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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Fischer, und Sie müssen Frau Groß sein. Ich dachte, ich hätte noch Zeit, Getränke zu besorgen.« Sein Blick ruhte lächelnd auf Tim. »Und ein paar Kekse für den jungen Mann, wenn das in Ordnung ist.«
    Alex nickte. Mit den zerzausten Haare, die dringend einen Haarschnitt gebrauchen konnten, und den blauen Augen hinter der randlosen Brille sah Dr. Fischer wie ein Medizinstudent aus, nicht wie der Klinikleiter.
    »Gehen Sie ruhig rein und machen Sie es sich bequem. Ich bin sofort zurück.«
    Auf dem Schreibtisch behauptete sich ein Computermonitor mühsam gegen Papierberge. Die zugehörige Tastatur stand auf einem Stapel aufgeschlagener Bücher. Besonders ordnungsliebend war der Arzt nicht. Sie vergaß den Gedanken, als sie an die bodentiefen Fenster trat, die einen atemberaubenden Blick über die Ostsee ermöglichten. Tim teilte die Begeisterung seiner Mutter und deutete aufgeregt auf die unzähligen Segelboote und ein Containerschiff, das den Hafen von Travemünde ansteuerte.
    Abgelenkt von der Aussicht, bemerkte sie Dr. Fischers Rückkehr erst, als er Kaffeebecher und einen Teller mit Butterkeksen auf einem flachen Tisch abstellte.
    Lächelnd deutete er auf eine Sesselgruppe. »Nehmen Sie doch dort Platz, da haben Sie weiter ungehinderte Sicht auf die Ostsee. Ab und zu braucht man einen Besucher, der das nochnicht kennt. Wenn man so einen Ausblick tagtäglich hat, nimmt man das leider gar nicht mehr wahr. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, dass ich eine Freundin von Shara gebeten habe, bei dem Gespräch dabei zu sein.«
    Ehe Alex zustimmen oder ablehnen konnte, betrat eine Frau in den Siebzigern den Raum. Die Kleidung der Frau fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge, Alex hätte es niemals gewagt, mit einer Kombination aus knallroter, glänzender Hose und schwarzem Sommerpulli auf die Straße zu gehen. Plötzlich fühlte sie sich in ihrer hellen Jeans und dem weißen T-Shirt erzkonservativ.
    »Emilie Winter, eine gute Freundin von Shara und mir. Em, das ist Frau Groß, die Freundin von Mark.«
    Misstrauisch runzelte Alex die Stirn. Woher kannte der Arzt Marks Namen? Sie hatte lediglich erwähnt, dass sie für Sharas Bruder auf der Suche nach Informationen über ihren Zustand war. Dann begriff sie den Zusammenhang.
    »Mark war gestern bei Ihnen, richtig?«
    »Ganz genau, leider hat er Sie nicht erwähnt.«
    Offenbar hatte Dr. Fischer nicht vor, sich die Gesprächsführung aus der Hand nehmen zu lassen. »Das können wir heute alles klären, Em.«
    Alex setzte Tim auf den Fußboden und hoffte, dass der Ausblick auf die Ostsee ihn beschäftigen würde. Leider hatte er andere Vorstellungen. Fasziniert krabbelte er auf Ems glänzende Hose zu und griff neugierig nach dem Stoff. Rasch beugte sich Alex vor.
    »Entschuldigen Sie, ich …«
    »Nein, lassen Sie ihn nur«, wehrte Frau Winter sofort ab. »Das ist kein Problem. Wer könnte bei dem strahlenden Lachen schon böse sein.«
    »Womit wollen wir beginnen? Mit Mark oder Shara?«
    »Was sollte es über Mark zu sagen geben? Er ist Sharas Bruder und wäre selbst hier, wenn er nicht beruflich verhindert wäre.«
    »Bei Sharas Familiengeschichte habe ich durchaus Verständnis dafür, dass ein verschollener Bruder auftaucht. Bei mir läuten aber sämtliche Alarmglocken, wenn ich höre, dass er auf Kranz geschossen hat. Und da hoffe ich auf eine Erklärung.«
    Und sie hatte jetzt die Erklärung für die ungewöhnlich bereitwillige Einladung, aber die gefiel ihr überhaupt nicht, zumal sie noch Nataschas Vortrag im Ohr hatte.
    »Wie kommen Sie auf die Idee, dass er das getan hat?«
    Ehe Dr. Fischer antworten konnte, beugte sich Em vor.
    »Das hat er von mir. Die Karten haben mir seine Ankunft verraten und dass er sich um Kranz kümmern würde. Wer sollte denn sonst auf ihn geschossen haben?«
    »Na, ich zum Beispiel«, platzte Alex heraus. Großartig, würde sie es denn nie lernen, erst nachzudenken und dann zu reden? »Habe ich natürlich nicht, auch wenn ich Grund genug dazu hätte«, schwächte sie sofort ab.
    »Wenn es danach geht, käme ich auch in Frage«, gab Dr. Fischer zu.
    »Warum?«
    Dr. Fischer sah sie offen an.
    »Shara und ich waren befreundet und ich habe gehofft, dass mehr daraus wird. Aber zurück zu deinen Karten, Em. Ich hatte dich so verstanden, dass er zugegeben hat, auf Kranz geschossen zu haben. Das hast du nur aus deinen Karten?«
    »Also wirklich, Hendrik. Du weißt doch, dass es stimmt, was sie mir sagen. Wenn du es genau wissen

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