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0997 - Straße der Psychode

Titel: 0997 - Straße der Psychode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von dem dahinterliegenden getrennt. Als ein undefinierbares Geräusch durch den Rolladen klang, spannte sich Salik unwillkürlich an, aber Stiva sagte: „Meine Schwester wünscht dich zu sehen."
    Sie stand auf und holte den Rolladen an einer Schnur ein. Salik hob den Rucksack auf und hielt ihn vor sich, als er sich bückte und das Hinterzimmer betrat.
    Es gab keinen anderen Zugang und auch kein Fenster. Hier war es noch dunkler, so daß kaum etwas zu erkennen war. Aber Salik hatte einen scharfen Blick. Er sah eine uralt wirkende Zwotterfrau, in grobe Tücher gewickelt, dahocken. Sie wies Salik mit einem mageren Arm einen Platz vor sich zu.
    „Was bringst du mir?" fragte sie mit krächzender Stimme.
    „Nichts, wenn du mir nicht wahre Psychode zu bieten hast", sagte er, nachdem er Platz genommen hatte.
    „Alles, wenn ich über dich in die Geheimnisse deiner Vorfahren eingeweiht werde."
    Die Alte kicherte, es klang unnatürlich.
    „Narr, mehr bringst du nicht?"
    „Doch", sagte Salik und hielt inne. Er hatte die Verschnürung des Rucksacks geöffnet und wußte, daß jemand nur darauf wartete, daß er diese vermeintliche Büchse der Pandora entleerte. Aber statt dessen griff er unauffällig unter seine Kutte. Es war einer der wesentlichen Kniffe bei Taschenspielertricks: Die Aufmerksamkeit durch Nebensächlichkeiten vom Wesentlichen abzulenken.
    „Doch", wiederholte er, „wenn du in Trodars Diensten stehst, dann habe ich einen raschen Tod zu bieten."
    Er hatte Trodars Nähe längst gespürt.
    Die Alte flog auf einmal wuchtig zur Seite. Dahinter tauchte einer der Träger Trodars auf. Salik hatte den Strahler bereits im Anschlag. Er.feuerte. Gleichzeitig begann er mit seiner geistigen Attacke.
    Die Salve aus der Strahlenwaffe kam für den Trodar-Träger, der seine Aufmerksamkeit auf den Rucksack konzentrierte, völlig überraschend. Er konnte seine eigenen Waffen nicht mehr einsetzen, weil der Energiestrahl sein -Verteidigungssystem blockierte.
    Salik verstärkte den geistigen Druck.
    Der Trodar-Träger heulte auf. Er hob vom Boden ab, schwebte für den Bruchteil einer Sekunde mitten in der Luft und schoß dann auf die Wand zu. Er durchbrach sie, und an dem darauffolgenden zweiten Bersten war zu erkennen, daß er auch noch die nächste Mauer durchdrang.
    Dann folgte Stille.
    Trodar hatte einen weiteren Träger verloren.
    Salik beugte sich über die reglos daliegende Stirizza und stellte fest, daß sie tot war.
    „Ich wollte das nicht", sagte er zu der entsetzten Stiva. „Ich konnte es auch nicht verhindern."
    „Es ist nicht deine Schuld", sagte Stiva tonlos. „Ich habe diese böse Macht längst in mir gespürt und mich auch nicht dagegen wehren können. Ich kenne auch den Namen dieser Macht - Trodar."
    „War Stirizza tatsächlich eine Psyc hode-Schöpferin?" fragte Salik.
    Stiva schüttelte verneinend ihren Kopf und fügte hinzu: „Aber es gibt welche. Meistergeist ist kein leeres Wort."
    „Kannst du mich zu einem Meistergeist führen?"
    Stiva wandte sich ihm zu.
    „Man wird das Instrument Trodars finden und nach dir suchen. Du mußt Ailand verlassen."
    „Das ist ohnehin meine Absicht. Ich will die Bewohner der Stadt nicht gefährden. Kannst du mir helfen, Stiva?"
    „Ich werde es versuchen."
     
    5.
     
    „Ailand war als Musterkolonie gedacht, aber die Stadt ist zweckentfremdet worden", sagte Gail Bedomo wie zu sich. „Die ursprüngliche Siedlung bestand nur aus etwa hundert Gebäuden, die vor Hunderten von Jahren erbaut wurden, aber schon lange verlassen standen. Die Zwotter bezogen sie erst wieder, als die petronische Maschine, die ihre geistige Entwicklung hemmte, zerstört wurde und Boyt Margor in die paraplasmatische Sphäre der Dunkelwolke aufging und sie auf diese Weise stabilisierte..."
    „Das wissen wir alles, Eha Bedomo", fuhr Tekener der Entwicklungshelferin ins Wort. „Jenny und ich haben dies alles erlebt, und wir kennen sogar die Geschichte der Provcon-Faust aus einer parusischen Vision. Uns interessiert im Augenblick aber nur, was Sie über diesen Trodar wissen!"
    Jenny gab ihm einen Wink, und Tekener sprach nicht weiter. Er stellte fest, daß Gail Bedomo ihm ohnehin nicht zugehört zu haben schien. Sein Verhältnis zu ihr hatte sich noch nicht verbessert.
    Bis vor kurzem hatte sie noch unter einem Sehock gestanden, den ihr die Beeinflussung durch AmtranikTrodar verursacht hatte. Da die Ärzte geraten hatten, darauf zu warten, bis sie von selbst wieder zu sich zurückfand, hatten Tekener

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