0998 - Terraner unerwünscht
Zarker sie ohne Überzeugung.
Allmählich kamen auch die übrigen Terraner zu sich. Gruppen bildeten sich, und es wurde lebhaft diskutiert. Pläne wurden geschmiedet und wieder verworfen. Einige schlugen sogar einen Ausbruch vor, sahen aber dann ein, daß er ohne Waffen sinnlos war.
Eine der Türen öffnete sich plötzlich. Ein Posbi, annähernd humanoid, aber gut zweieinhalb Meter hoch, erschien auf der Schwelle und blieb dort stehen. Hinter ihm waren schwer bewaffnete Roboter zu erkennen. In gut verständlichem Interkosmo rief er: „Terraner! In den nächsten Tagen wird über euer Schicksal entschieden werden. Wir dürfen keine Fremden mehr auf unserer Welt dulden. Wer ist euer Sprecher?"
Zarker Prull erhob sich und ging einige Schritte auf ihn zu, aber die Waffen, die sich auf ihn richteten, ließen ihn anhalten. Der große Posbi war noch gut zwanzig Meter von ihm entfernt.
„Wer gibt euch diese unsinnigen Befehle? Warum- lehnt ihr Verhandlungen mit uns ab? Gebt uns unser Schiff zurück und laßt uns frei, dann werden wir die Hundertsonnenwelt verlassen, wenn ihr darauf besteht."
„Keine Informationen", lautete die Antwort.
„Was habt ihr mit uns vor?" brüllte Zarker unbeherrscht.
Der Posbi blieb gelassen.
„Ihr werdet es erfahren."
„Und bis dahin? Sollen wir verhungern und verdursten?"
„Nicht, bis das Urteil gesprochen ist. Suche zehn Männer aus, die mich begleiten. Sie werden alles bringen, was ihr benötigt."
„Urteil?" rief Zarker betroffen. „Was für ein Urteil?"
„Keine Informationen", wiederholte der Posbi stur. Es war, als stünde er unter einem Zwang. „Die zehn Männer ... !„ Zarker bestimmte die Leute und kehrte zu Samora und Marscha zurück. Plötzlich fiel ihm etwas ein.
„Wo ist Carz, Marscha?"
Samora antwortete für sie: „Ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll, Zarker. Als wir paralysiert wurden, stand er dicht neben mir, und dann war er verschwunden. Ich glaube, er ist einfach zu den anderen Posbis gegangen."
„Die Narkosestrahlen konnten ihm nichts anhaben", überlegte Zarker. „Aber er ist zuverlässig.
Wahrscheinlich hat er sich unter die Angreifer gemischt - schließlich ist er auch ein Posbi."
„Ras Tschubai, Gucky, Carz und die BASIS ...! Wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben, meine ich."
Marscha saß mit dem Rücken zur Wand und streckte Zarker ihre Hände entgegen. „Setz dich und ruh dich aus."
Kosmos Tree, Bendrix, Tohr und die beiden Männer von der BASIS Galanter und Fox - gesellten sich zu ihnen.
Nach dem Essen sollte Kriegsrat abgehalten werden.
*
Obwohl sie nicht so recht an einen Erfolg glauben wollten, versuchten Ras und Gucky noch einmal, direkte Verbindung zum Zentralplasma zu bekommen. Mehrmals riefen sie es mit dem Hypersender an, dann schlug die Antwort durch: „Ihr seid geortet und entgeht eurem Schicksal nicht. Ihr werdet es mit den anderen teilen. Keiner von euch kehrt nach Terra zurück!"
„Du riskierst den Krieg!" warnte Ras ernst.
„Es ist Krieg!" kam es aus den Boxen.
„Warum?" fragte Ras. „Was haben wir getan?"
„Alle Terraner werden verurteilt werden und sterben."
Dann kam nichts mehr. Das Zentralplasma hatte unterbrochen.
Gucky gab einen undefinierbaren Laut von sich. Dann sagte er: „Nun kann Rhodan nicht anders, er muß eingreifen. Die BASIS nimmt es leicht mit den Fragmentraumern auf. Eine Lehre wird diesem durchgedrehten Plasmazeug nur guttun."
„Hast du Kontakt zu Fellmer?"
„Noch nicht."
„Dann wollen wir Rhodan informieren."
Abermals riefen sie die BASIS, erhielten Bestätigung und strahlten dann ihren Rafferspruch ab. Er dauerte nur eine Sekunde, aber er enthielt das Wichtigste.
Die BASIS versicherte, in exakt zwei Stunden mit einem ersten Störmanöver zu beginnen.
*
Carz marschierte mit den anderen Posbis in Richtung Kabinenstation. Die Gefangenen wurden verladen und abtransportiert. Er konnte es nicht verhindern, war aber überzeugt, daß ihnen nichts geschehen würde.
Es war ihm inzwischen kein Rätsel mehr, daß nicht nur die Posbis, sondern in erster Linie das Zentralplasma von einer unbekannten Macht beeinflußt wurden. Es war wie ein hypnotischer Zwang, dem sich jeder unterwerfen mußte, dessen Zellplasma noch mit den Kontrollen verbunden war.
Dann vernahm er zum erstenmal von den bevorstehenden Urteilen, die schon jetzt feststanden. Alle Terraner sollten sterben.
Nun wurde es Carz klar, daß er handeln mußte, aber die Frage blieb offen, was er tun
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