Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
Können sie sprechen?«, fragte Jon Snow. »Ich denke nicht, aber ich kann nicht behaupten, es zu wissen. Vielleicht sind sie Ungeheuer, aber bevor sie dazu wurden, waren sie Menschen. Wie viel davon bleibt? Der eine, den ich erschlagen habe, wollte Lord Kommandant Mormont töten. Offenbar konnte er sich daran erinnern, wer Mormont war und wo er ihn finden konnte.« Maester Aemon hätte begriffen, worauf er hinauswollte, Sam Tarly hätte sich fast vor Angst in die Hose gemacht, doch auch er hätte verstanden. »Mein Hoher Vater hat mir stets gesagt, dass man seine Feinde kennen muss. Über die Wiedergänger wissen wir wenig, und noch weniger über die Anderen. Wir müssen lernen.«
    Diese Antwort gefiel ihnen nicht. Septon Cellador griff nach dem Kristall, der um seinen Hals hing, und sagte: »Ich halte das nicht für weise, Lord Snow. Ich werde zum Alten Weib beten, damit sie ihre leuchtende Lampe erhebt und Euch auf den Pfad der Weisheit führt.«
    Jon Snow war mit seiner Geduld am Ende. »Ein wenig Weisheit könnte uns allen nicht schaden, dessen bin ich sicher.« Du weißt gar nichts, Jon Snow. » Wollen wir nun über Val sprechen?«
    »Es ist also wahr?«, sagte Marsh. »Ihr habt sie freigelassen.«
    »Jenseits der Mauer.«
    Septon Cellador schnappte nach Luft. »Die Gefangene des Königs. Seine Gnaden werden wütend sein, wenn er feststellt, dass sie fort ist.«
    »Val wird zurückkehren.« Und zwar vor Stannis, wenn die Götter gnädig sind.
    » Woher wollt Ihr das wissen?«, fragte Bowen Marsh.
    »Sie hat es mir gesagt.«
    »Und wenn sie lügt? Wenn ihr etwas zustößt?«
    »Nun, dann bekommt Ihr Gelegenheit, Euch einen Lord Kommandanten zu wählen, der Euch besser gefällt. Doch bis dahin, fürchte ich, müsst Ihr mich ertragen.« Jon trank einen Schluck Bier. »Ich habe sie zu Tormund Riesentod geschickt, damit sie ihm mein Angebot überbringt.«
    »Dürften wir erfahren, um was für ein Angebot es sich handelt?«
    »Um das gleiche Angebot, das ich in Mole’s Town gemacht habe. Verpflegung und Frieden und ein Dach über dem Kopf, wenn sie sich uns anschließen, gegen unseren gemeinsamen Feind kämpfen und uns helfen, die Mauer zu halten.«
    Bowen Marsh schien das nicht zu überraschen. »Ihr wollt ihn also hereinlassen.« Seine Stimme verriet, dass er dies schon die ganze Zeit vermutet hatte. »Ihr wollt ihm und seinen Gefolgsleuten die Tore öffnen. Hunderten, tausenden.«
    »Wenn er noch so viele hat.«
    Septon Cellador vollführte das Zeichen des Sterns. Othell Yarwyck grunzte. Bowen Marsh sagte: »Mancher würde das Hochverrat nennen. Das sind Wildlinge. Wilde, Räuber, Vergewaltiger, mehr Tier als Mensch.«
    »Tormund ist nichts von alledem«, sagte Jon, »nicht mehr als Mance Rayder. Aber selbst wenn alles, was Ihr sagt, stimmen würde, sind sie immer noch Menschen, Bowen. Lebendige Menschen, so wie Ihr und ich. Der Winter naht, Mylords, und wenn er gekommen ist, müssen die Lebenden gegen die Toten zusammenstehen.«
    » Snow«, kreischte Mormonts Rabe, » Snow, Snow!«
    Jon beachtete ihn nicht. »Wir haben die Wildlinge befragt, die wir aus dem Hain mit zurückgebracht haben. Einige haben uns eine interessante Geschichte erzählt, von einer Waldhexe namens Mutter Maulwurf.«
    »Mutter Maulwurf ?«, fragte Bowen Marsh. »Ein seltsamer Name.«
    »Angeblich hatte sie sich ihr Heim in einer Höhle unter einem hohlen Baum eingerichtet. Wie viel daran auch wahr sein mag, sie hatte eine Vision von einer Flotte von Schiffen, die kommen würden, um das Freie Volk über die Meerenge in Sicherheit zu bringen. Tausende von denen, die nach der Schlacht geflohen sind, waren verzweifelt genug, um ihr zu glauben. Mutter Maulwurf hat sie alle nach Hartheim geführt, wo sie beten und auf Rettung von jenseits des Meeres warten.«
    Othell Yarwyck zog eine düstere Miene. »Ich bin kein Grenzer, aber … Hartheim ist ein unheiliger Ort, heißt es. Verflucht. Das hat selbst Euer Onkel gesagt, Lord Snow. Warum sollten sie dort hingehen?«
    Jon hatte eine Karte vor sich auf dem Tisch liegen. Er drehte sie, damit seine Besucher sie sehen konnten. »Hartheim liegt an einer geschützten Bucht und verfügt über einen natürlichen Hafen, der tief genug für die größten Schiffe ist. Holz und Stein gibt es dort in Hülle und Fülle. Im Wasser wimmelt es von Fischen, und ganz in der Nähe gibt es Kolonien von Seehunden und Seekühen.«
    »Das mag ja alles richtig sein«, sagte Yarwyck, »aber an dem Ort möchte ich nicht eine

Weitere Kostenlose Bücher