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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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mitteilten, daß Bruder Meurig überfallen worden sei, da hast du deine Überraschung nur gespielt und warst auf einmal verschwunden. Von uns hattest du nicht erfahren, wo Bruder Meurig ermordet wurde. Doch du sagtest, du wolltest ihn mit ein paar Männern aus der Hütte im Wald holen. Ist es nicht merkwürdig, daß du wußtest, wo genau die Leiche Bruder Meurigs war?«
    Gwnda stöhnte vor Verzweiflung. Er legte seinen Kopf in die Hände und wiegte sich auf seinem Stuhl vor und zurück. Erst nach einer Weile brachte er ein paar verständliche Worte hervor.
    »Er wollte nicht auf mich hören und vernünftig sein«, murmelte er. »Ich versuchte Bruder Meurig von der Schuld des Jungen zu überzeugen, doch er begann einen Streit. Schließlich kam es zu einem Handgemenge. Er rief dem Jungen zu, er solle fortrennen, dich suchen und dir alles berichten. Ich machte mich los … Ich schwöre, ich habe das nicht gewollt … Ich habe mich nur verteidigt. Die Axt … Ich habe sie einfach durch die Luft geschwungen …«
    Fidelma blickte ihn ohne Mitgefühl an. »Als Bruder Meurig tot war, bist du nach Llanwnda zurückgekehrt. Warum bist du Idwal nicht hinterhergelaufen?«
    Gwnda wiegte sich noch immer vor und zurück und stöhnte dabei leise. Ein befremdliches, beinah furchterregendes Verhalten für einen Mann seines Alters und seiner Position.
    »Ich wußte nicht, was ich tun sollte. Du und Bruder Eadulf, ihr wart zurückgekommen. Ich mußte herausfinden, ob Idwal mit euch gesprochen hatte. Erst als ich mitbekam, daß ihr keinen Verdacht hegtet, benachrichtigte ich Iorwerth. Mit ein paar anderen Männern nahm er die Verfolgung auf. Man fand den Jungen und … Du kennst den Rest. Du hattest recht, ich habe sie zu der Tat überredet und gesagt, daß sie keine Strafe zu erwarten hätten.« Gwnda hob einen Arm und ließ ihn wieder fallen, als sei er besiegt worden.
    »Warst du dabei? Hast du zugesehen, wie ein unschuldiger Junge gehängt wurde, den du hättest retten können?« fragte Cathen voller Abscheu.
    Gwnda schien sich ganz in sich zurückgezogen zu haben. Er antwortete nicht.
    Fidelma wandte sich nun an Cathen. »Mein Verdacht in bezug auf Gwnda und sein Verhalten wurde bestätigt, als er merkte, wie unerschütterlich ich auf meinem Standpunkt beharrte, daß Idwal unschuldig sei. An dieser Stelle spielte ihm der Zufall in die Hände. Eine Kette von Zufällen bestimmt diese Geschichte, wie wir sehen. Elen hatte rein zufällig ein Gespräch zwischen dem Geächteten Clydog und ein paar anderen Männern mit angehört. Sie versteckte sich, wurde entdeckt, konnte aber fliehen. Trotzdem fürchtete sie ständig, erkannt zu werden. Dann wurde Mair umgebracht. Da sich Mair und Elen von weitem sehr ähnlich sahen, kam Elen auf die Idee, daß Mair irrtümlich das Opfer von Clydogs Leuten geworden war – und sie eigentlich gemeint war. Und wieder wollte es der Zufall, daß eines Tages einer der Männer, die sie im Wald belauscht hatte, hier im Ort auftauchte. Elen glaubte, er habe sie wiedererkannt und fürchtete um ihr Leben. Sie vertraute sich ihrem Vater an. Der wiederum witterte eine neue Möglichkeit, uns von unserer Fährte abzubringen, und stimmte zu, daß sie uns die Geschichte erzählte.
    Da er vorher jedoch vorgegeben hatte, fest von Idwals Schuld überzeugt zu sein, und mir sogar untersagt hatte, weitere Ermittlungen anzustellen, machte mich dieser plötzliche Sinneswandel sehr mißtrauisch. Gwndas Problem war es, daß er alles, was er tat, immer ein wenig zu eifrig tat, daß er fadenscheinige Tatbestände aufbauschte und überbewertete – so etwa das Blut an Mairs Kleidern, daß er sich mal weigerte, die Ermittlungen zu unterstützen, und sich dann wieder sehr darum bemühte.«
    Sie machte eine Pause, und ihr Blick schweifte über die schweigende Menge in der Halle.
    »Dies, Prinz Cathen, ist die Wahrheit über den Mord an Mair und Bruder Meurig, zu dem noch als weiteres Verbrechen Idwals Tod hinzukommt. Der Selbstmord von Iorwerth war nur eine Folge dieser Tragödie.«
    Cathen hatte sich zurückgelehnt und nickte nachdenklich. »Cadell, nimm den Fürsten von Pen Caer und Buddog fest. Sie werden mit uns an den Hof von Gwlyddien zurückkehren.« Dann zog der junge Prinz seine Augenbrauen zusammen. »Was ist mit den toten Seelen des Klosters Llanpadern? Die hast du aus den Augen verloren, Schwester.«
    Fidelma schüttelte den Kopf und lächelte düster. »Die Klosterbrüder habe ich keineswegs vergessen«, erwiderte

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