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0997 - Straße der Psychode

Titel: 0997 - Straße der Psychode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Entwicklung zu helfen und es in eine Hochkultur zu führen. Sie hatte noch keine klaren Vorstellungen davon, wie sie das bewerkstelligen konnte. Aber sie wollte dafür all ihr Wissen und ihr Können zur Verfügung stellen. In Ailand waren ihre Fähigkeiten verschwendet.
    Gail fuhr hoch, als der Morphling einen durchdringenden Singsang von sich gab. Sie mußte eingeschlafen sein. Wie lange hatte sie geschlafen?
    Plötzlich spürte sie, wie etwas an ihren Haaren zog, und erkannte, als sie vollends wach war, daß der Morphling zappelnd an ihr hing und sich in ihren Haaren verkrallt hatte.
    Sie gab ihm eine Ohrfeige, daß er wieder auf den Beifahrersitz geschleudert wurde. Dort blieb er winselnd liegen.
    „Tut mir leid", sagte sie. „Ich habe mich gehen lassen."
    „Ich ver-treu-dumirsiegibst", sang der Morphling kaum- verständlich.
    Gail war froh, daß er überhaupt halbwegs zusammenhängende Worte von sich geben konnte. In einigen Tagen würde er die Krise überwunden haben und zu einer Sie - zu Vasnizza geworden sein. Dann würde sie ihr sagen können, wo die Frauenkolonie lag.
    Gail legte die Karussellschaltung ein,. und der Vermessungswagen schraubte sich aus der Düne. Es dauerte einige Minuten, bis das Gefährt im Freien war. Gail merkte es nicht sofort, denn es herrschte finstere Nacht. Sie schaltete den Scheinwerfer ein.
    In dem weitreichenden Lichtfinger sah sie, daß die Schlucht von meterhohen Sandwächten verschüttet war.
    Was für eine Lawine! Es würde Tage dauern, bis der Wind den Sand wieder weggeweht hatte.
    Der Wagen fuhr fast lautlos über den Sand. Einige Male sank er ein, aber durch Zwischenschaltung der Karusselleinrichtung konnte ihn Gail jedesmal wieder freibekommen. Nach einiger Zeit wurde der Sand weniger, ein Wind kam auf, der den feinen Sandstaub in dichten Schleiern davonwirbelte, die größeren Brocken blieben liegen.
    Gail fuhr wieder schneller, der Morphling an ihrer Seite war verstummt. Plötzlich spiegelte sich der Scheinwerferstrahl in einem kristallinen Gebilde. Bevor Gail es noch erkennen konnte, war derWagen vorbei.
    Was war das gewesen? War sie nur einer optischen Täuschung erlegen. Die Sandformationen gaukelten einem manchmal die verrücktesten Dinge vor.
    Aber da war es schon wieder!
    Gail bremste ab und bündelte den Scheinwerfer ferngesteuert zu einem dünnen Strahl. Das gebündelte Licht erfaßte ein etwa menschengroßes Gebilde, das zwischen den schroffen Felsen stand. Es hatte die Form eines Tropfsteins, doch es stand auf der Spitze - und es hatte die Leuchtkraft eines Diamanten.
    Ein Psychod - das Psychod von einem wahren Meistergeist!
    Gail taufte es bei sich Parusisches Pendel.
    Sie dachte einen Moment daran auszusteigen, doch überlegte sie es sich sofort wieder anders. Wenn nun der Schöpfer dieses Psychods in der Nähe war, würde ihr Anblick ihn womöglich erschrecken. Möglich auch, daß der Morphling ihn verscheuchen würde.
    Sie fuhr weiter - bis der Scheinwerfer das nächste Psychod erfaßte.
    Die Straße der Psychode! dachte sie ergriffen.
    Sie hatte schon viel über diese Allee aus lauter Psychoden, voll Parusie und aus Paraplasma erschaffen, reden gehört. Aber bis jetzt hatte sie geglaubt, daß es sich dabei nur um einen Reklametrick der geschäftstüchtigen Zwotter handelte.
    „Echt-Psychod von Meistergeist. Frischweg weggeholt aus der Straße der Psychode! „ Solche und ähnliche Locksprüche schwirrten auf dem großen Marktplatz von Ailand andauernd durch die Luft.
    Während sie langsam an dem Parusischen Pendel vorbeifuhr, tauchte hinter einer Biegung bereits das nächste Psychod auf. Es war höchstens faustgroß, aber es spiegelte das Scheinwerferlicht mit farbensprühendem Feuer wider.
    Da, ein weiteres Psychod - und da noch eines.
    Ein halbes Dutzend, nein, zehn zwanzig und mehr, so viele, daß Gail sie nicht mehr zu zählen vermochte, standen entlang der Schlucht.
    Die Straße der Psychode!
    Ihr Licht blendete sie, ihre Parusie verwirrte ihre Sinne.
    Gail stoppte den Wagen und schaltete den Antrieb aus. Sie stieg aus dem Wagen und betrat die Straße. Die Parusie der paraplasmatischen Gebilde legte sich schwer auf ihren Geist und umnebelte ihn. Sie ließ die Ausstrahlung der vielen Psychode auf sich einwirken, sog sie begierig in sich auf.
    Was für ein Erlebnis ...
    Aber wo waren ihre Schöpfer, wo versteckten sie sich?
    „Habt keine Angst!" rief sie und merkte, wie der Schall das Lichterspiel der Psychode veränderte.
    Gail kehrte kurz in

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