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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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überrascht die Schäden am Heck und das Einschussloch in der Windschutzscheibe betrachtete. Er wirkte zwar ernst, aber keineswegs so unfreundlich wie der andere – das war vermutlich auch nicht möglich. Alex ging auf ihn zu und hielt ihm ihr Handy hin.
    »Bitte reden Sie mit Ihrer Leitstelle oder Hauptkommissar Klein vom LKA Hamburg. Die Typen im Geländewagen haben auf mich geschossen. Deshalb bin ich so gerast.«
    Ehe der Jüngere antworten konnte, drängte sich der Ältere dazwischen.
    »Das ist die dümmste Ausrede, die ich je gehört habe. Ich fordere Sie zum letzten Mal auf, mir Ihre Papiere zu geben. Und dann ist ein Alkoholtest fällig.«
    »Glauben Sie, ich habe das Loch in der Windschutzscheibe mit dem Fingernagel reingekratzt?«
    Als der nächste dämliche Kommentar drohte, hielt der jüngere Beamte seinen Kollegen zurück. »Es reicht, Keller. Was kostet es schon, bei der Leitstelle nachzufragen? Das in der Windschutzscheibe könnte durchaus ein Einschussloch sein.«
    Während er zum Wagen zurückging, ließ Beier den Geländewagen nicht aus den Augen und löste den Druckknopf am Halfter, der seine Waffe zusätzlich sicherte. Erleichtert atmete Alex auf. Anscheinend glaubte er ihr wenigstens.
    Nach wenigen Augenblicken kehrte Keller zurück. »Sie sind Frau Groß.«
    Das klang eher nach einer Feststellung als nach einer Frage. Alex nickte.
    »Die Leitstelle hat Ihre Angaben …«
    Das Aufheulen eines Motors schnitt ihm das Wort ab. Der Geländewagen raste mit Vollgas auf sie zu. Der Beifahrer lehnte sich mit der Waffe in der Hand aus dem Fenster.
    Der Polizist packte Alex am Arm und zog sie runter. Keller stand wie angewurzelt da. Die Schüsse waren kaum zu hören.
    »Runter, Keller!«
    Die Aufforderung kam zu spät. Langsam sank Keller in die Knie, die rechte Hand fest auf den linken Oberarm gepresst. Blut sickerte durch seine Finger.
    Die Augen weit aufgerissen, starrte er auf das Blut. »Mensch, Beier. Die haben auf mich geschossen.«
    »Nicht nur auf dich.« Vorsichtig spähte Beier über die Motorhaube Richtung Geländewagen. »Sie sind stehen geblieben. Ich glaube zwar nicht, dass die aussteigen, aber behalten Sie Ihren Kopf unten.« Er blickte kurz auf Kellers Arm. »Bleib in Deckung, Keller. Die Wunde ist nicht lebensgefährlich. Keine Angst.«
    Alex kauerte sich hinter dem Vorderreifen zusammen. Rechts war die Tankstelle, aber von denen bekam keiner mit, was hier geschah. Links, das Restaurant war viel zu weit entfernt. Warum hatten die Polizisten ausgerechnet dort anhalten müssen, wo weit und breit kein anderes Fahrzeug stand?
    Beier legte ihr eine Hand auf den Arm. »Kann ich Ihr Handy haben? Unser Funkgerät ist leider außer Reichweite. Ich fordere Verstärkung an. Und keine Angst. Die kommen nicht näher. Allerdings wir hier im Moment auch nicht weg.«
    Alex reichte ihm das Mobiltelefon und spähte vorsichtig unter dem Toyota hindurch.
    »Sie fahren wieder an. Sie wollen an Ihrem Wagen vorbei und uns von der Seite erwischen.«
    »Das wird ihnen nicht gelingen. Dann weichen wir eben zum Kofferraum aus.«
    Seine beherrschte Art beruhigte Alex etwas. Ein Hupen wie von einem Ozeanriesen hallte durch die Luft. Ein LKW rollte langsam auf den Parkplatz und ließ sein imposantes Horn erklingen.
    Das war doch der Wagen, den sie vor einer halben Ewigkeit vorgelassen hatte.
    Der Fahrer hielt direkt auf den Geländewagen zu.
    Ein anderer Ton erklang. Ein schwarzer BMW mit rotierendem Blaulicht raste über das Parkplatzgelände, überholte den LKW und kam quer hinter dem Mercedes zum Stehen. Endlich, Sven!
    »Vergessen Sie Ihre Verstärkung. Die ist gerade eingetroffen.«
    Sven sprang aus dem BMW. Er hatte keine Ahnung, wo der LKW herkam, aber er schirmte Alex und die Kollegen vor dem Geländewagen ab. Die Waffe auf den Mercedes gerichtet, ging er auf das Fahrzeug zu.
    Langsam rollte der Wagen an. Mit zwei gezielten Schüssen zerschoss Sven die Hinterreifen. Der Fahrer dachte trotzdem nicht daran, aufzugeben. Die Felgen schliffen kreischend über den Asphalt, als sich der Geländewagen wenige Meter Richtung Autobahn schob. Dann erkannte der Fahrer die Sinnlosigkeit seines Vorhabens und stoppte.
    Unerwartet erschien ein Mann in Jeans und Sweatshirt vor dem Geländewagen und richtete eine Pistole auf die Frontscheibe. »Polizei! Werfen Sie Ihre Waffen aus dem Fenster. Sofort!«.
    Sven fluchte. Das musste einer der Autobahnpolizisten sein. Damit hatte er ihnen keinen Gefallen getan, sondern die

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