0998 - Terraner unerwünscht
erkannten.
„Kein Aufsehen!" warnte Rhodan und setzte sich zu ihnen. Er nickte dem Mausbiber zu. „Du kannst verschwinden."
Gucky starrte ihn wütend an.
„Deine Arroganz wird dir noch vergehen!" fauchte er ihn piepsig an und entmaterialisierte.
Rhodan lächelte.
„Er meint es nicht so. Er ist nur eingeschnappt; weil er jetzt nicht hierbleiben kann. Aber als Relaisstation ist er wichtiger. Sie sind Zarker Prull, nehme ich an."
Es gab eine schnelle Vorstellung, dann erläuterte Rhodan seinen Plan. Auf sein Signal hin sollten die Kreuzer der THEBEN-Klasse die Stadt angreifen und mit Narkosestrahlen überschütten. Natürlich würden auch die Terraner davon betroffen, aber das war nicht zu ändern, weil die wenigsten einen Schutzanzug mit entsprechender Abwehrvorrichtung trugen. Die Posbis jedenfalls würden überrascht und paralysiert werden.
Unmittelbar danach sollten die Kreuzer landen, die bewußtlosen Terraner einsammeln und die Hundertsonnenwelt wieder verlassen.
Zarker sah Rhodan zweifelnd an.
„Ob das ein guter Plan ist ...?" fragte er. „Was ist mit den anderen Terranern, die in Verstecken leben oder irgendwo als Gefangene auf ihre Befreiung warten?"
Rhodan war für jede Kritik aufgeschlossen. Und dankbar.
„Für Suntown ist der Plan geeignet, Zarker Prull. Aber Gucky, der unser Gespräch in der HEGEL mitverfolgt, wird Fellmer Lloyd mitteilen, daß die BASIS aufgrund desselben Notsignals, das ich hier mit meinem Telekom abstrahle, den Komplex Zentralplasma angreift. Sollte es den Vernichtungsbefehl nicht aufheben, ist die Arkonbombe einzusetzen."
Die Terraner starrten Rhodan atemlos an. Zarker stammelte: „Aber ... aber das würde die endgültige Vernichtung der Hundertsonnenwelt bedeuten ... !„ Rhodan nickte gelassen - wenigstens schien es so.
Der einzige, der jetzt seine Gedanken kannte, war Gucky.
*
Im ersten Augenblick war auch der Mausbiber erschrocken, aber dann begriff er Rhodans Absicht.
Gegen die Arkonbombe, die automatisch eine atomare Kettenreaktion auslöste und somit einen Planeten völlig vernichten konnte, gab es kein Gegenmittel.
Das wußte auch das Zentralplasma.
Gucky informierte Fellmer Lloyd, dann nickte er Ras zu.
„Schalte den Hyperfunk ein und geh auf Senden. Unverschlüsselt und ohne Raffer. Sobald du Kontakt mit der BASIS hast, gib folgenden Spruch durch: Befehl von Perry Rhodan! In sechzig Minuten ist über dem Gebiet des Zentralplasmas eine Arkonbombe abzuwerfen, die von Bord der BASIS aus gezündet werden kann.
Zündung hat beim Tod des ersten gefangenen Terraners zu erfolgen. Ende!"
Ras starrte Gucky an.
„Das soll ich wirklich senden?"
„Ja, und zwar dreimal, damit wir sicher sein können, daß auch das Zentralplasma informiert ist. Rhodan nimmt an, daß es an einem Selbstmord nicht sonderlich interessiert ist."
„Ein Bluff also?" atmete Ras erleichtert auf.
„Natürlich, was sonst? Hast du ernsthaft angenommen, wir würden die Hundertsonnenwelt vernichten und unsere Leute opfern?"
Ras grinste breit.
„Nein, das habe ich nicht. Na, dann wollen wir mal ..."
Er nahm zuerst Kontakt auf, ließ sich den Kontakt bestätigen und strahlte dann den Spruch dreimal ab.
Nach den bisherigen Erfahrungen konnte kein Zweifel daran bestehen, daß die Sendung abgehört wurde, von einem Zentralplasma, das nun vor eine schwere Entscheidung gestellt wurde.
Falls es überhaupt noch entscheiden konnte.
*
Als sich die BASIS der Hundertsonnenwelt noch mehr näherte, wurde sie angegriffen. Zwei Fragmentraumer wurden dabei so beschädigt, daß sie zur Notlandung gezwungen waren. Die übrigen Posbis drehten ab.
Als die BASIS hoch über den achtzig Kuppeln stand, ließ Waringer die Attrappe abwerfen. Sie schlug in freiem Gelände auf und lag dann dort, eine metallisch schimmernde tödliche Bedrohung, Das Zentralplasma blieb passiv. Nichts geschah.
Inzwischen trieben die Posbis ihre Gefangenen aus den Häusern auf die Straße. Rhodan hatte seine ursprüngliche Absicht geändert und gab sich noch nicht zu erkennen. Er blieb bei Zarker und seiner Gruppe.
Gucky tauchte noch einmal für Sekunden auf und informierte ihn über den Abwurf der „Bombe".
Oben am Himmel blitzten Energiebündel. Die drei Kreuzer mußten in ein Gefecht verwickelt worden sein, aber auch sie waren den meist nur schwach bewaffneten Fragmentraumern weit überlegen.
Aus allen Richtungen der Stadt bewegten sich die Trupps der Gefangenen, von Posbikommandos begleitet, dem
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