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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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ihnen mitzuteilen hast.«
    Fidelma nahm am Tisch Platz und griff nach einer Schale mit Äpfeln.
    »Wollen wir hoffen, daß sie nicht enttäuscht werden«, sagte sie knapp. Buddog runzelte die Stirn und ließ sie allein.
    Endlich erschien auch Eadulf. Er wirkte immer noch müde. Wahrscheinlich sah sie selbst ebenso abgespannt aus, schließlich waren sie erst bei Morgengrauen zu Bett gegangen. Sie hatten noch eine Weile mit Sualda gesprochen, der sich dank Eadulfs Hilfe von seiner Verletzung erholt hatte. Das Gespräch mit ihm bestätigte Fidelmas Verdacht.
    »Wie ich sehe, kommen die Leute schon in der großen Halle zusammen«, sagte Eadulf zur Begrüßung und nahm sich einen Apfel. Er hatte gerade davon abgebissen, als auch Prinz Cathen und Cadell eintraten.
    »Was für ein herrlicher Tag«, verkündete der Prinz. »Die Sonne steht fast im Zenit. Cadell hat sich ganz strikt an deine Anweisungen gehalten. Alle, die er herbitten sollte, sind schon erschienen. Clydog und seine Gefährten sind immer noch eingesperrt, außer Iestyn, der wurde bereits unter Bewachung in die Halle geführt.«
    »Sind der Schmied Goff und seine Frau Rhonwen eingetroffen?« fragte Fidelma.
    »Ja. Sie haben ihren Sohn Dewi mitgebracht«, antwortete Cadell.
    »Und Elen?«
    »Sie folgte nur unwillig der Aufforderung, zurückzukommen. Glücklicherweise ist sie für ein paar Tage bei Goff geblieben, so mußten wir nicht die ganze Strecke nach Llanrhian reiten, um sie zu holen. Ich nehme an, sie ist nicht besonders froh, wieder hier zu sein.«
    »Also ist alles bereit, Schwester«, meinte Cathen, »so wie du es angeordnet hast.«
    »Ist Gwnda auch da?«
    »Ja, und er ist recht unglücklich darüber«, erwiderte Cathen. »Als Fürst von Pen Caer hätte er normalerweise den Vorsitz bei diesem Gericht, doch nun werde ich auf deine Bitte hin selbst dieses Amt übernehmen.«
    »Es steht in deiner Macht, Prinz Cathen, dafür zu sorgen, daß die Anhörung rechtmäßig verläuft. Ich habe keine rechtliche Befugnis hier. Nachdem ich die Fakten dargelegt habe, wirst du entscheiden, welche rechtlichen Schritte eingeleitet werden müssen.«
    »So soll es sein.«
    »Dann geh voran, wir kommen gleich nach.«
    Prinz Cathen und Cadell liefen zur Halle. Fidelma hörte, wie das Stimmengemurmel erwartungsvoll abebbte.
    Buddog machte sich immer noch in der Küche zu schaffen.
    »Buddog, kommst du nicht mit?«
    Die Haushälterin schüttelte den Kopf. »Ich bin nur eine Bedienstete, Lady. Ich darf während öffentlicher Verhandlungen Gwndas Halle nur betreten, um Gäste zu bedienen.«
    »Aber du hast das Recht, heute daran teilzunehmen und zu hören, was sich in den letzten Tagen wirklich ereignet hat. Eadulf wird dich hereinbringen und dir einen Platz besorgen.«
    Eadulf erhob sich und bedeutete Buddog, ihm zu folgen. Widerstrebend schloß sie sich ihm an.
    Fidelma saß noch am Tisch und trommelte mit den Fingern auf das Holz, sie starrte angespannt ins Leere. Dann stieß sie einen tiefen Seufzer aus, stand auf und betrat Gwndas Halle.
    Viele Leute waren hier versammelt. Prinz Cathen hatte sich auf dem Amtsstuhl niedergelasssen. Gwnda, als Fürst von Pen Caer, saß neben ihm. Gwnda war anzusehen, daß er dem Prinzen seinen Platz nur ungern überlasssen hatte. Er blickte Fidelma böse an, als sie hereinkam. Einer der Männer, die Cathen mitgebracht hatte, war offenbar ein Schreiber. Cathens Leute waren überall in der Halle postiert. Und Cadell war bereit, seine Aufgabe als Verhandlungsführer zu übernehmen.
    Fidelma war an der Tür stehengeblieben. Schweigen breitete sich in der Halle aus. Fidelma sah Elens schmollendes Gesicht, sie saß in der Nähe ihres Vaters. Da waren Goff, seine dickliche Frau Rhonwen und ihr Sohn Dewi; Fidelma lächelte ihm zu. Hätte sich der Junge nicht zur Abtei Dewi Sant auf den Weg gemacht, hätte die Geschichte für sie einen fatalen Ausgang nehmen können. Buddog saß linkisch auf dem Platz, den ihr Eadulf angewiesen hatte. Nicht weit weg von ihr hockte Iestyn mit zwei Bewachern neben sich.
    Cadell hatte genau nach ihren Anweisungen gehandelt. Clydog, Corryn und ihre Anhänger befanden sich nicht in der Halle, sondern wurden in Gwndas Scheune gefangengehalten, bis sie sie rufen ließ.
    Cathen blickte zum Schreiber hinüber, der mit dem Knauf seines Dolches auf den Tisch klopfte. Das wäre nicht nötig gewesen, denn in der Halle herrschte bereits Ruhe.
    »Wir sind bereit, dich anzuhören, Schwester«, sagte Cathen würdevoll.
    Fidelma

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