0999 - Heimkehr
Programmierer dachte nur voller Bedauern daran, daß er ihn nicht hatte an sich nehmen können.
Wie gern hätte er sich einen Zellaktivator auf die Brust gelegt. Wie gern hätte er sich auf ein Leben vorbereitet, das nicht nach Jahrzehnten, sondern nach Jahrhunderten zählte.
„Schlage dir solche Gedanken aus dem Kopf", sagte der Mausbiber, während er Callow am Arm packte und mit ihm teleportierte. „Wenn du ihn hättest, könntest du das sowieso nicht vor uns verbergen. Du wärst ihn schnell wieder los."
„Ich wäre dennoch gern unsterblich", erwiderte Callow. „Ich bin neugierig geworden.
Ich möchte wissen, wie die Zukunft der Menschheit aussieht. Als Sterblicher werde ich das nicht erfahren."
„Das verstehe ich ja, Bertie, aber ich kann es auch nicht ändern." Gucky hob bedauernd die Arme. „Ich bin nicht derjenige, der die Zellaktivatoren verteilt."
„Was willst du von mir?"
Gucky zeigte ihm einige positronische Bausteine, die aus den Meßgeräten stammten.
„Der Dieb des Zellaktivators hat diese Teile beschädigt, damit wir ihm nicht so schnell auf die Spur kommen. Das hilft ihm jedoch überhaupt nichts, denn du wirst ganz schnell neue Teile herstellen, und wenn er noch an Bord ist, erwischen wir ihn."
„Ich weiß nicht, ob ich das tun werde", sagte Callow bedächtig. Er setzte sich in den Sessel vor dem Computer und faltete die Hände auf den Knien. „Erstens hat er jetzt schon einen hübschen Vorsprung, der vielleicht für ihn ausreichend ist, und zweitens finde ich das, was er getan hat, recht sympathisch. Ehrlich gesagt, so einen Zellaktivator würde ich auch klauen, wenn ich könnte."
„Sicher wirst du die Bausteine nachbauen. Ganz schnell, Bertie."
„Mein Vertrag ist abgelaufen", antwortete der Produktionsprogrammierer. „In meinem Vertrag steht, daß er zu Ende geht, sobald die BASIS die Erde erreicht hat. Das ist jetzt der Fall."
„Wollen wir uns über juristische Dinge streiten, während es darum geht, den Dieb eines Zellaktivators zu jagen?" Gucky stemmte die Fäuste in die Seiten und blickte Callow em-pört an. „Ich will dir mal was sagen, mein Lieber, wenn du bockig wirst, ist es aus mit un-serer Freundschaft. Du hast wohl keine Ahnung, was das bedeutet, daß jemand den Zel-laktivator hat, wie?"
„Für mich heißt das zunächst einmal, daß jemand euch ein Schnippchen geschlagen hat. Ich finde es ganz lustig, daß da jemand ist, der Rhodan einen Zellaktivator weggeschnappt hat, den dieser doch bestimmt wieder einem Freundgeber wird."
Gucky schüttelte den Kopf.
„Du drehst durch, Bertie. Wenn Perry irgend jemandem die Unsterblichkeit verleiht, dann hat das nichts mit Kumpanei oder so zu tun. Das ist dann immer eine ganz besondere Auszeichnung für eine Persönlichkeit, die sich in den Dienst der Menschheit gestellt hat, und die Überragendes leisten kann. Denke doch mal an Orana Sestore. Die hat er geliebt, aber sie hat dennoch keinen Aktivator bekommen. Aber was rede ich?
Das kapierst du ja doch nicht. Und nun tu mir einen Gefallen und fange endlich an, bevor es dem Dieb viel-leicht doch noch gelingt, mit dem Aktivator zu entwischen."
„Und wenn ich nicht will?"
„Dann kriegst du was hinter die Ohren." Gucky richtete sich zu seiner ganzen Größe auf. Seine Augen funkelten, verloren ihren zornigen Glanz jedoch schnell wieder.
„Anderer-seits kannst du davon ausgehen, daß ich dir helfe, wenn du in den nächsten Jahren mal in Schwierigkeiten kommen solltest."
„Ist das wahr?"
„Wenn Mausbiber Gucky etwas verspricht, hält er auch sein Wort."
Bert Callow nahm die positronischen Bauteile wortlos entgegen und begann mit der Ar-beit.
Das Angebot des Ilts nahm ihm etwas von der Angst vor der Zukunft auf der Erde. Er konzentrierte sich darauf, den Produktionsroboter so zu programmieren, daß er das richti-ge Bauteil anfertigte. Dazu benötigte er etwa zehn Minuten. Der Roboter brauchte weitere acht Minuten dafür, das verlangte Teil herzustellen.
Dann endlich konnte Gucky in die Hauptleitzentrale zurückkehren.
Danach dauerte es nur noch Minuten, bis die Techniker damit beginnen konnten, die BASIS und die Beiboote mit Hilfe der Meßgeräte nach dem Zellaktivator Ribald Corellos zu durchsuchen.
Sie spürten den Zellaktivator nicht auf.
Auch die anderen Bemühungen, das Gerät wiederzufinden, blieben vergeblich. Der Zel-laktivator befand sich weder in der BASIS noch in den Beibooten, so daß es nicht gerecht-fertigt war, die Ausschleusung der Besatzung der
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