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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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das dünne blasse Zeug aus der Sklavenbucht, sondern die guten süßen Jahrgänge vom Arbor und Traumwein aus Quarth, der mit fremdartigen Gewürzen versetzt war. Die Yunkai’i waren auf König Hizdahrs Einladung gekommen, um den Friedensvertrag zu unterzeichnen und der Wiedereröffnung von Meereens berühmten Kampfarenen beizuwohnen. Ihr edler Gemahl hatte die Große Pyramide für sie geöffnet, um sie zu bewirten.
    Ich hasse das alles, dachte Daenerys Targaryen. Wie konnte es nur dazu kommen, dass ich mit Männern trinke und scherze, denen ich am liebsten die Haut abziehen würde?
    Ein Dutzend unterschiedliche Sorten Fleisch und Fisch wurden aufgetragen: Kamel, Krokodil, singender Tintenfisch, glasierte Ente und stachelige Maden, Ziege und Schinken und Pferd gab es für die weniger exotischen Geschmäcker. Dazu Hund. Kein Fest der Ghiscari ohne einen Gang mit Hund. Hizdahrs Köche hatten Hund auf vier verschiedene Arten zubereitet. »Ghiscari essen alles, was schwimmt oder fliegt oder kriecht, außer Mensch und Drache«, hatte Daario sie gewarnt, »und ich wette, Drache würden sie auch essen, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gäbe.« Fleisch allein machte allerdings noch keine Mahlzeit, also wurden auch Obst und Getreide und Gemüse gereicht. Überall roch es nach Safran, Zimt, Nelken, Pfeffer und anderen kostbaren Gewürzen.
    Dany rührte kaum einen Bissen an. Das ist Frieden, sagte sie sich. Das ist es, was ich wollte, wofür ich mich aufgeopfert habe. Dafür habe ich Hizdahr geheiratet. Also warum schmeckt dann alles so sehr nach Niederlage?
    » Es dauert nur noch eine kleine Weile, meine Liebste«, hatte Hizdahr ihr versichert. »Die Yunkai’i werden bald fort sein, und ihre Verbündeten und Söldner mit ihnen. Wir werden alles bekommen, was wir wollen. Frieden, Vorräte, Handel. Unser Hafen ist wieder offen, und Schiffe dürfen kommen und gehen.«
    »Sie erlauben es uns, ja«, hatte sie erwidert, »doch ihre Kriegsschiffe bleiben. Sie können uns die Kehle zudrücken, wann immer sie wollen. Sie haben sogar einen Sklavenmarkt in Sichtweite meiner Mauern eröffnet! «
    » Außerhalb unserer Mauern, süße Königin. Das war eine Bedingung des Friedensvertrages, dass die Yunkai’i weiterhin unbehindert Sklavenhandel betreiben dürfen.«
    »In ihrer eigenen Stadt. Nicht da, wo ich zuschauen muss.« Die Weisen Herren hatten ihre Sklavenpferche und den Auktionsblock gleich südlich des Skahazadhans errichtet, dort, wo der breite braune Fluss in die Sklavenbucht mündete. »Sie schleudern mir ihren Spott offen ins Gesicht und halten mir und aller Welt vor Augen, wie machtlos ich bin, sie daran zu hindern.«
    »Sie werfen sich nur ein bisschen in die Brust«, sagte ihr edler Gemahl. »Ein wenig Spott, wie Ihr sagt. Sollen sie ihren Spaß haben. Wenn sie abgezogen sind, werden wir einen Obstmarkt an der Stelle eröffnen.«
    »Wenn sie abgezogen sind«, wiederholte Dany. »Und wann wird das sein? Jenseits des Skahazadhans wurden Reiter gesehen. Kundschafter der Dothraki, sagt Rakharo, mit einem Khalasar hinter sich. Sie werden Gefangene haben. Männer, Frauen und Kinder, Geschenke für die Sklavenhändler.« Dothraki trieben keinen Handel, aber sie machten Geschenke und erhielten Geschenke. »Deshalb haben die Yunkai’i hier diesen Markt eröffnet. Sie werden hier mit tausenden neuen Sklaven abziehen.«
    Hizdahr zo Loraq zuckte mit den Schultern. »Aber sie werden abziehen. Das ist das Wichtigste, meine Liebste. Yunkai handelt mit Sklaven, Meereen nicht, darauf haben wir uns verständigt. Ihr müsst es nur noch eine Weile lang ertragen, bis es vorüber ist.«
    Also saß Daenerys schweigend beim Essen, eingehüllt in eine zinnoberrote Tokar und düstere Gedanken. Sie sprach nur, wenn sie angesprochen wurde, sie dachte an die Männer und Frauen, die vor ihren Mauern gekauft und verkauft wurden, jetzt in diesem Moment, während sie hier in der Stadt feierten. Mochte ihr edler Gemahl die Reden halten und über die schlechten yunkischen Scherze lachen. Das war des Königs Recht und des Königs Pflicht.
    Ein großer Teil der Gespräche drehte sich um die Kämpfe, die am morgigen Tag ausgetragen werden würden. Barsena Schwarzhaar würde gegen einen Eber antreten, seine Hauer gegen ihre Dolche. Khrazz kämpfte, ebenso die Gesprenkelte Katze. Und im letzten Kampf des Tages würden sich Goghor der Gigant und Belaquo Crackbones gegenüberstehen. Einer von ihnen würde vor Sonnenuntergang tot sein. Keine Königin kann ihre

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