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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Sven Google auf. Die KTU hatte ihm bereits telefonisch mitgeteilt, dass die Schüsse auf Kranz aus einem Scharfschützengewehr, einem Heckler & Koch PSG1, stammten.
    Der Techniker war sich absolut sicher, dass vom Michel aus geschossen worden war. Auch nach Svens bohrenden Fragen und seinem Hinweis, dass die gefundenen Geschossreste vom Kaliber 7,62 auch zu anderen Gewehren passen könnten, war der Experte bei seiner Auffassung geblieben und hatte dies nun schriftlich bestätigt.
    Die Informationen aus dem Internet über die Waffe brachten Sven nicht weiter. Im Gegenteil, sie warfen neue Fragen auf.
    »Ich dachte, ich wäre für die Neuigkeiten zuständig.«
    »Kommt drauf an, ob du das toppen kannst. Wenn der Techniker mit dem PSG1 richtig liegt, können wir im Prinzip einpacken. Das bringt uns nicht weiter.«
    Matthias überflog den Ausdruck. »Dass das PSG1 für die Hamburger Unterwelt untypisch ist, habe ich gewusst. Dass kein Profikiller hier auftaucht, um ein paar Warnschüsse abzuballern, war klar. Aber das hier …« Er tippte auf den letzten Absatz. »Dann müssen wir unsere Ermittlungen wohl oder übel auf das deutsche KSK und die britische SAS ausweiten.«
    »Du hast die amerikanischen Navy SEALs vergessen.«
    Sie wechselten ein grimmiges Grinsen. Die Erkenntnis, dass das Gewehr weltweit von militärischen Spezialeinheiten eingesetzt wurde, brachte sie kein Stück weiter. Sven sammelte die auf dem Schreibtisch verstreuten Unterlagen ein und fasste sie zu einem ordentlichen Stapel zusammen.
    »Was ist mit dem Fax?«
    »Am Tankdeckel des ausgebrannten Fahrzeugs wurden zwei Fingerabdrücke gefunden. Die Täter haben den Tank geöffnet, um Benzin abzulassen und den Wagen in Brand zu setzen. Den Deckel haben sie wohl vergessen, der lag im Gras. Die Abdrücke eines Daumens und Zeigefingers sind deutlich genug, um vor Gericht verwendet zu werden. Möchtest du die wissenschaftlichen Details?«
    Matthias lächelte, als Sven drohend die Augenbrauen zusammenzog.
    »Anscheinend nicht. Sie gehören einem Albaner mit unaussprechlichem Namen. Er ist wegen Körperverletzung und räuberischer Erpressung vorbestraft und arbeitet üblicherweise mit einem Partner zusammen. Vor zwei Jahren wurde wegen eines Auftragsmordes gegen sie ermittelt, aber bevor es zur Anklageerhebung kommen konnte, verschwand der einzige Belastungszeuge spurlos.«
    »Also steckt jemand mit Geld und den richtigen Beziehungen dahinter.« Sven legte die Hände in den Nacken und starrte aufdie Neonröhren an der Decke. Seine Meinung stand fest, aber ihn interessierte, ob Matthias zum gleichen Ergebnis gekommen war. »Glaubst du, dass die Albaner auch hinter den Schüssen auf Kranz stecken?«
    »Nein. Nicht diese Typen. Einen Kinderwagen umzustoßen, ist eine Sache, aber sich unbemerkt in den Michel zu schleichen und aus der Entfernung zu treffen, oder genauer gesagt, nicht zu treffen, eine völlig andere. Aber vermutlich werden hinter beiden Anschlägen die gleichen Drahtzieher stecken.«
    Sven starrte weiter die Deckenbeleuchtung an. »Glaub ich nicht.«
    »Willst du den Neonröhren erklären, wie du darauf kommst, oder verrätst du mir deine Theorie?«
    Sven fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, richtete sich auf und sah Matthias an.
    »Ich habe noch keine richtige Theorie, nur ein Bauchgefühl, das mir sagt, dass hinter dem Überfall auf Britta und dem auf Kranz zwei völlig unterschiedliche Dinge stecken. Von der Logik her müssten sie zusammenhängen. Als einziger Grund würde mir einfallen, dass Alex und Kranz in der Vergangenheit bei einer kriminellen Sache zusammengearbeitet haben und jemand beide einschüchtern will. Tut mir leid, aber das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Warum? Weil sie die Freundin deiner Freundin ist?«
    »Natürlich nicht. Außerdem hast du selbst gesagt, dass die Vorgehensweisen nicht zusammenpassen.«
    »Du hattest schon früher immer den richtigen Riecher. Wir gehen also von zwei unterschiedlichen Motiven aus. Auch wenn uns das nicht weiterbringt, habe ich etwas anderes, viel Wichtigeres festgestellt.«
    »Und das wäre?«
    »Du hast nicht protestiert, als ich Britta als deine Freundin bezeichnet habe.«
    »Idiot. Konzentrier dich lieber auf unseren Fall. Kranz ist der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Vielleicht hatte Sandra bei der Durchleuchtung seines Hintergrundes mehr Erfolg als wir.«
    Auch am nächsten Tag hatte sich Dirk noch nicht entschieden, ob er Alex um Hilfe bei seinen Nachforschungen

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