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1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

Titel: 1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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mir nicht, aber ich kann es mir denken." Sie reichte ihm die Tasse mit dem Kakao, wobei sie darauf achtete, ihn nicht zu berühren. „Außer mir kennen sie niemanden hier in Maine. Und ich bin keine vollkommen Fremde für sie. Ich meine, ich habe bereits öfter mit ihnen telefoniert wegen des Hauses. Außerdem wissen sie, dass ich Kontakt mit dir habe. Sie haben keine neugierigen Fragen gestellt, Gordon. Sie wollten nur von je mand anders hören, dass es dir gut geht."
    „Sie hatten keinen Grund, dich auszufragen. Ich habe mindestens ein halbes Dutzend Mal schon mit ihnen telefoniert. Sie wissen doch, dass es mir gut geht."
    „Wirklich?"
    Er zögerte. „Alle beide haben mich schon danach gefragt, warum die Band auseinander gegangen ist, warum ich aufgehört habe zu spielen."
    Das war ein Anfang. Besser als sie gehofft hatte. Aber was sollte sie weiter sagen, damit er sich ihr nicht wieder verschloss. „Ich habe eine Kassette von dir gehört", begann sie. „Die war von einem Live-Konzert auf irgendeinem Universitätsgelände. ,Wild Nights' war der Titel."

„Willst du mir jetzt eine Kritik verpassen?" fragte er trocken.
    Sie lächelte. „Nicht mal im Traum würde ich daran denken. Die Leute zucken schon zusammen, wenn ich ,Happy Birthday' an stimme. Meine Meinung über Musik ist zwar nicht maßgeblich, aber ich fand sie herrlich. Besonders den letzten Teil."
    „Den letzten Teil?"
    „Zum Schluss. Das letzte Lied, das du am Ende des Konzertes gespielt hast." Kirstin lehnte sich auch gegen einen Baumstamm zurück und stellte die Tasse Kakao auf ihr Knie. Sie hatte sich weit genug von Gordon weggesetzt. Er sollte nicht das Gefühl bekommen, sie würde sich ihm erneut an den Hals werfen wollen - auch wenn sie das am liebsten getan hätte. Der Gedanke, ihn zu umarmen, war mehr als verführerisch.
    Seine Kassette hatte sie sich am Morgen spontan gekauft. Bevor sie die gehört hatte, wäre ihr nie in den Sinn gekommen, ihn heute Abend in den Wald zu entführen. Im Gegenteil, sie hatte ihn in Ruhe lassen wollen. Himmel, sie wollte sich schließlich nicht Kum mer und Leid einhandeln, dennoch hatte sie das dumpfe Gefühl, dass sie genau das tat. Jeder weitere Kontakt mit ihm musste unweigerlich dazu führen.
    Seine Musik war ihr den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Von den ersten Stücken hatte sie keines gekannt, aber die Zuhörer offensichtlich schon. Im Hintergrund war Fußgetrappel und Fingerschnipsen zu hören gewesen. Zu der Musik musste man sich einfach bewegen. Die Texte waren nicht provozierend, aber der Beat war feurig, schnell und eindeutig sexy. Zum Ende eines jeden Stücks ging der Applaus in Geschrei über, und Kirstin hatte versucht, sich Gordon auf einer Bühne im Scheinwerferlicht laut singend vorzustellen.
    Das wollte ihr nicht so recht gelingen, denn es passte einfach nicht zu ihm. Er musste doch erst aus sich herausgelockt werden. Er war so schüchtern, reserviert und in sich gekehrt, dass er nie Gefühle zeigte.
    Aber dann, bei den letzten beiden Songs, hatte er zu seinem Saxophon gegriffen. Und bei dem, was dann erklungen war, hatte er sein Herz geöffnet. Zwischen den dröhnenden Klängen der Bassgitarre und des Schlagzeugs hatte sie diesen sehnsuchtsvollen Klang des Saxophons herausgehört und war tief bewegt gewesen. Das Saxophon gab gefühlvoll den Schmerz eines Mannes wieder, der einsam war.
    Kirstin kannte diese Art von Schmerz. Nach Alans Tod hatte sie stark sein müssen, für Mellie und für die Familie. Sie hatte es ge schafft, aber sie hatte auch Nächte der Verzweiflung und Einsamkeit erlebt, Augenblicke, wo Trauer und Schmerz sie so überwältigt hatten, dass sie nicht mehr ein noch aus wusste. Niemand war für sie dagewesen, der sie hätte trösten können. Trotz der Liebe ihrer Familie war der Kummer einfach zu groß gewesen.
    „He, wo bist du mit deinen Gedanken?" murmelte Gordon.
    Sie sah ihn an und rieb sich die Stirn. „Entschuldige. Ich habe an deine Musik gedacht. Als ich deine letzten Songs hörte, bekam ich das seltsame Gefühl... ich würde dich kennen. Als ob die Musik für mich bestimmt wäre und nur mir etwas sagen würde. Ziemlich verrückt, nicht wahr?"
    Seine Augen leuchteten auf. „Nein. Nicht verrückt", widersprach er leise. „So soll guter Blues sein. Er soll jemandem etwas sagen. Dinge ausdrücken, die man nicht in Worte fassen kann."
    Sie schaute ihm zu, wie er den letzten Rest Kakao austrank. Seine Lippen waren weich, versteckt unter dem rauen

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