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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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heil da rausgekommen bist. Es war ja wohl ganz schön haarig. Und zum eigentlichen Thema: Habt ihr bei dieser Geschichte mit dem Betrugsdezernat zusammengearbeitet?«
    Jetzt hatte Frank seine volle Aufmerksamkeit.
    »Nein. Wie kommst du darauf?«
    »Kennst du Wolfgang Trausch? Der war gestern Mittag hier oben und wollte mich ausfragen. Ihn hat vor allem interessiert, ob du morgens Besuch hattest, wie viele und wen.«
    Ein Mosaiksteinchen fiel an seinen Platz, und das entstandene Bild gefiel Sven überhaupt nicht.
    »Hat er gesagt, wieso er mich nicht direkt fragt?«
    »Klar, als ich nachgebohrt habe. Er meinte, er sei schon länger an einer Reederei-Geschichte dran und hätte keine Lust, sich die Sache von einem hitzköpfigen Einzelgänger verderben zu lassen. Deshalb sollte ich dir nichts von seinem Besuch sagen. Und noch was, danach habe ich ihn in der Cafeteria mit der Kleinen gesehen, die Matthias angeschleppt hat.«
    Das passte, auch wenn es sich damit zum Alptraum entwickelte.
    »Danke, Frank. Aber wieso erzählst du mir das eigentlich?«
    Lächelnd breitete Frank die Hände aus. »Du magst zwar ein Einzelgänger sein und manchmal geht man dir besser aus dem Weg, aber du bist auch ein verdammt guter Polizist. Dir traue ich, Trausch nicht. Sieh dir seine Designerklamotten und die teure Frisur an. Dann lieber ein Bulle in Jeans und Lederjacke, der nicht einmal den Ansatz einer Frisur hat.«
    Erst jetzt bemerkte Sven, dass er sich durch die Haare gefahren war und sie vermutlich wieder in alle Richtungen abstanden.
    »Danke, ich schulde dir was. Wenn du Zeit und Lust hast, revanchiere ich mich nächste Woche mit einem Bier für deineMeinung über meine Frisur und erzähle dir, was im Hafen los war.«
    »Die Zeit nehme ich mir, und Lust habe ich sowieso. Wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid.«
    Sein Schreibtisch war von Berichten und Faxen übersät. Sven überflog das Ergebnis der erkennungsdienstlichen Behandlung der Festgenommenen und des Toten. Bekannte Kriminelle, die für jeden mit ausreichend Geld tätig wurden, und vier Männer aus dem Nahen Osten, die jede Aussage verweigerten. Seit wann liefen in Hamburg so viele Terroristen herum? Normalerweise verhielten die sich eher unauffällig und wendeten erst Gewalt an, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlten. Vor allem das Verhalten des letzten Mannes begriff er nicht. Er musste dringend mit Mark reden. Ungeduldig suchte er nach dessen Nummer in seinem Handy und wartete, dass die Verbindung hergestellt wurde.
    Mark war sofort am Apparat. »Verdammt, Sven, lass gefälligst dein Handy an.«
    »Wo brennt’s denn?«
    »Einer meiner Männer hat die Nacht durchgemacht und ist auf etwas gestoßen. Von Hamburg aus soll ein Logistiker der Al-Qaida operieren. Bei dem Typen, den Dirk überwältigt hat, könnte es sich um die rechte Hand dieses Logistikers handeln.«
    »Das fällt euch ja früh ein.«
    »Hör bloß auf. Statt die Information weiterzuleiten, hat die dämliche NSA sie in einem Archiv verschwinden lassen. Aber das ist nicht alles. Wieso haben sie gewusst, dass du dort auftauchst? Laut Alex haben sie ausdrücklich von dem ›Blonden vom LKA‹ gesprochen. Und wenn sie die Bank beobachtet haben: Wieso haben sie das getan? Woher konnten sie wissen, dass wir oder du dort auftauchst. Ich bin fast sicher, dass sie bei euch jemand sitzen haben, der sie über alles informiert hat, und sie dir deshalb bis zur Bank gefolgt sind.«
    Das passte zu seinem Gespräch mit Frank. Sven nickte gedankenverloren. Dann realisierte er, dass Mark ihn nicht sehen konnte.
    »Sehe ich auch so. Ich habe auch schon eine Idee, wer der Maulwurf sein könnte.«
    »Das kannst du später klären. Wir haben noch ein anderes Problem.«
    »Was gibt’s denn noch?«
    »Sie wissen anscheinend nur von dir und Dirk. Solange sie nichts von uns wissen, werden sie versuchen, euch dazu zu bringen, die Ermittlungen einzustellen. Und darum werden sie weder dich noch Dirk freundlich bitten.«
    Das befürchtete Sven mittlerweile auch. »Hast du Dirk angerufen?«
    »Da gehen nur Anrufbeantworter und Mailbox ran. Jake ist aber unterwegs zu ihm.«
    »Und wo bis du?«
    »Auf der A1.«
    »Ich fahre sofort los. Wir treffen uns bei Dirk.«
    »Pass auf dich auf, Sven. Unterschätz die Typen nicht.«
    Sven ersparte sich eine Antwort. Nach der letzten Nacht sollte Mark wissen, dass er kein Anfänger war. Er nahm zwei Reservemagazine aus dem Schreibtisch und wollte gerade sein Büro verlassen, als Matthias

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