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0999 - Der Mitternachtsfluch

0999 - Der Mitternachtsfluch

Titel: 0999 - Der Mitternachtsfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als genug.«
    Ich drehte mich um und schaute in McCormicks Gesicht. »Ja, so muß man es wohl sehen, Brett.«
    »Dann können wir ja gehen.«
    »Ich habe nichts dagegen einzuwenden.«
    Wir nahmen noch jemanden mit. Einen glücklichen Mann und Vater, der seinen Sohn nicht verloren hatte…
    ***
    Zu Fuß gingen wir zurück nach Paxton, denn Grace Felder hatte den Rover gebraucht. Sie hatte die neun Kinder in den Wagen gequetscht und war mit ihnen losgefahren, um sie bei den Eltern abzugeben. Jetzt konnte Weihnachten gefeiert werden.
    Als wir das Zentrum erreicht hatten und vor dem umgekippten Baum standen, verabschiedete sich Goldman. Er wollte so bald wie möglich zu seiner Familie zurück. Brett und ich blieben allein, und der ehemalige Kollege fragte mich: »Kommen Sie zu mir?«
    »Das würde ich gern. Da gibt es allerdings noch eine Person, die auf mich wartet…«
    »Ja, Grace.«
    »Sicher.«
    »Gut, dann sehen wir uns vielleicht später.« Er schlug mir auf die Schulter. »Fröhliche Weihnachten, John. Du bist schon ein toller Kumpel…«
    Ich grinste ihn an. »Du aber auch, Brett.«
    »Na ja, man gibt sich Mühe.«
    Er ging, ich blieb noch eine Weile stehen und machte mich danach auf den Weg zum Pfarrhaus.
    Weihnachten ist auch ein Fest der Stille. Nichts störte meinen Weg, und ich konnte meinen Gedanken nachhängen, die sich auch mit den Freunden in London beschäftigten, die den Heiligen Abend wohl ohne mich begehen mußten.
    Das Pfarrhaus war offen. Ich trat ein, rief nach Grace, erhielt aber keine Antwort. War sie nicht da?
    Schließlich hörte ich ihre Stimme aus dem Obergeschoß. Ich stieg die Treppe hoch, erreichte einen Flur und nahm einen frischen Duschgeruch wahr.
    Aus einer Tür kam Grace, umhüllt von einem hellen Bademantel und mit nassen Haaren. »Sorry, ich mußte es einfach tun, John. Ich war so durchgefroren.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »Willst du auch duschen?«
    »Vielleicht später.«
    »Gut.« Grace hielt ein Handtuch fest und wischte jetzt über ihr Haar. Ich wußte, was sie mich fragen wollte und hob schon im voraus die Schultern.
    »Dann ist er tot?«
    »Ja, Grace. Ich habe deinen Vater nicht mehr retten können.«
    »Wie ist es denn geschehen?«
    Ich erzählte es ihr. Sie hörte zu. Sie nickte, ihr Gesicht war sehr ernst, aber sie weinte nicht. »Das habe ich mir schon gedacht«, flüsterte sie.
    »Er ist der letzte Felder gewesen, und die Hölle hat ihn ebenso geholt wie seinen Ahnherrn.« Sie schob ihre Hand zwischen meinen rechten Arm und den Körper. »Ich weiß nicht mal, ob ich trauern soll. Das wird vielleicht später kommen, aber ich möchte dir trotzdem etwas zeigen, John. Dann wirst du sehen, daß der Fluch endgültig gelöscht wurde.«
    »Wo müssen wir hin?« fragte ich.
    »Nach unten.«
    Schweigend gingen wir die Stufen der Treppe hinunter und betraten danach das Arbeitszimmer des toten Pfarrers. Grace hatte das Licht brennen lassen, so daß ich sofort sah, was hier passiert war.
    Es gab das Bild nicht mehr.
    Ich schluckte, als ich die verbrannte Fläche sah. Nicht mal Fetzen der Leinwand hingen noch an den Innenrändern des Rahmens.
    Grace wartete auf meine Frage, die auch kam. »Wie ist es passiert?«
    »Ich weiß es nicht«, gab sie leise zurück. »Als ich das Haus betrat, war das Bild nicht mehr vorhanden. Da habe ich schon geahnt, daß auch mein Vater nicht mehr lebt.«
    »Und du bist hiergeblieben?«
    »Sicher, John, aber nicht mehr lange. Ich kehre Paxton den Rücken, und zwar für immer. An und in diesem Ort hält mich nichts mehr. Das kannst du doch verstehen - oder?«
    »Ja, Grace, das verstehe ich sehr gut…«
    ENDE des Zweiteilers

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