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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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zutrifft, dass solche Fälle lediglich unter Medizinern diskutiert werden.«
    »Es gibt sie. Nicht oft genug, aber dennoch. Die Tochter des Architekten, die ich erwähnt habe, ist nach drei Jahren wieder aufgewacht. Es handelt sich aber nicht um ein filmreifes Erwachen, sondern um einen langen Genesungsprozess. Eine Chance besteht also durchaus. Woran Shara genau leidet, ist eine der offenen Fragen. Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass ihr Gehirn nicht dauerhaft geschädigt worden ist. Sie reagiert auf ihre Umwelt, aber wir sind uns nicht sicher, ob es nur Reflexe sind oder auch bewusste Handlungen.« Dr. Fischer wirkte über seine eigene Hilflosigkeit verärgert, als er einen Keks in der Mitte durchbrach und aß. »Ich würde Shara zu gern mit ihrer Tochter zusammenbringen, um zu sehen, was dann passiert. Wenn Sie wollen, können wir Shara besuchen.«
    »Ja, gern.«
    Sharas Raum glich einem normalen Schlafzimmer, lediglich das Bett mit dem festen Gitterrahmen passte nicht in die Umgebung. Marks Schwester sah aus, als schliefe sie friedlich. Unwillkürlich hielt Alex Tim fester, der sofort lautstark gegen den Griff protestierte. Shara öffnete die Augen und drehte langsam den Kopf in Richtung ihrer Besucher. Für einen Moment schien sie Tim direkt anzusehen, dann blickten die braunen Augen, die denen von Mark so sehr ähnelten, ins Leere.
    Nur langsam beruhigte sich Alex’ Herzschlag.
    »Ich dachte … jetzt verstehe ich. Mark wird dafür sorgen, dass Shara Besuch von ihrer Tochter bekommt. Ganz sicher.«
    Alex schnallte Tim im Kindersitz fest und gab ihm noch einen Keks, obwohl der Junge eigentlich schon genug genascht hatte.Sie hatte sich noch sehr nett mit Hendrik und Em unterhalten, aber jetzt war sie froh, sich verabschiedet zu haben. Das Treffen mit Shara hatte sie stärker berührt, als sie es sich vorgestellt hatte. Immer wieder fragte sie sich, was Shara von ihrer Umwelt mitbekam und welche Angst sie wohl um Rami empfunden haben musste oder vielleicht immer noch empfand.
    Tim kaute selig an seinem Keks, und Alex wollte gerade einsteigen, als sie einen Motorradfahrer bemerkte, der sich einige Meter entfernt über den Motor seiner Maschine beugte. Es war ein ungeschriebenes Gesetz, dass Motorradfahrer zusammenhielten, sie konnte nicht einfach ignorieren, dass er Probleme hatte.
    Eilig ging sie auf ihn zu, besonders begeistert sah er ihr allerdings nicht entgegen.
    »Hallo, kann ich helfen? Ich fahre selbst und weiß wie es ist, wenn man liegenbleibt.«
    Der Mann schüttelte ablehnend den Kopf. »Nein. Kein Problem. Danke.«
    Der Akzent war unverkennbar. Ein Amerikaner weit ab von den Touristenorten? Die Sonnenbrille und der Helm verbargen die Gesichtszüge des Mannes, aber sie ahnte, um wen es sich handelte.
    »Du bist Jake, oder? Was zum Teufel machst du hier?«
    Wenigstens leugnete er es nicht, sondern nahm den Helm ab. Mit den kurzen dunkelblonden Haaren und den blauen Augen wirkte er abweisend, beinahe furchteinflößend. Welch ein Gegensatz zu Hendriks blauen Augen, die warm und freundlich gewirkt hatten. Jakes Blick lag irgendwo zwischen Rasiermesser und Laserskalpell.
    »Das wollte ich dich auch fragen. Ist Marks Schwester da drin?«
    Jake sprach bei weitem nicht so gut Deutsch wie Mark. Um ihm wenigstens etwas entgegenzukommen, ging Alex zum Englischen über.
    »Ja. Wie bist du darauf gekommen?«
    »Ich habe mir die Wartezeit im Internet vertrieben. Aber damit weiß ich immer noch nicht, was du hier willst.«
    »Mark wollte sich um Shara kümmern, wenn er mit der Reederei-Geschichte durch ist. Ich dachte, es wäre fair, wenn er nicht völlig unvorbereitet ist und weiß, was ihn erwartet.«
    Zum ersten Mal spielte die Andeutung eines Lächelns um seine Lippen. »Nette Geste. Verrätst du es mir auch?«
    Bereitwillig gab Alex ihm eine knappe Zusammenfassung und beschrieb die medizinischen Details so gut wie möglich.
    »Na gut, könnte schlimmer sein.«
    »Und wieso spielst du hier Kindermädchen für mich?«
    »Weil mein Boss es so will. Verdenken kann ich es ihm nicht. Ich habe mich noch nicht entschieden, ob deine bisherigen Aktionen leichtsinnig oder mutig waren.«
    Nicht noch einer. »Dann denk weiter drüber nach. Dein Motorrad gefällt mir, die Hayabusa wollte ich schon immer mal ausprobieren. Willst du nicht lieber den BMW nehmen?«
    Er konnte sogar lachen … »Nein, danke. Und lass Mark leben, wenn du ihn gleich anrufst.«
    »Woher weißt du, dass ich das vorhabe?«
    Jake zuckte mit

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