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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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den Suff treibt. Übrigens habe ich neulich einen wahnsinnig netten Polizisten kennengelernt. Der hat alle möglichen Fragen über Kranz gestellt. Vielleicht haben wir Glück, und er landet im Knast.«
    »Darauf würde ich glatt trinken. Aber O-Saft muss reichen.«
    Bezahlbare Parkplätze waren in der Stadtmitte Mangelware, so dass Alex ihren Wagen bei der Bank stehen ließ. Am Schnellsten kam sie zum Rathausmarkt, wenn sie über die Willy-Brandt-Straße, vorbei an der Nikolai-Kirche direkt zum Großen Burstah ging. Da sie noch Zeit hatte, nahm sie die Strecke, die sie früher während ihrer Mittagspause immer gern gegangen war. Der Rödingsmarkt war nur einen Katzensprung entfernt, von hier aus konnte sie direkt am Fleet entlangbummeln.
    Sie mochte die kleinen Wasserstraßen, die die Innenstadt wie ein Netz durchzogen und dazu führten, dass Hamburg mehr Brücken als Venedig besaß. Früher hatten Natascha und sie gemeinsam getestet, wie weit sie direkt am Wasser entlangkamen, und dabei einige verborgene grüne Ecken entdeckt. Leider wurde der Weg viel zu oft von Gebäuden versperrt, die direkt ans Wasser gebaut waren. Andererseits war das die ursprüngliche Funktion gewesen, und bei den Altbauten warendie Ladezonen der Schiffe noch gut zu erkennen. An der Willy-Brandt-Straße angekommen, endete der Bummel am Wasser. Sie betrachtete die Oberfinanzdirektion auf der anderen Straßenseite, die sie an ein Gefängnis erinnerte. Sie würde nie verstehen, warum eine Behörde in bester Lage residieren musste. Der Blick von den Büros über das Fleet musste traumhaft sein. Sie hielt sich links und ging durch die Admiralitätsstraße zum Hotel Steigenberger. Mit einem Anflug von Wehmut betrachtete sie die »Ständige Vertretung«. Früher hatte sie oft mit Kollegen in dem Restaurant gesessen, ein Kölsch getrunken und Flammkuchen gegessen oder mit Natascha auf den Stufen der Fleetinsel die Mittagspause verbracht. Diese Zeit war unwiederbringlich vorbei.
    Die ruhige Atmosphäre auf der Fleetinsel und die strahlende Sonne waren eine willkommene Abwechslung nach der Aufregung und dem Trubel in der Bank. Entspannt kletterte sie die Stufen zum Wasser hinunter.
    Sie war nicht die Einzige, die diesen Ort zu schätzen wusste. Einige Meter entfernt hatten es sich ein paar Obdachlose mit Pappkartons und alten Decken inmitten von Unmengen Plastiktüten bequem gemacht. Die drei Männer machten sie nervös, und sie ließ sie nicht aus den Augen. Es schien zwar, dass die drei kein anderes Interesse als ihre Bierdosen hatten, aber trotzdem … Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit, dann musste sie über sich selbst lachen. Auch wenn Kranz bemerkt hatte, dass sie in seinem Büro gewesen war, würde er kaum diese Männer beauftragt haben, ihr etwas anzutun.
    Die Männer prosteten ihr zu, und Alex erwiderte lächelnd den Gruß.
    Wenige Minuten später erreichte sie den Rathausmarkt. Ein anderer Treffpunkt wäre Alex lieber gewesen, aber leider war Nataschas Mittagspause begrenzt. Da die Sommerferien vorbei waren, hielten sich kaum noch Touristen auf dem Platz auf, und sie entdeckte ihre Freundin sofort.
    Gegen das Geländer gelehnt, beobachtete Natascha eine Schwanenfamilie, die es sich in der Kleinen Alster bequem gemacht hatte.
    »Wie in alten Zeiten. Ich bin schon unsere alte Strecke langgegangen.«
    »Ich vermisse das auch. Wollen wir uns auf die Stufen setzen?«
    »Na sicher.«
    Sie genossen den Blick auf die Alsterarkaden. Mit einem Seufzer kommentierte Alex den Inhalt der Papiertüte, die Natascha ihr hinhielt. Natascha hatte ihnen ihre Lieblingsbaguettes besorgt. »Köstlich. Aber nach dem Kalten Buffet eben und dem Grillen morgen, muss ich wohl tagelang joggen.«
    »Oder du begleitest mich beim Walking.«
    Nataschas Grinsen reichte von einem Ohr zum anderen. Ihre unterschiedlichen Sportarten waren seit Jahren ein beliebtes Streitthema zwischen ihnen.
    »Ehe ich so durch die Gegend watschele, verzichte ich lieber drei Wochen auf Schokolade.« Alex schnaubte übertrieben. »Skilanglauf ohne Stöcke. Lächerlich.«
    Selbstgefällig hob Natascha die Nase. »Von wegen. Mit Stöcken. Ich bin aufs Nordic Walking umgestiegen.«
    »Noch schlimmer!«
    Lachend gab sich Natascha geschlagen. »Wie war’s in der Bank?«
    »Gut. Aber ich brauche deine Hilfe.«
    »Wobei?«
    »Ich muss Dirk und Sven irgendwie beibringen, was ich gemacht habe.« Kurz und knapp schilderte sie der Freundin, wie sie die Daten von Kranz’ Palm auf ihren kopiert

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