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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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bewußtlos und lag im Fieber.«
    Eadulf lächelte. »Clydog scheint sich nicht im klaren gewesen zu sein, daß Zeit eine große Rolle spielt. Denn als er nach Llanpadern zurückkehrte, um alles so zu arrangieren, daß es nach einem Überfall aussah, stieß er auf ein weiteres Hindernis. Auf Schwester Fidelma und mich.«
    Prinz Cathen gab ein Zeichen, Clydog von seinen Knebeln zu befreien. Sualda wurde auf eine Seite der Halle geführt.
    »Möchtest du etwas von alldem bestreiten, Clydog von Ceredigion? Was ich vernommen habe, ist ein gerissener Plan, den ein gerissener Verstand ausgeklügelt hat«, meinte Cathen. »Ausgesprochen teuflisch!«
    Clydog stand in herausfordernder Haltung da. »Mein Instinkt sagte mir, ich sollte den Sachsen und diese Gwyddel umbringen. Ich hätte meinem Instinkt folgen sollen!«
    »Dein Plan ging nicht auf«, erwiderte Cathen kühl. »Es lief einiges falsch, und vor allem hast du es nicht geschafft, König Gwlyddien gegen die Sachsen aufzuwiegeln. Wenn ich Bruder Eadulf recht verstehe, ist das auf die Fehler zurückzuführen, die du gemacht hast.«
    »Da hast du recht«, stimmte ihm Eadulf zu. »König Artglys von Ceredigion war höchst verstimmt darüber, daß nichts geschah und in Dyfed nicht der Ruf nach Vergeltung laut wurde. Darum schickte er jemanden los, der sich mit seinem Sohn Clydog treffen sollte. Das war ebenjene Unterredung, die Elen im Wald belauscht hatte. Dort wurde beschlossen, daß man Morgan von Gwent weitere Mönche überlassen wollte für den Fall, daß sich eine entsprechende Aktion als notwendig erweisen würde. Doch Artglys wollte nicht länger warten und hatte seinen Mann auch zu Morgan geschickt, um ihm den Befehl zu übermitteln, ein paar weitere Mönche aus Llanpadern zu töten und an einer gut gewählten Stelle ins Meer zu werfen. Es war purer Zufall, daß Elen diesen Mann wiedersah, als er auf seinem Weg zu Morgans Schiff durch Llanwnda kam.
    Morgan hatte dafür gesorgt, daß das Schiff der Hwicce ihnen dichtauf folgte, doch die Sachsen hatten ihren Mast bei einem Unwetter während der Verfolgungsjagd eingebüßt. Also ging ihr Schiff hier in der Nähe vor Anker, weil ein Baum gefällt werden mußte für den neuen Mast. Ein weiterer Zufall wollte es, daß ich Zeuge wurde, wie Morgans Schiff in die Bucht einlief und man die toten Mönche unweit der Küste über Bord warf. Wieder waren ihnen Symbole der Hwicce mitgegeben worden.«
    Clydog brach in schallendes Gelächter aus. »Der Sachse versucht, seine Mitbrüder von jeglicher Schuld reinzuwaschen. Glaubt ihm nicht. Die Sachsen haben diese Mönche auf dem Gewissen.«
    Prinz Cathen lächelte ihn kalt an. »Deine eigenen Worte haben dich bereits überführt, und die Aussage Sualdas kam noch hinzu. Doch sag mir, Bruder Eadulf, warum haben die Krieger von Ceredigion nicht alle gefangenen Mönche auf einmal abgeschlachtet? Weshalb teilte man sie in Gruppen auf?«
    Darauf trat Fidelma einen Schritt vor und ergriff das Wort.
    »Damit man die Bevölkerung besser täuschen konnte. Einige Mönche hinterließ man tot bei den Klippen, einige sollten in Llanpadern vorgefunden werden, wenn nicht Eadulf und ich den Plan durch unsere Anwesenheit durchkreuzt hätten. Und andere behielt man zurück, um zum richtigen Zeitpunkt den Haß gegen den angeblichen Feind derart schüren zu können, daß es zu einer Katastrophe kommen mußte. Bruder Eadulf und ich sind der Meinung, daß Morgan ungefähr noch zwölf der Klosterbrüder von Llanpadern gefangenhalten könnte.«
    »Unser großes Glück war«, fügte Eadulf hinzu, »daß Morgan sich nicht überzeugt hatte, daß alle Mönche, die er über Bord warf, wirklich tot waren. Einer von ihnen lebte noch.«
    Eadulf log nicht. Er behielt nur für sich, daß der arme Mönch gestorben war, ehe er seine Mörder benennen konnte.
    Clydogs Augen verengten sich. Prinz Cathen lehnte sich auf seinem Stuhl vor.
    »Streitest du immer noch alles ab, Clydog?«
    Der Prinz von Ceredigion schob verächtlich das Kinn vor. »Es ist Krieg, das ist alles«, sagte er plötzlich, als wolle er alle üblen Taten damit abtun.
    Auf Cathens Gesicht zeichnete sich Zorn ab. »Krieg? Die Mönche des Klosters Llanpadern sind ermordet worden! Mein eigener Bruder, Rhun, der ehrwürdige Pater Clidro, den ich sehr gut kannte, und andere sind geopfert worden von jenen, die dieses teuflische Ränkespiel ausgeheckt haben! Blutvergießen folgt auf Blutvergießen! Haben du und dein Vater Artglys wirklich geglaubt, daß dieser

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