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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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ab. Während des Berufsverkehrs war hier kein Durchkommen, aber um halb eins nachts lag die Straße zu den neuen Elbbrücken nahezu leer vor ihr. Mit Vollgas jagte sie die Bundesstraße entlang, ehe sie nach zwei Kilometern langsamer wurde und über die Zwei-Brückenstraße auf die Elbbrücke am Freihafen wechselte. Nach der schnellen Fahrt durch die Stadt hatte sie das Gefühl, in einer anderen Welt gelandet zu sein. Nur noch vereinzelt waren LKWs unterwegs. Die Silhouetten der Güterzüge und der Gleisanlage am Veddeler Damm hatten etwas Unheimliches. Unwillkürlich beschleunigte sie, um diese unwirkliche Welt möglichst schnell hinter sich zu lassen. Mit dem Erreichen des Roßdamms nahm der Verkehr wieder zu, und sie atmete auf. Direkt vor ihr lag die Köhlbrandbrücke. Sie hatte ihr Ziel fast erreicht. Der Ausblick von der Hängebrücke war auch nachts phänomenal. Die Beleuchtung der Brücke spiegelte sich in der Wasseroberfläche. In der Ferne die Stadt, in unmittelbarer Nähe Schiffe mit Positionslichtern, Kräne mit gigantischen Strahlern und hell erleuchtete Flächen im Hafengebiet und zwischen den Containern.
    Mit Mühe konzentrierte sie sich wieder auf ihr Vorhaben. Allmählich wurde es kompliziert. Sie wusste noch, dass sie hinter der Brücke auf den Altenwerder Damm abbiegen musste, dann wurde es schwieriger, das kleine Waldstück zu finden, das sie zum Containerterminal führen würde.
    Trotz der warmen Temperaturen zog Sven fröstelnd den Reißverschluss seiner Lederjacke hoch und packte seine Dienstwaffe griffbereit in eine der Außentaschen.
    »Ich kann nicht behaupten, dass das Areal besonders einladend aussieht.«
    Dirk lehnte sich gegen die Schranke. »Erinnert mich an das Raumschiff aus den Alien-Filmen.« Er zog eine Pistole aus seiner Jacke und verstaute sie ebenfalls griffbereit in einer Außentasche. »Irgendein Kommentar?«
    Lächelnd hob Sven die Schultern. »Keine Ahnung, was du meinst, ich habe genug damit zu tun, zwischen den Container nach Außerirdischen zu suchen.«
    Mark lachte leise. »Ich hätte gedacht, dass du Dirk sofort festnimmst.«
    »Bring mich nicht auf interessante Ideen.« Er wusste selbst, dass er Mist gebaut hatte und zwar gründlich, aber mehr als sich einmal dafür zu entschuldigen, war nicht drin. Allerdings ahnte er, dass er sich das noch etliche Male anhören durfte. »Wollen wir jetzt los, oder willst du mich erst darüber aufklären, wieso Wirtschaftsprüfer mit einer Sig Sauer herumlaufen?«
    »Jetzt nicht.« Mark warf Dirk eine Taschenlampe zu. »Du übernimmst.«
    Bisher hatte Sven Mark für den inoffiziellen Anführer gehalten.
    »Was soll das denn?«
    »Ich überlasse unserem Wirtschaftsprüfer die Führung.«
    »Und der Wirtschaftsprüfer wird dir gleich zeigen, wie er mit einem …«, lächelnd brach Dirk ab. »Das klären wir später.«
    Es wäre wahrscheinlich zu einfach gewesen, so Marks wahren Arbeitgeber herauszubekommen. Ehe Sven nachhakenkonnte, flankte Dirk über die Schranke und leuchtete mit der Taschenlampe auf den Boden. »Hier geht’s lang.«
    Dirk zögerte nur an einer Kreuzung, ansonsten lief er in hohem Tempo durch das Containergewirr. Plötzlich lag Wasser vor ihnen, ein Schiff war am Kai vertaut, und neben den Containern stand ein Schild mit der Aufschrift »Merengo Company«.
    »Sie haben Ihr Ziel erreicht.« Dirk sprintete auf einen der Container zu, dicht gefolgt von Mark. Nach Luft ringend, sah Sven ihnen nach, ehe er ihnen folgte. Er hatte sich für durchtrainiert gehalten, aber weder Mark noch Dirk atmeten schneller. Zum Glück interessierten sich die beiden nur für die Container. Er fluchte. Das verdammte Vorhängeschloss des Containers war kaum zu knacken.
    »Verdammt, aufschießen klappt nur im Kino. Was machen wir jetzt?«
    »Kein Problem.« Mark holte einen Gegenstand in Größe eines Feuerzeuges aus seiner Lederjacke. »Du kannst gern wieder wegsehen.«
    »Wenn wir was finden, fällt mir nachträglich schon ein Grund für unser Vorgehen ein. Willst du das Ding anzünden? Interessante Technik.«
    Das vermeintliche Feuerzeug entpuppte sich als Spraydose. Mark besprühte das Vorhängeschloss und holte aus einer Innentasche seiner Jacke ein Kampfmesser.
    Eine Erklärung wäre nett, war aber offensichtlich zu viel verlangt.
    »Ein bisschen groß für einen Dietrich, oder?«
    Seufzend lehnte sich Dirk gegen den Container. »Kommissare sollten ein Mindestmaß an technischem Wissen mitbringen. Kältespray, oder?«
    Mark nickte und

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