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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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herausbekommen, wem wir gestern Abend auf die Füße getreten sind. Und Marks Vorgesetzten wäre es garantiert lieber gewesen, er hätte sich um diesen Typen gekümmert, statt eine Befreiungsaktion für deutsche Zivilisten zu starten. Ich denke mal, dass Mark für seine Prioritätensetzung noch Ärger bekommen wird.«
    Dirk nickte. »Sayeed, oder? Der sitzt in Winterhude.«
    Verblüfftes Schweigen folgte auf Dirks gelassene Feststellung. Dann lachte Pat lachte laut los.
    »Vielleicht sollten unsere Nachrichtendienste mehr Wirtschaftsprüfer einstellen. Wie hast du das herausgefunden? Ich habe die halbe Nacht gebraucht, um darauf zu kommen.«
    »Springer hat den Namen und den Ort erwähnt.«
    »Wir haben vorhin sein Handy angepeilt, aber es ging aus, ehe wir die exakte Adresse hatten. Die Straße haben wir, aber es kommen zwei oder vielleicht sogar drei Gebäude in Frage.«
    Dirks Miene verfinsterte sich. »Ich weiß, wer die Adresse kennt und uns sagen wird. Mark, leih mir kurz deine Sig.«
    Wortlos reichte ihm Mark die Waffe. Dirk hielt sie prüfend in der linken Hand und nickte dann zufrieden.
    »Gut, das reicht. Sven, komm mit.«
    Dirks Verhalten gefiel ihm nicht. Er strahlte etwas Unberechenbares aus, das er kaum im Griff zu haben schien.
    »Vertrau ihm«, bat Mark. »Er hat seine eigene Art, mit der Sache fertig zu werden.«
    »Also gut.« Sven folgte Dirk zu den gefesselten Gefangenen, die in einiger Entfernung von ihnen auf dem Boden saßen.
    »Bist du ein guter Schauspieler?«
    »Keine Ahnung, Wieso?«
    »Das wirst du gleich sehen.«
    Dirk baute sich vor Springer auf, entsicherte die Sig und zielte auf den Kopf des Geschäftsführers.
    »Hier sind die neuen Spielregeln. Wir wissen, in welcher Straße wir Sayeed finden. Uns fehlt noch die Hausnummer. Wir finden die zwar auch leicht selbst raus, aber wenn du sie mir sagst, bleibst du am Leben. Sagst du nichts, blase ich dir das Hirn aus dem Schädel. Also mir wäre lieber, du sagst nichts.«
    Hilfesuchend sah Springer zu Sven. »Sie können das nicht zulassen. Sie sind Polizist.«
    Damit hatte Springer grundsätzlich recht, aber er würde Dirk die harmlose Revanche nicht verderben, sondern verbarg seine Erheiterung über Dirks melodramatischen Auftritt und zuckte lediglich mit den Schultern. Dirk ging noch einen Schritt näher auf Springer zu.
    »Irgendwas nicht verstanden?«
    Sven hob bedauernd die Schultern. »Tut mir leid für Sie, aber Sie haben ihn wohl zu sehr geärgert. Dirk, warte bitte, bis ich mich umgedreht habe und behaupten kann, nichts gesehen zu haben. Außerdem erspare ich mir den Anblick lieber.« Scheinbar angeekelt wischte er über seine Lederjacke. »Kopfschüsse sind immer so eine widerliche Schweinerei. Vor allem die herumspritzende Hirnmasse.«
    »67! Die große weiße Altbauvilla am Ende der Straße. Nicht schießen! Bitte nicht!«, schrie Springer panisch.
    Sichtlich zufrieden steckte Dirk die Waffe weg und lachte grimmig. Es war unverkennbar, dass das kleine Zwischenspiel eine befreiende Wirkung auf ihn gehabt hatte.
    »Hirn wegblasen?« Sven sah ihn kopfschüttelnd an. »Ich glaube, du siehst die falschen Filme.«
    »Aber herumfliegende Hirnmasse ist besser, oder was?«
    Dann mussten sie beide lachen.
    »Auf jeden Fall sind wir ein perfektes Team. Und jetzt sollten wir dafür sorgen, dass Mark keinen Ärger bekommt.«
    Ehe er sich mit Mark über das weitere Vorgehen abstimmen konnte, kamen zwei Streifenwagen mit Blaulicht und Martinshorn auf den Parkplatz gefahren und hielten dicht vor ihnen. Die Polizisten sprangen aus den Wagen, gingen hinter den Türen in Deckung und richteten ihre Waffen auf sie.
    Sven konnte es nicht glauben.
    »Mark, sag deinen Jungs, sie sollen die Waffen unten halten.«
    »Die wissen selbst, wie sie sich zu verhalten haben. Vielleicht würdest du die Sache mit deinen Jungs mal klären.«
    Langsam ging Sven auf den ersten Streifenwagen zu, die Arme deutlich sichtbar vom Körper entfernt.
    »Sven Klein, Landeskriminalamt Hamburg. Ich habe Sie angerufen. Ich habe doch gesagt, dass wir die Lage unter Kontrolle haben. Nehmen Sie gefälligst die Waffen runter.«
    »Können Sie sich ausweisen?«
    Vorsichtig zog Sven den Ausweis aus der Weste und hielt ihn hoch.
    »Reicht das jetzt?«
    »Was sind das für Leute, die bei Ihnen sind?«
    »Spezialeinheit. Anti-Terror-Einsatz. Sperren Sie die Straße komplett in beide Richtungen und zwar bis zu dem Gasthaus dahinten. Wir wollen hier weder Passanten noch Presseleute sehen,

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