1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi
Wort hervor. »Danke, dass ich mitdarf«, wandte sie sich stattdessen an Sven.
»Schon gut. Mir geht’s auch nicht anders, und die Warterei würde mich verrückt machen. Geh schon mal vor.« In unmittelbarer Nähe war das Rotorengeräusch eines Hubschraubers zu hören. »Und du Natascha, ruf bitte Matthias an, du erreichst ihn an meinen Apparat im Präsidium. Er kann dir alles erklären. Du musst dich um Tim kümmern, wir müssen los.«
»Das ist doch nicht dein Ernst?« Ihr Blick irrte zu dem landenden Hubschrauber. »Ich ziehe die Frage zurück. Passt einfach nur auf euch auf.«
Sven nickte und rannte mit Alex auf den Hubschrauber zu.
Die seitliche Tür war bereits offen, und durch das geöffnete Cockpitfenster konnte Sven Mark erkennen, der mit den Piloten sprach. Sichtlich ratlos stand Alex im Inneren des Hubschraubers.
»Hinsetzen und anschnallen. Ich bin gleich wieder da.«
Der Hubschrauber hob bereits wieder ab, so dass sich Sven an den Haltegriffen festhalten musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Mark, der keine Probleme mit den Bedingungen hatte, zeigte den Piloten auf seinem Palm den aktuellen Standort des Lieferwagens.
»Holen Sie alles an Geschwindigkeit raus, was Sie können. Verstanden?«
Der Pilot nickte knapp und schwenkte den Hubschrauber auf den gewünschten Kurs. »Andi, such uns den kürzesten Weg raus und klär ab, dass uns der Luftkorridor weiter freigehalten wird.«
»Okay«, bestätigte der Copilot und musterte Sven neugierig.
Mark übernahm die Vorstellung.
»Ich sagte ja, dass es eine Gemeinschaftsaktion mit dem Hamburger LKA ist. Das ist Kriminalhauptkommissar Sven Klein, er leitet die Aktion gemeinsam mit mir.«
Neugierige Blicke trafen ihn. Die Namenschilder der Soldaten machten eine genauere Vorstellung überflüssig. Marks nicht ganz zutreffende Beschreibung ihrer Aktion war eine nette Geste, trotzdem hatte Sven keine Ahnung, welche Umgangsformen beim Militär üblich waren.
»Danke, dass Sie so schnell da waren.«
Der Copilot lächelte ihm zu. »Keine Ursache. Aber halten sie sich lieber fest. Wenn Sie es schnell haben wollen, bekommen sie es auch so.«
Gleichzeitig mit Nataschas Anruf hatte Sandra das Büro betreten, so dass Matthias sich nur einmal mit einer Erklärung aufhalten musste. Die Vorstellung, was Sven durchmachte, brachte ihn fast um. Es musste einfach alles gut ausgehen.
Nataschas Fragen zu Mark konnte und wollte er nicht beantworten, obwohl er sich die Wahrheit zusammengereimt hatte. Sven hätte niemals auf offizielle Unterstützung verzichtet, wenn er vor Ort nicht eine bessere Alternative hätte, und da Brittas Leben auf dem Spiel stand, würde sein Freund kein Risiko eingehen. Aber solange Matthias nicht wusste, wie die spätere, offizielle Linie lauten würde, sagte er einfach gar nichts, obwohl ihm Sandras misstrauischer Blick nicht gefiel.
Natascha schien seinen Zwiespalt übers Telefon zu spüren. »Mach dir keine Gedanken, ich habe ausschließlich als Freundin angerufen. Wenn ihr mich offiziell braucht, meldet euch.«
»Danke dir.«
Sandra wartete, bis er aufgelegt hatte. »Wer ist die undichte Stelle bei uns?«
»Wolfgang Trausch aus dem Betrugsdezernat. Er hat gestern hier herumgeschnüffelt und Frank ausgefragt. Den Rest müsstest du besser wissen als ich.«
Kreidebleich sank sie auf ihrem Stuhl zusammen. »Bist du absolut sicher?«
»Ja. Er hat behauptet, selbst an der Reederei-Sache dran zu sein, um von Frank Informationen über Svens Besucher zu bekommen. Was hast du ihm erzählt?«
Es sprach für sie, dass sie sich nicht mit langen Entschuldigungen aufhielt.
»Er hatte sich besorgt nach Sven erkundigt und ihm gewünscht, dass er den Verlust irgendwann überwindet und bald wieder eine neue Partnerschaft eingeht.«
»Und da hast du seine Freundin erwähnt?«
Sandra schluckte, wich aber Matthias Blick nicht aus.
»Keinen Namen, aber dass sich da vielleicht was in Verbindung mit einer laufenden Ermittlung ergeben hat. Wenn der die richtigen Tasten im Computer gedrückt hat, kann er sich Namen und Adresse besorgt haben.«
»Verdammter Mist. Genau aus dem Grund hat Sven in der elektronischen Fallakte nichts über die Wirtschaftsprüfer vermerkt, die für ihn arbeiten.« Es war offensichtlich, welche Vorwürfe sich Sandra machte, aber wenn sein Plan klappen sollte, musste sie die nächsten Minuten topfit sein. »Du bist nicht der Typ, der leichtfertig herumklatscht, und damit konntest du nicht rechnen. Willst du dir weiter
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