Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
Vom Netzwerk:
hineinstürmte.
    »Was war da gestern Abend los? Ich will alles hören.«
    »Keine Zeit, ich muss zu Dirk.«
    »Ich dachte, ihr sprecht kein Wort mehr miteinander.«
    »Dann bist du nicht auf dem neuesten Stand.«
    »Und der Amerikaner?«
    »Der ist schon auf den Weg dahin.«
    »Weißt du jetzt, für wen der arbeitet?«
    »Nein, interessiert mich auch nicht. Wird er mir schon sagen, wenn er will. Ich muss wirklich los. Es brennt. Ich melde mich gleich vom Wagen aus und erzähl dir alles. Übernimmsolange das Chaos hier und sieh zu, was du über Trausch vom Betrugsdezernat herausfindest. Lass dir die Einzelheiten von Frank erklären. Außerdem muss ich wissen, was Sandra ihm erzählt hat.«
    »Trausch ist kein Problem, aber das …« Hilflos wies Matthias auf den Schreibtisch.
    »Tja, mein Freund, das schaffst du schon.«
    Das Klingeln des Telefons machte Matthias’ Versuch eines Widerspruchs zunichte. Er beugte sich vor und blickte auf das Display.
    »Das Vorzimmer von Tannhäuser.«
    »Sag seiner Sekretärin, dass ich schon weg bin.«
    »Hältst du es für sinnvoll, den Polizeipräsidenten anzulügen?«
    »Wieso? Siehst du mich noch?« Sven schlug die Tür zu und sprintete den Flur entlang.
    Leises Weinen aus dem Babyphon beendete Dirks Versuch, noch etwas Schlaf zu finden. Stöhnend sah Alex auf die Uhr und zog sich die Bettdecke übers Gesicht.
    »Bleib liegen, ich bin schon wach.«
    Die Bewegung unter der Decke war vermutlich ein Nicken.
    »Wenn Tim nicht mehr schlafen will, nehme ich ihn mit zum Bäcker.«
    Alex gab einen Laut von sich, der alles Mögliche bedeuten konnte, und schlief im nächsten Moment wieder tief und fest.
    Schmunzelnd fragte er sich, ob es irgendetwas gab, das sie vom Schlafen abhalten konnte. Die Ereignisse des gestrigen Abends hatten sie, im Gegensatz zu ihm, jedenfalls nicht um ihre Nachtruhe gebracht.
    Nach einigen Minuten auf seinem Arm schlief Tim friedlich weiter. Anscheinend war er der Einzige, der seine Gedanken nicht abschalten konnte. Seine Fantasie machte Überstunden, und immer wieder malte er sich aus, was passiert wäre, wenn einer von ihnen im entscheidenden Moment falsch oder zulangsam reagiert hätte. Dennoch hätte er um nichts auf der Welt auf die Erfahrung verzichten mögen. Das Gefühl, die Waffenlieferung gestoppt zu haben, die Geldquelle abschalten zu können und die Typen, allen voran Kranz, ins Gefängnis zu bringen, verschaffte ihm eine Befriedigung, die er sonst in seinem Job nicht verspürte.
    Er schnappte sich Handy, Brieftasche und Schlüssel. Der Nieselregen hatte den ersten Sonnenstrahlen Platz gemacht, und es war warm genug, um auf eine Jacke zu verzichten. Leise zog er die Tür hinter sich ins Schloss und verstaute das Handy in der Jeans.
    Hinter seinem BMW parkte ein weißer Lieferwagen und blockierte ihn. Allmählich nervten ihn die Handwerker, die seit einiger Zeit in einem der Nachbarhäuser arbeiteten. Zwei Männer hatten es sich mit einer BILD-Zeitung auf den Vordersitzen bequem gemacht und offenbar eine vorgezogene Frühstückspause eingelegt. Außer dunklen Haaren war von ihnen nichts zu sehen. Da er eh zu Fuß gehen wollte, verschob er die fällige Auseinandersetzung mit dem Fahrer auf später.
    Er ging weiter und wollte seine Schlüssel ebenfalls in der Jeans verstauen, als hinter ihm die Wagentür geöffnet wurde. Dann konnte er den Mist ebenso gut gleich klären. Er blieb stehen und drehte sich um.
    Sie waren zu zweit und schon viel zu dicht an ihm dran. Dirk blieb keine Zeit, die Situation richtig einzuschätzen. Etwas flog auf ihn zu. Ihm gelang eine minimale Ausweichbewegung, dann wurde er hart im Genick getroffen.
    Seine Beine gaben nach, benommen stürzte er auf den Gehweg. Der Schlüsselbund glitt ihm aus der Hand. Blinzelnd versuchte er, den grauen Nebel vor seinen Augen zu vertreiben. Jemand zerrte seine Hände auf den Rücken. Instinktiv trat er zu und kam wieder frei. Er musste hochkommen. Sich Platz verschaffen. Er quälte sich auf die Knie. Einer der Männer holte aus. Der Schuh raste auf sein Gesicht zu. Er reagierte zu langsamund konnte nur noch den Kopf abwenden. Statt ins Gesicht traf ihn der Tritt an der Schläfe. Der Aufprall warf ihn zurück auf den Asphalt. Ein stechender Schmerz durchzuckte ihn, dann war es vorbei.

21
    Die Kopfschmerzen waren unerträglich, Dirk presste die Augenlider fest zusammen. Wenn wenigstens das Kindergeschrei aufhören würde. Die schrillen Töne bohrten sich wie Nadelstiche in sein Gehirn. Wieso

Weitere Kostenlose Bücher