0998 - Terraner unerwünscht
verurteilen und zu töten."
Trotz seiner gebräunten Haut konnte Rhodan nicht vermeiden, daß er blaß wurde. So ernst hatte er die Lage nun doch nicht eingeschätzt.
„Wer gab diesen.Befehl?" fragte er schließlich.
„Wer auch immer, die Posbis werden gehorchen", lautete die nebulöse Antwort.
Im Hintergrund ruderte Gucky mit den Armen, als lerne er Trockenschwimmen. Rhodan achtete nicht darauf.
„Wenn auch nur einem Terraner etwas passiert, werde ich mit meinem Schiff den Vergeltungsschlag einleiten", drohte Rhodan. „Dir wird kein Energieschirm helfen! Hast du das begriffen?"
Das Zentralplasma schaltete ab.
Rhodan, immer noch blaß und mit einem Gesicht, das an eine Maske erinnerte, lehnte sich im Sessel zurück.
„Nun?" fragte er tonlos und sah Gucky an. „Was ist?"
„Wir haben herausgefunden, daß die Revolte der Posbis genau an jenem Tag begann, an dem wir an Bord der BASIS eine Veränderung der merkwürdigen Strahlung feststellten, die aus Richtung der Milchstraße stammt. Nennt sich übrigens Margor-Schwall."
„Und?"
„Nun, wir nehmen an, daß ein Zusammenhang besteht."
„Ich verstehe", murmelte Rhodan und schwieg darm. Schließlich nickte er Gucky zu. „Stelle Kontakt mit Fellmer her. Den Hyperfunk könnt ihr abschalten."
„Und was soll ich ihm sagen?"
„Drei Einheiten der THEBEN-Klasse sollen startbereit gemacht werden und auf ihren Einsatzbefehl warten. Start in etwa einer Stunde möglich. Energieschirm der BASIS einschalten. Das wär’s."
Gucky konzentrierte sich und erhielt Kontakt.
*
Carz bewegte sich mit größter Vorsicht, um nicht aufzufallen. Meist schloß er sich den Suchkommandos an, die bemüht waren, auch noch die letzten Terraner in ihren Verstecken aufzustöbern. Seiner Schätzung nach mußte es aber noch mehr als dreihundert Menschen geben, denen die Flucht in die Wälder und die Berge gelungen war.
Seine Bemühungen konzentrierten sich auf die Gruppe um Zarker Prull. Es war gut möglich, daß sie schon deshalb keinen Fluchtversuch unternahm, weil sie täglich mit ihrer Freilassung rechnete. Zarker selbst hatte oft genug erwähnt, daß es sich bei der Aktion der Posbis nur um einen Irrtum handeln könne.
Er mußte erfahren, daß der Tod aller Terraner eine beschlossene Sache war. Dann würde er zum sofortigen Handeln entschlossen sein.
Carz seinerseits wußte nicht, daß Rhodan mit der BASIS zurückgekehrt und gewillt war, die Gefangenen nun notfalls mit Gewalt zu befreien.
Die Geschehnisse eskalierten einem gefährlichen Höhepunkt entgegen.
Mit einigen anderen Posbis verließ Carz gerade ein Hotelgebäude, das durchsucht worden war. Auf der Straße marschierte eine Kolonne. Sie führte drei gefangene Terraner mit sich. Kurz entschlossen trennte sich Carz von seinen bisherigen Begleitern und folgte der Kolonne.
Er holte schnell auf und reihte sich ein. Niemand kümmerte sich um ihn.
Vor einem kuppelartigen Bau wurde angehalten. Carz wußte, daß es ebenfalls ein Hotel war, das hauptsächlich Versammlungen und Kongressen diente. Die großen Säle eigneten sich aber auch bestens als Massenquartiere für Gefangene.
Ein Posbi mit den Erkennungszeichen eines Kommandanten erschien, musterte die drei Terraner kurz und gab dann Carz und einigen anderen ein Zeichen. Carz gehörte somit offlziell zur Wachmannschaft des Hotelgefängnisses.
Allerdings gelang es ihm nicht auf Anhieb, Zarker Prull und seine Leute zu finden. Es wäre aufgefallen, wenn er sich allein auf die Suche begeben hätte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als auf seine Chance zu hoffen.
Einige Stunden verbrachte er in einer Halle, die in einen Warteraum umgewandelt worden war. Hin und wieder erschien einer der Kommandanten und teilte Posbis für bestimmte Aufgaben ein.
Schließlich hielt Carz es nicht mehr aus. Er mußte jetzt etwas unternehmen, ehe die Lage noch kritischer wurde. Tn der Nähe der Tür sprach er einen der wartenden Posbis an. Ein wenig prahlerisch berichtete er, wie man die mehr als zweihundert Terraner, die in den Hangar eingedrungen waren, mit einem Trick hereingeLegt hatte.
„Sie müssen hierhergebracht worden sein", stellte er eine versteckte Frage.
„Sie sind hier."
„Für wann wird das Urteil erwartet?"
„Noch heutes"
„Und die Vollstreckung?"
„Morgen, aber genau weiß es noch niemand."
Carz nickte vor sich hin und versuchte, ein befriedigtes Gesicht zu machen, soweit ihm das möglich war.
Dann schlenderte er auf die stets geöffnete Tür zu und
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