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10 - Der Ölprinz

10 - Der Ölprinz

Titel: 10 - Der Ölprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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und ihm eine Karte gegeben. Forner las: „Heliogabalus Morpheus Edeward Franke.“
    Er hielt einen Augenblick inne und brach dann lachend los: „Aber, Gents, was sind das für sonderbare Namen, und was seid ihr doch für sonderbare Menschen! Meint ihr etwa, daß die aufrührerischen Indianer vor diesen euern Namen ausreißen werden? Ich sage euch, daß –“
    Er mußte innehalten, denn Rollins, der Bankier, fiel ihm in die Rede: „Bitte, Master Forner, redet nichts, was diese Gentlemen beleidigen könnte. Ich habe zwar nicht die Ehre, sie persönlich zu kennen, aber ich weiß, daß sie Leute sind, vor denen ihr Respekt haben müßt.“
    Und sich dann direkt an den Hobble-Frank wendend, fuhr er fort: „Sir, Euer Name ist ein so ungewöhnlicher, daß ich ihn mir gemerkt habe. Ich bin der Bankier Rollins aus Brownsville in Arkansas. Wurden nicht vor einigen Jahren Gelder für Euch bei mir deponiert?“
    „Ja, Sir, das ist richtig“, nickte Frank. „Ich vertraute es einem guten Freund an, welcher es für mich bei Euch niederlegen mußte, weil Ihr mir von Old Shatterhand als sicher geschildert worden waret. Später konnte ich es nicht selbst erheben, sondern ließ es mir nach New York schicken.“
    „Das stimmt, das stimmt!“ fiel Rollins eifrig ein. „Old Shatterhand, ja, ja! Ihr hattet damals droben in der Nähe von Fillmore City, am Silbersee glaube ich, eine große Masse Gold gefunden. Ist's nicht so, Sir?“
    „Ja“, lachte Frank vergnügt. „Es waren so einige Fingerhüte voll.“
    Da sprang Forner von seinem Sitz auf und rief: „Donnersturm! Ist das wahr, ist das möglich? Ihr seid mit da oben am Silbersee gewesen?“
    „Gewiß. Und hier mein Vetter war auch dabei.“
    „Wirklich, wirklich? Damals waren ja alle Zeitungen voll von der außerordentlichen Geschichte. Old Firehand, Old Shatterhand, Winnetou sind dabei gewesen, diese berühmten Kerls. Dann der dicke Jemmy, der lange Davy, der Hobble-Frank, die Tante Droll! So kennt Ihr also diese Leute, Sir?“
    „Natürlich kenne ich sie. Hier sitzt die Tante Droll, da neben mir, wenn Ihr es gütigst erlaubt.“
    Er deutete bei diesen Worten auf seinen Gefährten, dieser zeigte auf ihn und erklärte: „Und hier habt Ihr unsern Hobble-Frank, wenn es nötig ist. Meint Ihr nun immer noch, daß wir Leute sind, welche den Westen noch nicht kennen?“
    „Unglaublich, geradezu unglaublich! Aber es kann nicht sein! Die Tante Droll ist nie anders zu sehen, als in einem ganz sonderbaren Anzug, in welchem man sie für eine Lady hält. Und der Hobble-Frank trägt einen blauen Frack mit blanken Knöpfen und auf dem Kopf einen großen Federhut!“
    „Muß das immer sein? Darf man sich nicht anders kleiden? Meint Ihr, daß ein Anzug so unverwüstlich ist, daß er im Wilden Westen jahrhundertelang getragen werden kann? Als Freunde und Gefährten von Old Shatterhand und Winnetou beliebt es uns jetzt, uns genau wie diese beiden Männer zu kleiden. Wenn Ihr uns nicht glaubt, so ist das Eure Sache; wir haben nichts dagegen.“
    „Ich glaube es, Sir, ich glaube es! Ich habe ja gehört, daß man es der Tante Droll und dem Hobble-Frank gar nicht ansehen soll, was für prächtige Kerls sie sind, und das stimmt vollständig. Wie freu' ich mich, euch zu sehen, Mesch'schurs. Jetzt müßt ihr erzählen; ich bin ganz begierig, aus eurem eignen Mund zu erfahren, was sich alles damals ereignet hat, und wie jenes außerordentliche Placer entdeckt worden ist.“
    Da wehrte der Bankier ab: „Langsam, langsam, Sir! Das könnt Ihr noch jederzeit hören. Es gibt vorher noch viel Wichtiges, wenigstens für mich.“
    Er hatte das zu Forner gesagt; dann fügte er hinzu, sich an Droll und Frank wendend: „Ich stehe nämlich vor einem ähnlichen Ereignis; ich befinde mich auf dem Weg, viele, viele Millionen zu verdienen.“
    „Wißt Ihr auch ein Placer, Sir?“ fragte Droll.
    „Ja; aber nicht Gold, sondern Petroleum soll dort zu finden sein.“
    „Auch nicht übel, Sir. Petroleum ist flüssiges Gold. Wo soll denn dieses Placer zu suchen sein?“
    „Das ist noch Geheimnis. Master Grinley hat es entdeckt. Er besitzt aber nicht die Mittel, es auszubeuten; dazu gehört sehr, sehr viel Geld, und das habe ich. Er hat mir das Placer angeboten, und ich bin bereit, es ihm abzukaufen. Zu solchen Geschäften muß man die eignen Augen nehmen. Darum habe ich mich mit meinem Buchhalter, Mr. Baumgarten hier, aufgemacht, um mich von Grinley nach der Stelle führen zu lassen. Wenn seine

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