hast den Angriff der Roboter auf deine grüne Oase miterlebt. Die Roboter, die mein Gegner in den Kampf schickte, stammen nicht aus seinem Arsenal. Ich muß annehmen, daß sie der Technik der Ureinwohner angehören. Habe ich recht? Du müßtest es mir sagen können."
    Trodar hätte triumphieren können! Igsorian von Veylt reagierte genau so, wie er es von ihm wollte. Was für ein Narr dieser Ritter war!
    Er hielt die Trodar-Träger für Relikte einer untergegangenen Kultur, die sich er, Trodar, zunutze machte.
    Genau das hatte er bezweckt. Damit hatte Igsorian von Veylt sein Schicksal praktisch besiegelt.
    Aber - war er wirklich so ahnungslos, wie er sich gab? Hatte er die Wahrheit nicht etwa längst erkannt und ging nur zum Schein auf das Spiel ein, um ihn, Trodar, in Sicherheit zu wiegen und ihm dann, wenn er es am wenigsten erwartete, den Todesstoß zu versetzen?
    Er mußte vorsichtig bleiben, auf alles gefaßt sein.
    „Das hast du richtig erkannt", sagte Trodar. „Diese zerstörerischen Roboter stammen aus den Beständen der Ureinwohner. Schon vor Jahren habe ich die Lagerhallen entdeckt, in denen die Bewohner von Bruder Amos ihr Vermächtnis hinterließen. Sie haben dort unten, tief unter der Planetenoberfläche, eine Art Museum eingerichtet, um Zeugnis für ihr Schaffen abzulegen. Obwohl sie die Krönung der Schöpfung waren, wußten sie, daß auch sie vergänglich sind. Darum richteten sie beizeiten ein Museum ein, das denen, die nach ihnen kamen, einen Überblick über ihre Zivilisation geben sollte. Als ich diese Kulturstätte fand, war ich versucht, mich dieser Technik zu bedienen. Aber ich habe mich dann doch gescheut. Dein Freund - oder soll ich Todfeind sagen? - hat diese Skrupel nicht gehabt. Aber die Bewohner von Amos werden ihn dafür bestrafen."
    „Darauf sollten wir uns nicht verlassen", sagte Igsorian von Veylt. „Die Ureinwohner sind längst vergangen, sie können Frevlern, die sich an ihrer Kulturstätte vergehen, nichts mehr anhaben. Du solltest die Sache mir in die Hand geben."
    Trodar warf ihm einen verächtlichen Blick zu.
    „Du glaubst mir nicht, daß die Ureinwohner dieser Welt ihre Macht noch ausüben können?" rief er mit sich überschlagender Stimme.
    „Du mystifizierst die Geister der Toten, Pradel, aber du kannst sie nicht heraufbeschwören", entgegnete Igsorian von Veylt. „Wenn ich dir glauben sollte, dann müßtest du mir schon den Beweis erbringen."
    „Das kann ich!" rief Trodar wieder und mußte an sich halten, um seinen Triumph nicht in der Stimme mitschwingen zu lassen. Er sammelte sich und fuhr bedächtig, jedes seiner Worte sorgsam-wählend, fort: „Die Ureinwohner sind nicht tot. Einige von ihnen haben die Jahrhunderttausende oder Jahrmillionen überdauert. Zu ihrem Museum gehört auch eine Lebenszelle, in denen sich einige von ihnen verewigt haben. Soll ich dich hinführen?"
    „Nichts anderes wollte ich von dir, Pradel."
    War es nicht seltsam, daß Trodar durch die Tatsache verunsichert wurde, daß er mit Igsorian von Veylt so scheinbar leichtes Spiel hatte? Wieder grübelte er darüber, welche Waffen der Ritter zur Verfügung hatte.
    Ein reizvoller Gedanke ergriff in diesem Augenblick von ihm Besitz: Stelle ihn, fordere die Entscheidung hier und jetzt!
    Aber das war ihm denn doch zu riskant. Wenn Igsorian von Veylt ihm nicht mißtraute und ihn für diesen Marcel Pradel hielt, dann würde er sich ihm gegenüber vielleicht doch noch eine Blöße geben.
    Er mußte herausfinden, was der wunde Punkt des Ritters war!
    Oder auf welche Waffen er zurückgreifen konnte!
    Er mußte

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