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1 Ranch des Schicksals - Warum bist du so kühl, Geliebte?

1 Ranch des Schicksals - Warum bist du so kühl, Geliebte?

Titel: 1 Ranch des Schicksals - Warum bist du so kühl, Geliebte? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Eagle
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des Tipis hoch. „Ich komme mir vor wie in einer Zeitblase“, sagte sie. „Als könne uns nichts etwas anhaben.“
    „Was meinst du damit? Irgendeinen Ort, an dem die Zeit einen nicht kontrollieren kann?“ Logan streckte sich neben Mary aus und verschränkte die Hände im Nacken. „So haben wir früher mal gelebt, weißt du? Erst ihr Weißen habt die Zeit mitgebracht, und wir können bis heute nicht viel damit anfangen.“
    „Sie hilft uns, den Tag zu strukturieren.“
    „Sie ist ein Gefängnis.“
    „Ihr habt doch auch Gefängnisse, Logan. Und zwar selbst errichtete Gefängnisse.“
    „Ich weiß. Aber wir sahen keine andere Möglichkeit, das letzte Bisschen von unserer Kultur zu erhalten, was davon noch übrig war. Auch wenn das alles letztlich fruchtlos ist. Im Grunde ist jeder für sich selbst verantwortlich.“ Er drehte sich zu ihr um. „Wir werden Adobe heute etwas spazieren führen. Ihn ein bisschen leben lassen.“
    Sanft strich er Mary über die Wange. „Das braucht schließlich jeder ab und zu – nicht die ganze Zeit irgendwo gebunden zu sein.“ Er lächelte schief. „Greenwich, Sommerzeit – was zum Teufel soll das Ganze eigentlich? Glaubt ihr wirklich, dass ihr mehr Zeit gewinnt, wenn es abends länger hell ist?“
    Mary lachte. „Ich habe mal einen Zeitmanagementkurs besucht. Ich dachte, der Kurs würde mir helfen, mich innerlich freier zu fühlen, aber wie sich herausstellte, hatte ich schon alles richtig gemacht.“ Sie lächelte. „Weißt du, was mich innerlich freimacht? Tiere. Meine Hunde zum Beispiel.“
    „Und was zahlst du ihnen dafür? So viel wie für den Kurs?“
    Mary ahmte ein Knurren nach und biss Logan spielerisch in den Arm. Er winselte auf, stieß ein lautes Geheul aus und nahm sie in die Arme. Sie prusteten los und lachten, bis sie Seitenstiche bekamen.
    „Man kann sich vom echten Leben zwar eine Auszeit nehmen“, sagte Mary, nachdem sie sich wieder beruhigt hatten, „aber irgendwann muss man doch wieder dorthin zurückkehren.“
    Logan lachte. „Eine Auszeit vom Leben nehmen?“, fragte er. „Das übersteigt meinen indianischen Verstand.“ Er ließ die Hand über ihren Arm gleiten. „Das Leben ist echt. Du bist Leben. Zeit ist nur eine eurer Erfindungen, um das Leben zu kontrollieren. Euers und das aller anderen Menschen auch. Sie ist ein Gefängnis, Mary.“
    „Bevor ich dich getroffen habe, habe ich die Tage gezählt, bis ich zu meinem … sogenannten Leben zurückkehren kann.“ Sie schmiegte die Wange gegen seine Hand. „Und jetzt zähle ich die Tage, die mir noch bleiben, bis ich wieder zurückkehren muss.“
    „Dann hör auf damit.“
    „Ich werde es versuchen.“ Sie setzte sich auf und streckte die Hände nach der Schüssel aus. „Darf ich?“
    „Bedien dich. Was mein ist, ist dein.“
    „Gut. Ich will nämlich deinen Körper.“ Sie nahm den Schwamm. „Du hast mir etwas Gutes getan, Wolf Track. Jetzt bist du dran. Dreh dich auf den Bauch, damit ich dir den Rücken abreiben kann.“
    Logan gehorchte.
    „Ich habe zwei Massagekurse belegt“, erklärte sie. „Wegen der Hunde. Minzwasser?“
    „Gern.“
    Logan schloss die Augen, als Mary ihn abzureiben und zu massieren begann. Sie hatte wirklich begnadete Hände. Er spürte, wie die Anspannung des Tages nach und nach von ihm abfiel. Sie gab ihm eine Art Zuwendung, nach der er sich schon lange gesehnt hatte. Die Verbindung und Nähe zwischen ihnen war so intensiv, dass es fast wehtat. Er würde später darüber nachdenken, was das zu bedeuten hatte.
    Es war schon Abend, als sie schließlich ins Freie gingen. Adobe hob den Kopf. Ach, da seid ihr.
    „Bereit zu einem Familienausflug?“, rief Logan dem Mustang zu. Als er das Gatter öffnete, hätte das Pferd locker an ihnen vorbeirennen können, doch es sah sie nur neugierig an. Logan reichte Mary den Halfter und das zusammengerollte Lasso.
    „Gehen wir jetzt einfach spazieren?“, fragte Mary.
    „Ja, so als ob wir einen Hund ausführten.“
    „Das kann man nicht vergleichen. Wenn Adobe beschließt wegzulaufen, ist ein Strick nutzlos.“
    Logan schob sie ein Stück vorwärts. Das Pferd wartete. „Lass ihn genauso zu dir kommen wie vorhin und übernimm mit deinem Körper die Führung.“
    „Richtig, ich bin ja die Leitstute“, erinnerte sie sich. „Warum grinst du so?“
    „Ich musste nur gerade daran denken, was du vorhin mit mir angestellt hast. Na, dann mal los, Mädchen.“
    Nachdem Mary dem Mustang den Halfter übergestreift hatte,

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