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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Langschwert könnte sie dazu bringen, sich die Sache noch einmal zu überlegen.
    »Hofft Ihr auf diese Weise, Euren Kopf zu behalten, Gnom?«
    »Ser Gnom, wenn ich bitten darf. Und ja. Sobald Ihre Gnaden meinen wahren Wert erkannt hat, wird sie mich hoch zu schätzen wissen. Schließlich bin ich ein liebenswerter kleiner Kerl, und ich weiß viele nützliche Dinge über meine Verwandtschaft. Doch bis dahin sollte ich sie am besten bei guter Laune halten.«
    »Tollt herum so viel Ihr wollt, Eure Verbrechen werdet Ihr damit nicht aus der Welt schaffen. Daenerys Targaryen ist kein törichtes Kind, das sich von Scherzen und Purzelbäumen ablenken lässt. Sie wird gerecht über Euch urteilen.«
    Oh, hoffentlich nicht. Tyrion betrachtete Mormont aus seinen ungleichen Augen. »Und wie wird sie Euch willkommen heißen, diese gerechte Königin? Mit einer herzlichen Umarmung, mädchenhaftem Kichern, der Axt eines Scharfrichters?« Er grinste über die unübersehbare Verlegenheit des Ritters. »Habt Ihr tatsächlich erwartet, ich würde glauben, Ihr wäret in Geschäften der Königin in diesem Hurenhaus unterwegs? Um sie eine halbe Welt entfernt von ihr zu verteidigen? Oder seid Ihr einfach auf der Flucht, weil Eure Drachenkönigin Euch von ihrer Seite verbannt hat? Aber warum sollte sie das tun … ach, wartet, Ihr habt sie ausspioniert .« Tyrion schnalzte mit der Zunge. »Ihr hofft, ihre Gunst zurückzugewinnen, indem Ihr sie mit meiner Winzigkeit überrascht. Ein schlecht durchdachter Plan, wenn Ihr mich fragt. Man könnte sogar sagen, ein Akt trunkener Verzweiflung. Wenn ich Jaime wäre, ja, vielleicht … denn Jaime hat ihren Vater getötet, ich nur meinen eigenen. Ihr glaubt, Daenerys wird mich hinrichten und Euch begnadigen, aber das Gegenteil ist beinahe genauso wahrscheinlich. Vielleicht solltet Ihr auf das Schwein steigen, Ser Jorah. Legt ein eisernes Narrenkleid an wie Florian der …«
    Der Schlag des Ritters riss seinen Kopf herum und schleuderte Tyrion zur Seite, und zwar so hart, dass er mit dem Kopf auf das Deck krachte. Blut füllte seinen Mund, als er sich taumelnd wieder auf ein Knie erhob. Er spuckte einen abgebrochenen Zahn aus. Ich werde jeden Tag ein wenig schöner, aber hier, glaube ich, habe ich in einer offenen Wunde gestochert. »Hat der Zwerg etwas gesagt, das Euch beleidigt, Ser?«, fragte Tyrion unschuldig und wischte sich mit dem Handrücken Blutstropfen von der aufgeplatzten Lippe.
    »Ich habe Euer loses Mundwerk satt, Zwerg«, sagte Mormont. »Ein paar Zähne bleiben Euch noch. Wenn Ihr die nicht auch noch verlieren wollt, haltet Euch für den Rest dieser Reise von mir fern.«
    »Das könnte schwierig werden. Wir teilen uns eine Kabine.«
    »Sucht Euch einen anderen Platz zum Schlafen. Unten im Frachtraum, oben auf Deck, mir ist es einerlei. Bleibt mir nur aus den Augen.«
    Tyrion zog sich auf die Beine. »Wie Ihr wünscht«, antwortete er mit blutigem Mund, aber der große Ritter war schon gegangen. Seine Schritte donnerten über die Planken.
    Unten in der Schiffsküche spülte er sich gerade den Mund mit Rum und Wasser und zuckte zusammen, weil es so brannte, als Hella zu ihm kam. »Ich habe gehört, was passiert ist. Oh, seid Ihr verletzt?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ein wenig Blut und ein ausgeschlagener Zahn.« Aber ich glaube, ich habe ihn härter getroffen. » Und er war ein Ritter. Sehr schade, von nun an würde ich nicht mehr auf Ser Jorah zählen, falls wir Schutz brauchen sollten.«
    »Was habt Ihr getan? Oh, Eure Lippe blutet.« Sie holte ein Stück Stoff aus dem Ärmel und tupfte das Blut ab. »Was habt Ihr gesagt?«
    »Ein paar Wahrheiten, die Ser Bezoar nicht hören wollte.«
    »Ihr dürft ihn nicht verspotten. Wisst Ihr denn gar nichts ? Auf diese Weise dürft Ihr nicht mit großen Leuten sprechen. Die können Euch wehtun . Ser Jorah hätte Euch ins Meer werfen können. Die Seeleute hätten lachend zugeschaut, wie Ihr ertrinkt. Mit den großen Leuten muss man vorsichtig sein. Seid fröhlich und lustig vor ihnen, bringt sie zum Lächeln und zum Lachen, das hat mein Vater immer gesagt. Hat Euer Vater Euch nie beigebracht, wie Ihr mit den großen Leuten umzugehen habt?«
    »Mein Vater hat sie die kleinen Leute genannt«, sagte Tyrion, »und er war nicht gerade ein angenehmer Mann.« Er trank einen weiteren Schluck verdünnten Rum, spülte den Mund und spuckte aus. »Trotzdem werde ich deinen Rat beherzigen. Ich habe noch viel darüber zu lernen, was es heißt, ein Zwerg zu

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