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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Mündung seiner Waffe an den Kopf.
    »Waffe weg!«
    Dirk ließ die Sig fallen und hob die Hände in Brusthöhe. Der Mann war einige Zentimeter kleiner als er und hatte Mühe, ihm von hinten den Arm um den Hals zu legen. Er zerrte Dirks Kopf zurück und presste ihm die Mündung an die Schläfe.
    »Schluss jetzt. Alle Waffen weg. Ich will wissen, wer ihr seid.« Trotz des Akzents war die Forderung unmissverständlich.
    Mark und Jake bewegten sich langsam voneinander weg, Sven folgte ihrem Beispiel. Diese Taktik kannte er. Der Mann konnte sie nicht alle gleichzeitig in Schach halten. Unsicher wanderte die Mündung zwischen ihnen hin und her, ehe er sie wieder gegen Dirks Schläfe hielt. Solange er Dirk als Schutzschild hatte, konnten sie nichts tun.
    »Alex, unten bleiben«, befahl Mark leise aber bestimmt. »Ice?«
    »Kein freies Schussfeld.«
    »Ich auch nicht«, sagte Sven.
    Der Typ wusste, was er tat, war aber nervös. Der Würgegriff zeigte Wirkung. Dirk hustete schwach und sackte zusammen. Als er den Kopf hob und Mark fest ansah, ahnte Sven, dass Dirk übertrieb und etwas vorhatte. Im nächsten Moment ließ Dirk sich nach vorn fallen. Scheinbar bewusstlos hing er im Griff des Fremden.
    »Vielleicht bringt es euch zum Reden und die Waffen verschwinden, wenn ich einen von euch abknalle.« Der Mann nahm die Waffe von Dirks Schläfe, richtete sie auf Jake und zog den Abzug durch.
    Dirk riss den Kopf nach hinten. Mit einem widerlichen Knirschen brach die Nase seines Widersachers. Die für Jake bestimmte Kugel verschwand im Hamburger Nachthimmel. Dirk wirbelte herum und schlug seinem Gegner mit einem Handkantenschlag die Waffe aus der Hand, wich zurück und trat ihm gegen’s Kinn. Während der Mann zu Boden ging, setzte er mit einem Fußtritt in den Magen nach. Die letzte Aktion wäre nicht notwendig gewesen, verschaffte ihm jedoch eine sichtbare Befriedigung. Schwer atmend blickte er auf den Bewusstlosen.
    Jake war als Erster bei Dirk und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Nicht schlecht. Danke.«
    Keuchend rang Dirk nach Luft. »Der hätte mich nicht überraschen dürfen.«
    »Das hast du ihm klar gemacht. Keiner von uns hat ihn rechtzeitig bemerkt. Gute Arbeit, Dirk.«
    Ehe sich Sven dem Lob anschließen konnte, schob Alex ihn zur Seite.
    »Mach so was nie wieder. Ich wäre fast gestorben vor Angst.«
    Dirks Augen verengten sich, und Sven konnte nachvollziehen, wie er sich fühlen musste. Bisher hatte er sich erstaunlich gut unter Kontrolle gehabt, aber jetzt war er kurz davor, die Beherrschung zu verlieren.
    Jake trat zwischen die beiden. »Das sehe ich anders. Ohne Dirk wäre ich jetzt tot. Jederzeit wieder, Wirtschaftsprüfer.«
    »Jederzeit wieder? Ihr spinnt wohl! Ihr könnt froh sein, dass … Ach vergiss es.« Aufgebracht wandte sich Alex ab und stapfte auf die Motorräder zu.
    Dirk rieb sich übers Gesicht und atmete tief durch. »Was machen wir jetzt?«
    »Ihr beide fahrt nach Ahrensburg. Jake und ich warten, bis Svens Kollegen eintreffen, und machen uns dann ebenfalls auf den Rückweg.«
    Obwohl die Gefahr endgültig gebannt war, wirkte Mark angespannt.
    »Was hast du?«
    »Kann ich nicht genau sagen. Irgendwas passt nicht zusammen.«
    Jake fluchte leise. »Nicht das noch. Wenn mein Boss ein schlechtes Gefühl hat, endet es meist in einer Katastrophe.«
    »Na, ich denke, die haben wir hinter uns.« In der Ferne schimmerte blaues Licht durch die Bäume. »Die Kavallerie ist im Anmarsch, anscheinend hat jemand die Schüsse gehört. Ich werde dafür sorgen, dass ihr unbehelligt verschwinden könnt.«
    »Gut, dann warten wir, bis sie hier sind, und fahren dann gemeinsam los«, beschloss Mark.
    Alex kam zurück und schüttelte den Kopf. »Das kannst du vergessen.«
    »Wieso?« Sven konnte nicht verhindern, dass er genervt klang.
    »Weil einer der Typen an deiner Maschine rumgebastelt hat. Wenn du möchtest, kannst du meine Suzuki nehmen und ich fahre bei Dirk mit. Durfte ich dich darauf hinweisen? Oder soll ich ab jetzt nur noch den Mund halten? Herr Hauptkommissar? Mark … Sir?«
    Mark verkniff sich eine Antwort und verdrehte die Augen, Jake kämpfte mit einem Hustenanfall, und Dirk starrte wiegebannt auf den nächstgelegenen Container, als liefe dort die Sportschau.
    Sven versuchte, ernst zu bleiben, aber nach einem Blickwechsel mit Dirk gab er es auf.
    »Komm, wir sehen uns deine Kiste an, ehe ich in Versuchung gerate, meiner Frau den Hals umzudrehen, und du mich doch noch festnehmen

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