Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

Titel: 1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
Vom Netzwerk:
Bart. Er verbarg es unglaublich gut, dass er gefühlvoll sein konnte. Aber hin und wieder gab er sich schon eine Blöße. Wenn er zum Beispiel mit Mellie zusammen war... oder als sie ihn zärtlich berührt hatte. „Du liebst deine Musik", sagte sie leise.
    „Nicht mehr, ich hatte sie geliebt. Das ist Vergangenheit und vorbei."
    „Und deshalb hast du aufgehört? Weil du sie nicht mehr liebst?"
    Er stellte die Tasse ab. „Weil sie mir nicht mehr gelingt. So einfach ist das. Blues hat etwas mit... Ehrlichkeit zu tun. Man kann die richtigen Akkorde setzen, die richtigen Töne spielen,

aber man muss etwas aus tiefstem Inneren mit hineinbringen, um wirklich guten Blues zu spielen. Vielleicht geht es mir wie einem zweitrangigen Politiker - mir sind einfach die Lügen ausgegangen."
    Er hielt plötzlich inne. Soviel hatte er nicht von sich preisgeben wollen. Er blickte selbst überrascht drein, als wäre ihm jetzt erst aufgefallen, wie leicht und natürlich er sich mit ihr unterhalten hatte. „Du gehst wirklich sehr hart mit dir ins Gericht, Connor", sagte sie weich. „Andere Leute erleben auch vorübergehend unproduktive Phasen, gleichgültig, welche Arbeit sie machen. Das passiert nun mal. Dafür muss man nicht sofort alles hinwerfen."
    „Schön, aber du hast ja keine Ahnung. Vielleicht habe ich etwas gemacht, was ich mir selbst nicht verzeihen kann. Du weißt nicht, was ich alles hinter mir habe."
    „Stimmt schon. Aber ich kann Menschen gut beurteilen." Das klang sehr überzeugt.
    „Bist du sicher?" Ohne es zu wollen, musste er lächeln.
    „Ich weiß das aus Erfahrung. Ich habe mir bis jetzt immer die richtigen Freunde ausgesucht, bin dabei noch nie reingefallen. Einen guten Menschen kann ich mit verbundenen Augen erkennen. Mein Urteilsvermögen ist in dieser Beziehung fast unfehlbar."
    „Willst du mir damit sagen, dass es Zeitverschwendung wäre, wenn ich dir alles über meine kriminelle Vergangenheit erzählte?"
    „Vollkommene Zeitverschwendung. Es tut mir leid, aber meine Meinung über dich steht fest." Seinem Blick nach hatte sie ihn mit dieser Äußerung getroffen, aber gleichzeitig erkannte sie auch, dass er mehr nicht von sich erzählen würde. Meinetwegen, dachte Kir stin und schaute hoch. „Ach du liebe Zeit, wer kommt denn da?"
    Mellie kam herbeigelaufen. Ihre Hände waren schmutzig, ihr Gesicht war befleckt, die Mütze saß schief, und die Arme waren mit so vielen Ästen beladen, dass sie einen riesigen Korb voll Marshmallows hätten grillen können. Sie blieb vor Gordon stehen. „Ich bin fertig!" erklärte sie ihm.
    Kirstin wollte ihn schon vor ihrer stürmischen Tochter retten. Doch dann überlegte sie es sich anders, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah den beiden zu. Sie hatte ihn zum Reden gebracht, er hatte sogar ein paar Mal gelächelt und sich sichtlich entspannt, aber bis jetzt hatte sie ihn noch nicht lachen hören.
    Mellie setzte sich ihm auf den Schoß und erklärte ihm, wie Marshmallows gegrillt werden mussten. Dann versuchte sie, Gordon dabei zu helfen und erzählte ihm gleichzeitig von wilden Bären. Mit entsprechend heftigen Gesten unterstrich sie ihre Worte. Kirstin tadelte sie einmal, aber keiner von beiden hörte ihr richtig zu. Gordon war es selbst schuld, dass ihm schließlich ein Marshmallow im Gesicht landete. Die klebrige weiße Masse hing ihm im Bart.
    Gordon versuchte, sie herauszuziehen, und schaffte das aus. Zumindest etwas davon. Leicht entsetzt blickte er drein. Doch auf einmal veränderte sich sein Gesichtsausdruck, und er lachte tatsächlich. Zuerst etwas zögernd, dann aber wurde das Lachen lauter und herzlicher.
    Der befreite Klang machte Kirstin glücklich. Jetzt war sie froh, dass sie den Mut aufgebracht hatte, ihn zum Grillen einzuladen. Sie hatte lange überlegt, denn sie wollte keine weitere Ablehnung riskieren.
    Sein Lachen bestätigte ihr auch, dass es nicht verkehrt gewesen war, ihn aus sich herauszulocken. Er hatte ihr gestanden, dass er Probleme mit der Musik habe. Sie war zwar nicht überzeugt, dass die berufliche Krise aus einem nichts sagenden Anlass entstanden war, aber aus eigener Erfahrung wusste sie, dass die Kraft, um solche Schicksalsschläge zu meistern, sich auf grundlegende Dinge stützte: Ruhe, gutes Essen, frische Luft... und einen Freund, der einem zur Seite stand. Jemand, mit dem man sich unterhalten, mit dem man lachen konnte. Und das wollte sie ihm sein, ein Freund, mehr nicht.
    Wenn sie vorsichtig war, würde er niemals

Weitere Kostenlose Bücher