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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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als angebliche Prüfer im Auftrag der amerikanischen Muttergesellschaft nicht mehr aufrechthalten.
    Als das Hamburger Landeskriminalamt ihn gebeten hatte, zusammen mit einem amerikanischen Wirtschaftsprüfer die Buchführung der Reederei zu untersuchen, hatte er begeistert angenommen. Das hatte nach einer spannenden Abwechslung geklungen, zumal die Sache klar schien.
    Das US-Schatzamt hatte eine Überweisung der Reederei abgefangen und vermutete hinter dem Empfänger der Zahlung eine Scheinfirma von Al-Qaida. Die Reederei hatte zwar umfangreiche Geschäftsbeziehungen in den Nahen Osten und gehörte seit einigen Jahren mehrheitlich einem amerikanischen Unternehmen, aber die Ermittlungen in den USA waren ergebnislos verlaufen. Eventuelle Verstrickungen in die internationale Terrorszene mussten demnach von Hamburg ausgehen, einer Stadt, die schon einmal unrühmlich in die Schlagzeilen geraten war, weil die Piloten der Terroranschläge vom 11. September hier gewohnt und studiert hatten.
    Mittlerweile war Dirks anfängliche Begeisterung deutlich abgekühlt und er verstand, warum sein Ansprechpartner beim LKA nicht so recht an die Geschichte zu glauben schien. Vermutlich irrten sich die Amerikaner und es gab einen harmlosen Grund für die Zahlung, ansonsten wären garantiert nicht nur zwei Wirtschaftsprüfer und ein Assistent mit der Untersuchung beauftragt worden. Sein Instinkt sagte ihm zwar, dass der Laden nicht sauber war, aber mittlerweile tippte er auf Unterschlagungen, und ohne Beweise kam er sowieso nicht weiter.
    Andererseits war Mark nicht unbedingt ein typischer Wirtschaftsprüfer. Er hatte sämtliche bilanziellen Fragen Dirk überlassen und sich auf die EDV konzentriert. Außerdem war er auffallend zurückhaltend.
    Die ganze Sache lief alles andere als normal. Es gab nur einen Grund, warum sie die Untersuchung noch fortführten. Bei der Hamburger Bank existierte das Konto der Reederei, das die Amerikaner auf dem Überweisungsbeleg gefunden hatten. In der Buchführung der Reederei tauchte es jedoch nicht auf. Dafür gab es keine logische Erklärung. Nachforschungen bei der Bank schieden aus, denn das deutsche Bankgeheimnis schützte auch potentiell illegale Geschäfte, und mit einem offiziellen Beschluss würden etwaige Verbrecher gewarnt.
    Hamburger Bank? Vielleicht konnte Alex ihnen helfen. Warum war er eigentlich nicht schon früher darauf gekommen?
    »Die Jungs von der Spurensicherung haben einen Treffer. Es kommt gleich ein Fax.« Matthias reckte sich und schob sich den Rest seines Brötchens in den Mund. War das jetzt das dritte oder vierte Frühstück seines Freundes? Sven hatte den Überblick verloren.
    »Willst du wirklich nichts?« Matthias hielt ihm eine Kekspackung hin.
    Sven schüttelte den Kopf. Er würde Matthias nicht auf die Nase binden, dass sein spätes Frühstück bei Britta eher einem frühen Mittagessen geglichen hatte.
    Der gemeinsame Abend hatte sich besser als erwartet entwickelt. Bei Pizza und Rotwein hatten sie den warmen Abend auf der Terrasse verbracht. Als er ein zweites Glas ablehnen musste, hatte sie ihm mit geröteten Wangen die Couch angeboten. Die Einladung hatte er ohne zu zögern angenommen.
    Zunächst hatte ihm der Anblick ihres Sohnes einen Stich versetzt. Seine Tochter war ihm im gleichen Alter entrissen worden. Aber vielleicht bekam er jetzt die Chance zu einem Neuanfang. Britta hatte erstaunt beobachtet, dass er sich mit Windeln und Kinderspielzeug auskannte und ihren Sohn mühelos beschäftigen konnte, aber keine Fragen gestellt. Ihre Zurückhaltung gefiel ihm, noch war er nicht so weit, über seine Vergangenheit zu reden. Vielleicht würde das am heutigen Abend anders aussehen. Sofern ihm jobmäßig nichts dazwischen kam, stand eine gemeinsame Motorradtour auf dem Programm, und der Gedanke daran gefiel ihm ausgesprochen gut.
    Ein Blatt Papier verfehlte seine Nase nur knapp. Verdammt, er hatte das Fax der Spusi vergessen. Spöttisch lächelnd hielt Matthias den Ausdruck außer Reichweite.
    »Und? Woran hast du gedacht?«
    »Ich mache nachher pünktlich Schluss, weil ich noch was vorhabe.«
    Das Papier näherte sich ihm geringfügig.
    »Mit Britta?«
    »Ja. Und jetzt gib mir das Fax.«
    Matthias ließ das Blatt vor Sven fallen. Statt neuer Informationen der Spusi hielt er den offiziellen Bericht der KTU in der Hand, den er schon kannte.
    »Vielen Dank auch.«
    Matthias ignorierte ihn und las das andere Fax. Das konnte noch dauern. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, rief

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