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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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zusammen die Reederei verlassen haben und dann alleine zum LKA gefahren sind?«
    »Wir hatten einen gemeinsamen Termin bei einem Steuerexperten in der Nähe vom Hafen. Danach bin ich alleine nach Alsterdorf weitergefahren und habe Rawlins auf dem Rückweg wieder abgeholt. Er wollte sich den Hafen ansehen. Egal, wie oft Sie mich fragen. Ich kann Ihnen nichts anderes sagen. Er ist ein ganz normaler Wirtschaftsprüfer.« Dirk rieb sich mit dem Unterarm übers Gesicht. Die Hitze des Halogenstrahlers war mittlerweile unerträglich, und Springer fragte immer wieder nach Mark. Egal, was er antwortete, der Geschäftsführer glaubte ihm nicht.
    »Er lügt.« Das kam von dem Blonden, dessen Akzent weniger ausgeprägt war als der des Grauhaarigen.
    »Was war danach bei der Reederei? Ihr Verhalten glich einer Flucht. Wieso haben Sie die Gesprächseinladung ausgeschlagen?«
    Als Einladung konnte man das Verhalten des Mannes nun wirklich nicht bezeichnen.
    »Wir waren fertig und wollten nach Hause. Der Typ war aufdringlich und wirkte wie ein Verbrecher. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass der in Ihrem Auftrag handelte. Das ist alles.«
    »Vielleicht sagt er die Wahrheit. Die Frau von Kranz hat nur von Richter gesprochen und keinen weiteren Mann erwähnt.« Springer trat dicht an Dirk heran. »Wie sind Sie auf die Verbindung zur Merengo Company gestoßen?«
    Dirk blinzelte. Er wusste nicht, was er sagen sollte, den Punkt hatte er völlig vergessen. Dass der angeblich harmlose Amerikaner im Vorbeigehen den Monitor von Springer fotografiert hatte, konnte er kaum zugeben. Fieberhaft suchte er nach einer plausiblen Erklärung. Ein Schlag in die Rippen nahm ihm dieLuft. Er versuchte, flach weiterzuatmen, und wartete, dass der Schmerz nachließ. Schemenhaft konnte er erkennen, dass der Blonde erneut ausholte.
    »Von Kranz! Ich habe die Information von Kranz.«
    »Der wird kaum mit Ihnen geredet haben. Versuchen Sie es mit der Wahrheit, sonst wird es noch ungemütlicher.«
    »Das ist die Wahrheit. Meine Frau war in der Bank und hat sich Daten von seinem Palm besorgt. Er hat da drauf alles festgehalten. Ich kann Ihnen exakt sagen, was er monatlich von der Merengo für seinen Nebenjob erhält. Dort standen auch Ihr Name und Ihre Handynummer. Einfach alles.«
    Schweigen. Dirk ließ den Kopf auf die Brust sinken. Irgendwas musste er unternehmen. Jetzt. Wenn er noch länger wartete, wäre er nicht mehr in der Lage dazu.
    »Wem haben Sie davon erzählt?« Springers Stimme wirkte erstmals unsicher.
    »Dem LKA.«
    »Wer hat gestern Abend im Hafen unsere Männer festgenommen?«
    »Das LKA. Eine ihrer Sondereinheiten. Sie haben sich mir nicht vorgestellt, SEK oder MEK. Ich weiß es nicht.«
    »Und wieso waren Sie dabei?«
    »Weil ich zufällig den Weg durch den Wald kenne. Wir haben nicht damit gerechnet, dass es gefährlich werden könnte, sondern wollten uns dort nur unauffällig umsehen. Wenn wir offiziell durch den Vordereingang gekommen wären, hätten Sie erfahren, dass wir an Ihnen dran sind.«
    »Was haben Sie in der Bank getan?«
    »Beweise gegen Kranz sichergestellt. Wir können seine Manipulation und Unterschlagung lückenlos nachweisen.«
    Komm schon, beiß endlich an, betete Dirk. Mit Kranz habt ihr den perfekten Sündenbock. Er konnte das leise Gemurmel nicht verstehen, dann wurde Springer lauter.
    »Ich rufe in Winterhude an. Sayeed muss davon erfahren.«
    Springer verließ den Raum. Der Grauhaarige trat dicht an Dirk heran.
    »Das ist die Wahrheit. Wirklich.« Scheinbar verängstigt zuckte er zurück.
    Die Mündung der MP5 wurde fest unter sein Kinn gepresst. Dirk hob den Kopf, um dem schmerzhaften Druck auszuweichen. Aus dieser Position wäre jeder Angriff sinnlos. Er hätte eine Kugel im Kopf, noch ehe er seine Hand oben hatte. Der direkte Blick ins Licht zwang ihn, die Augen zu schließen.
    »Ich trau dir nicht. Du verheimlichst uns doch was.«
    Dirk wagte es nicht, den Kopf zu schütteln oder zu sprechen.
    Springer war erstaunlich schnell zurück.
    »Lass ihn. Wir sind noch nicht fertig.«
    Der Grauhaarige stieß Dirk die Waffe hart gegen den Unterkiefer.
    »Wie ist das LKA auf die Idee gekommen, die Reederei unter die Lupe zu nehmen?«
    »Weiß ich nicht. Ich habe ganz normal den Auftrag über die amerikanische Konzernmutter erhalten, und eine Woche später hat Sven Klein mich angesprochen.«
    »Es gab also keinerlei Hinweise aus den USA?«
    Dirk schüttelte lediglich den Kopf, obwohl er die Folgen ahnte. Ein Schlag mit der

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