Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
Vom Netzwerk:
Ermahnung drehte sie Trausch unsanft um, so dass er sich den Kopf an den Fliesen stieß.
    »Ups. ’tschuldigung.« Mit sichtlichem Vergnügen schloss sie die Handschellen und stellte sie so eng wie möglich ein. »Falls es dir das Blut abschnürt, denk einfach an das Baby. Wie kann man nur so tief sinken?«
    »Das könnt ihr nicht machen. Ihr seid alle dran. Du auch Ingo, weil du einfach nur zusiehst, was die hier veranstalten.«
    Ingo trat näher. »Ja, mich stört es auch, dass ich nur zusehe. Aber wenn du drauf bestehst, packe ich gerne mit an. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie unbeholfen sich einige Festgenommene anstellen. Überall laufen sie gegen und holen sich harmlose blaue Flecken. Bete besser, dass den drei Entführten nichts Ernsthaftes geschieht, denn sonst steht dir die nächsten Jahre einiges bevor. Und damit es dich nicht unvorbereitet trifft, bereiten wir dich drauf vor. Mitkommen.« Ingo stieß ihn vorwärts und hielt dann inne. »Ähm, wohin eigentlich mit ihm, Matthias?«
    »Unten sind Arrestzellen. Ich sorge dafür, dass er mit keinem spricht. Das Offizielle regeln wir, wenn sich Sven gemeldet hat. Probleme dürfte es eigentlich nicht geben.«
    »Und wenn, ist mir das auch egal. Hauptsache, Sven bekommt seine Freundin und das Kind heil zurück und natürlich seinen Kumpel. Noch so eine Katastrophe wie damals verkraftet er nicht.«
    Bisher hatte Britta die Nerven behalten, trotzdem wünschte sich Dirk, er könnte mehr tun, um sie zu beruhigen. Sie hatte das schlafende Kind auf dem Schoss und sich so dicht neben ihn gesetzt, dass sich ihre Schultern berührten. Wegen der verdammten Fesseln konnte er sie nicht einmal umarmen.
    »Wie geht es deinem Kopf? Es sah eben wirklich schlimm aus.«
    »Ach was. Kopfwunden bluten gern mal ein bisschen. Es fühlt sich an, als hätte ich eine Flasche Whisky auf ex getrunken.«
    »Eine ganze Flasche? Na, dann … Glaubst du, sie können hören, worüber wir hier reden?«
    »Bei dem Lärm hier hinten ziemlich unwahrscheinlich, aber wir sollten trotzdem lieber flüstern.«
    »Wegen Mark, ich glaube, ich weiß, worauf du hinauswillst. Sven traut ihm nicht.«
    »Das ist Vergangenheit, wir haben das gestern Abend in Ruhe geklärt.« Dass Jake Sven davor einige Zeit mit der Waffe in der Hand ruhiggestellt hatte, musste er ihr ja nicht sagen. »Mach dir keine Gedanken, vermutlich fragen sie dich gar nichts, sondern nur mich. Du weißt nur, dass Alex und ich uns gestern Abend mit Sven und einigen seiner Männer treffen wollten. Wenn du dabei bleibst, kann dir nichts passieren.«
    »Das klingt logisch, das bekomme ich hin. Aber da sind noch zwei Sachen.«
    »Na, dann raus damit. Ich habe zurzeit sowieso nichts anderes vor.«
    Brittas Lachen war zwar zittrig, aber immerhin lachte sie.
    »Als ich mit Sven draußen telefonieren durfte, habe ich einen Motorradfahrer gesehen. Etwa deine Größe, mit einem schwarzen Helm und einer schwarzen Maschine mit Plastik vorne. Sagt dir das was?«
    Jake? Dann waren sie schneller, als er gedacht hatte.
    »Wenn da Plastik dran war, scheidet Sven aus.«
    Sie schnaubte entrüstet. »Das weiß ich auch, mit dem habe ich doch telefoniert.«
    »War das vielleicht eine Hayabusa?«
    »Eine was? Du weißt doch genau, dass ich mich mit dem Kram nicht auskenne.«
    »Hoffentlich ändert Sven das. Versuch das Teil so genau wie möglich zu beschreiben.«
    »Sie sah ganz normal aus.«
    »Wenn du jetzt sagst, dass sie zwei Räder hatte, bekommst du ein Problem mit mir.«
    Trotz des dämmerigen Lichts erkannte er Brittas glitzernde blaue Augen. Vermutlich blitzte sie ihn tödlich beleidigt an. Gut so. Doch sie durchschaute seine Taktik und schmiegte ihren Kopf an seine Schulter.
    »Du bist unmöglich, aber ich liebe deine Sprüche. Danke für die Ablenkung. Ohne dich wäre ich schon durchgedreht. Also,die Maschine war ein bisschen klobig, und der Scheinwerfer hatte eine ungewöhnliche Form, nicht rund aber auch nicht eckig.«
    »Wie ein Diamant? Oben breit und unten spitz?«
    »Ja. Woher weißt du das?«
    Er beugte sich dicht an ihr Ohr. »Weil ich den Fahrer kenne und heilfroh bin, dass der hinter uns ist. Ist dir noch was aufgefallen?«
    »Sven hat so einen komischen Spruch gebracht.«
    Dirk lag auf der Zunge, dass ihr das ja früh einfiele, aber ein bissiger Kommentar würde sie nicht weiterbringen, und sie hatte genug damit zu tun gehabt, nach dem Telefonat mit Sven die Fassung zu bewahren.
    »Er meinte, dass er uns praktisch vor sich sieht.

Weitere Kostenlose Bücher