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0998 - Die Welt der verlorenen Kinder

0998 - Die Welt der verlorenen Kinder

Titel: 0998 - Die Welt der verlorenen Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Weihnachtstag in den Tod gingen. Damit war der Fluch nicht gelöscht, denn sie haben keine Ruhe finden können. Ihre Seelen geisterten tatsächlich ruhelos durch die Zwischenwelten, immer darauf bedacht und vorbereitet, an einem gewissen Tag zurückkehren zu können. Das weiß Ihr Vater. Er kennt den Zeitpunkt. Er weiß sicherlich noch mehr. Er wird ebenso wie ich die Stimmen gehört haben. Er, McCormick und ich sind Wissende, und wir werden uns darauf einzustellen haben.«
    Sie hatte mir gut zugehört, und Grace kostete es trotzdem Überwindung, zu nicken. »Ja, ich muß es wohl anders sehen, obwohl ich es kaum glauben kann. Aber das Verhalten meines Vaters mir gegenüber ist schon ungewöhnlich und befremdend gewesen. Allerdings habe ich mir gedacht, daß er einen schlechten Tag hat und unter Streß steht.«
    »Das mag beides stimmen, Grace, bringt uns aber nicht weiter. Ich muß mit Ihrem Vater direkt reden und möchte Sie noch einmal bitten, mich zu ihm zu führen.«
    Sie nickte. »Ja, es ist gut. Ich habe es gehört. Sie haben mich überzeugt. Gehen wir.«
    »Er ist aber hier im Haus?«
    »Sicher. In seinem Arbeitszimmer. In einem ebenfalls sehr großen Raum. Viel zu groß, John. Wie eigentlich alles hier zu groß ist für einen allein lebenden Menschen.« Sie ging mit gesenktem Kopf auf die Tür zu, und ich folgte ihr.
    »Müssen wir nach oben?«
    »Nein, nein, die Zimmer, von den Schlafräumen und Gästezimmern abgesehen, befinden sich hier unten.«
    »Wie kommt es, daß dieses Haus so unverhältnismäßig groß ist?«
    »Keine Ahnung. Es ist schon alt. Ich weiß nicht mal, wer es gebaut hat, und ich habe mit meinem Vater auch nie darüber gesprochen. Ich habe es hingenommen und mich auch in der Zeit, die ich hier verbrachte, wohl gefühlt.«
    Wir hatten wieder den Vorraum betreten. Ich spürte den Temperaturunterschied sehr deutlich. Zwar war die Haustür geschlossen, dennoch drang eine gewisse Kälte von außen her in das Haus hinein. Es war schwer, einen so großen Raum zu heizen.
    Draußen dämmerte es. Das schwächer werdende Tageslicht ließ die Umrisse zerfließen.
    Grace Felder ging vor. Sie öffnete eine Tür, und wir gelangten in einen schmalen Flur. Eine Lampe spendete Licht, und mir fiel darin die helle Klinke besonders auf.
    Grace war vor der Tür stehengeblieben und nickte mir zu. »Dahinter befindet sich das Zimmer meines Vaters.«
    »Wollen Sie allein hineingehen und mich anmelden?«
    Sie überlegte kurz, um dann den Kopf zu schütteln. »Das wäre wohl nicht gut«, erklärte sie. »Ich möchte sehen, wie er sich verhält, wenn Sie ihn mit Ihren Theorien konfrontieren.«
    »Ja, warten wir ab.«
    Grace klopfte kurz, wartete aber nicht ab, sondern öffnete direkt danach die Tür.
    In mir hatte sich eine gewisse Spannung aufgebaut. Zusammen mit einer Ahnung, denn ich konnte mir gut vorstellen, plötzlich etwas Fremdes zu erleben.
    Für mich war Reverend Felder zu einer Schlüsselfigur in diesem Fall geworden.
    Grace hatte die Tür aufgestoßen und war bereits in das Arbeitszimmer hineingegangen, das tatsächlich sehr groß war. Man konnte sich als normaler Mensch darin verloren vorkommen, und ich schaute mich auch ein wenig verwundert um.
    Auf dem Boden lagen Teppiche, die den Schall dämpften. Hohe Regale, mit Büchern gefüllt, standen an der rechten Seite. Gegenüber sah ich eine Sitzgruppe bestehend aus vier dicken Ledersesseln. Im Raum stand der mächtige dunkle Schreibtisch, auf dem eine Lampe brannte.
    Sie hatte die Form eines Pilzes.
    Der Reverend saß zwar an seinem Schreibtisch, aber nicht davor, wie man es hätte erwarten können. Den Stuhl hatte er gedreht, und er selbst wandte dem Schreibtisch den Rücken zu, weil er starr auf die breite Wand schaute, an der ein mächtiges Bild hing.
    Das Bild mußte wichtig sein, denn es wurde von zwei verschiedenen Seiten beleuchtet. Lichtarme, hell und breit, konzentrierten sich auf das Gemälde, als wollten sie jede Einzelheit daraus hervorholen. Der Reverend, von dem wir nur den Kopf sahen, weil er sich so tief in den Sessel gesetzt hatte, war so in die Betrachtung des Gemäldes versunken, daß er unser Eintreten nicht wahrgenommen hatte. Auch als wir näher herangingen, ließ er sich nicht stören.
    Neben dem Schreibtisch blieben wir stehen. Grace an der rechten, ich an der linken Seite. Ich wollte mir das Bild natürlich genauer anschauen, als ich aus dem Augenwinkel die Bewegung wahrnahm. Grace Felder hatte sich kurz gedreht.
    »Nie ist mir

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