0999 - Heimkehr
telepathisch", fuhr Rhodan fort. „Ich erinnere mich genau an die Worte, die ES mir übermittelte. Du glaubst, einen hohen Preis gezahlt zu haben, einen zu hohen vielleicht. Aber ein Unsterblicher, der bald überall sein kann, sollte nicht verzagen."
„Sie wissen bis heute nicht, was ES damit ausdrücken wollte?"
„Nein. Leider nicht."
Rhodan ging zum Automaten und holte sich eine weitere Tasse Kaffee. Die Psychologin wählte einen Fruchtsaft.
„Ich habe noch eine Frage", sagte sie.
„Bitte."
„Wie war das mit dem Weltraumbeben? Wenn ich richtig verstanden habe, war das Weltraumbeben eine Folge der Manipulationen der Materiequelle durch die Kosmokraten. Sie haben versucht, Kontakt mit den Kosmokraten zu bekommen. Das ist Ihnen nicht ge-lungen. Wodurch ist das Weltraumbeben beendet worden? Oder müssen wir auch in Zu-kunft mit solchen Beben rechnen? Geht die Manipulation der Materiequelle weiter?"
„Nein, soweit wir wissen, wird es keine Beben mehr geben", erwiderte Rhodan. „Von den Terranern auf der Hundertsonnenwelt weiß ich, daß Alurus, der UFOnaut, im November, also vor etwa fünf Wochen, sich mit Julian Tifflor getroffen hat. Er hat eine Botschaft der Kosmokraten übermittelt, in der es sinngemäß hieß, daß die Bewohner der Milchstraße keine weitere Manipulation der Materiequelle zu befürchten brauchten.
Nach der zweiten Welle der Weltraumbeben sei alles vorbei. Weitere Beben werde es nicht mehr geben. Die Materiequelle sei weitgehend saniert, man brauche daher keine Evakuierungspläne mehr zu verfolgen. Dies deckt sich mit Informationen, die wir von Laire erhalten haben."
Rhodan lächelte flüchtig.
„Darüber hinaus soll Alurus unsere Rückkehr in die Milchstraße angekündigt haben."
„So war das also."
„Ich gehe davon aus, daß unsere Expedition in jeder Hinsicht ein voller Erfolg war. Inwieweit aber all das stimmt, was mir von Tifflor übermittelt wurde, werden wir erst auf der Erde erfahren."
„Welch ein gewaltiges Geschehen", sagte Alwa Belton. „Angefangen von dem Auftrag von ES an die Menschheit, die PAN-THAU-RA zu suchen, weil diese mit ihrem gefährlichen Inhalt die Ursache dafür war, daß die Kosmokraten sich veranlaßt sahen, die Mate-riequelle zu manipulieren und damit den Zusammensturz dieses Teils des Universums einzuleiten, bis hin zu ES selbst, der in einer Materiesenke gefangen ist und seine Mäch-tigkeitsballung vor dem Zugriff eines Feindes retten will. Welchen Feindes?"
Rhodan zuckte mit den Schultern.
„Das weiß ich nicht", antwortete er. „Es muß jedoch ein mächtiger Feind sein, ein Feind, den selbst ein solches Geschöpf wie ES fürchten muß."
Er trank seinen Kaffee aus.
„Haben Sie noch Fragen?"
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein - ich glaube, ich habe alles begriffen." Sie erhob sich und verabschiedete sich.
6.
Am 29. 12. 3587 erreichte die BASIS das Solsystem und nahm Funkverbindung mit Ter-rania-City auf, nachdem bereits am Start im Roggyein-System eine Nachricht an die Erde herausgegangen war.
Perry Rhodan wechselte einige Worte mit Julian Tifflor, dem Ersten Terraner. Die beiden Freunde machten keinen Hehl aus ihrer Freude, sich wiederzusehen, kamen jedoch bald auf Einzelheiten für den Empfang der BASIS-Besatzung zu sprechen. Ein Teil der Besat-zung hatte den Wunsch geäußert, die Rückkehr in Terrania-City feiern zu können, wäh-rend ein anderer wünschte, sofort zu ihren Familien in die Heimatorte zu fliegen. Rhodan und der Erste Terraner erzielten rasch Einigung darüber, daß die BASIS wegen ihrer Grö-ße nicht auf der Erde landen, sondern in einer Umlaufbahn um die Erde bleiben sollte.
Danach übergab Rhodan das Gespräch an den Kommandanten Kanthall, um ihm die Besprechung der weiteren Details zu überlassen. Er war sich darüber klar, daß Julian Tifflor darauf brannte, einen möglichst umfassenden Bericht über den Verlauf der Expedi-tion zu bekommen. Er widerstand jedoch der Versuchung, ihm diesen schon jetzt zu ge-ben, weil er dem Freund lieber im persönlichen Gespräch ausführlich sagen wollte, was geschehen war. Das wäre über Telekom nicht möglich gewesen, zumal man an Bord der BASIS darauf wartete, daß Rhodan eine abschließende Rede an die Besatzung hielt.
Darüber hinaus gab es jedoch für Rhodan noch soviel an Bord zu tun, so daß auch Tifflor beschloß, sich noch ein wenig in Geduld zu fassen.
Nachdem Rhodan seine Rede gehalten hatte, in der er auch noch einmal auf die großen Ereignisse zu
Weitere Kostenlose Bücher