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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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meisten für den Vater ihres Kindes hielten. Ich kann nur vermuten, was dann geschah, doch ich hoffe, daß die betreffende Person den Mut aufbringt, zu bestätigen, was ich sage. Dieser Krieger tat sich mit Efa zusammen, doch kurz nach der Geburt des Sohnes kam es zu einem heftigen Streit zwischen ihnen. Vielleicht wollte der Krieger einfach nicht das Kind eines anderen Mannes aufziehen.
    Der Krieger verschwand. Efa fand man erwürgt, ihr Kind war fort. In glücklicheren Zeiten hatte Gurgust für seine Tochter eine Kette aus Rotgold angefertigt, mit einem juwelenverzierten Anhänger, der einen Hasen darstellte. Diese Kette war auch weg. Man nahm an, der Mörder hätte sie gestohlen.
    Ein wenig später tauchte ein Schäfer namens Iolo bei Garn Fechan auf und wurde mit seiner Herde dort ansässig. Er zog einen Jungen namens Idwal auf, der nicht sein leiblicher Sohn war. Hier in Llanwnda heiratete Iorwerth unterdessen ein Mädchen, das Esyllt hieß. Sie hatten eine Tochter, die sie Mair nannten. Iorwerth behandelte seine Frau nicht gut, sie starb früh. Wegen seiner Schuldgefühle verwöhnte er Mair über Gebühr. Idwal, Iolos Pflegesohn, war ein schlichter, freundlicher Junge, und er und Mair fühlten sich auf seltsame Art zueinander hingezogen.«
    »Wo steckt Iorwerth überhaupt?« fuhr Gwnda in befehlsgewohntem Ton dazwischen. »Er sollte hier sein, um diese abartige Geschichte zu widerlegen.«
    Fidelma schaute zu Goff. »In Iorwerths Abwesenheit können du und deine Frau Rhonwen dem Gericht sagen, ob die Geschichte bisher den Tatsachen entsprach.«
    Goff blickte zu Boden. Seine Frau ergriff das Wort.
    »Dein Bericht entspricht der Wahrheit. Bisher hast du nichts hinzugefügt. Mein Mann war der zweite Lehrling in Dinas, und, wie alle wissen, war Esyllt, Iorwerths Frau, seinerzeit meine beste Freundin.«
    »Was man nicht ahnte«, fuhr Fidelma fort, »war, daß die gegenseitige Anziehung zwischen Idwal und Mair nicht auf sexueller Ebene lag, sondern viel tiefer war. Idwal und Mair hatten den gleichen Vater, wußten es aber nicht.«
    »Das mußt du beweisen!« rief Gwnda über den allgemeinen Tumult hinweg, der auf ihre Behauptung hin entstanden war.
    »Kurz vor seinem Tod gab Iolo dem kleinen Idwal etwas, das seiner Mutter gehört hatte. Es war eine Kette aus Rotgold mit einem Hasen daran.«
    »Idwal ist tot«, rief Gwnda. »Nichts von dieser Geschichte kann bewiesen werden.«
    Fidelma lächelte. Sie wandte sich Elen zu.
    »Es ist wahr«, flüsterte das Mädchen.
    »Sprich lauter, Kind«, sagte Cathen. »Wenn du etwas mitzuteilen hast, so soll es das Gericht hören.«
    Elen hob den Kopf. Tränen rannen über ihre Wangen. »Es ist wahr«, sagte sie ein wenig entschlossener. »Der Schäfer Iolo hat Idwal erzählt, von wem die Kette stammte. Als man Idwal des Mordes beschuldigte, wurde ihm klar, daß man ihm seinen kostbaren Besitz wegnehmen würde. Er wollte, daß die Kette in Sicherheit käme, und gab sie mir.«
    »Wo ist sie nun?« fragte Cathen.
    Fidelma hielt die Kette hoch. »Elen hat sie mir gegeben und mir erklärt, wie sie in ihre Hände gelangt ist. Sie ist so unverwechselbar, daß ich sicher bin, Goff wird sie als ein Schmuckstück erkennen, das sein Schmiedemeister Gurgust angefertigt hat. Efa hat die Kette immer getragen. Goff und Rhonwen hatten sie mir schon beschrieben, als man sie noch verloren glaubte.«
    Goff hatte sich erhoben und starrte die Kette an. »Das ist sie«, bestätigte er leise. »Die würde ich immer wiedererkennen.«
    Nun ertönte ein Schrei, und Geräusche von einem kleinen Aufruhr wurden laut. Die Augen wandten sich dorthin, wo Iestyn saß. Bisher hatte er mit versteinerter Miene schweigend zugehört, doch jetzt bemühte er sich, aufzustehen. Seine Augen waren weit aufgerissen, das Gesicht vor Haß verzerrt.
    »Behauptest du etwa, daß Iorwerth Idwals Vater war?« rief er zornig. Die Wachleute stießen ihn wieder auf seinen Platz zurück.
    »Schade, daß Iorwerth nicht hier ist«, murmelte Gwnda. »Er sollte die Anschuldigungen hören. Wenn es stimmt, was du sagst, so würde auch er diese Kette wiedererkennen.«
    »Er hat die Kette wiedererkannt«, sagte Fidelma. Iestyns Bemerkung überging sie. »In Bruder Eadulfs Beisein habe ich sie ihm gezeigt.«
    »Wo ist er eigentlich?« wollte Gwnda wissen.
    »Als er sie erkannt hatte und ihm klar wurde, daß Idwal sein und Efas Sohn war, sind die Nerven mit ihm durchgegangen. Verstehst du, er hat geholfen, seinen Sohn, sein eigen Fleisch und

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