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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Rolle. Ich nenne sie alle Harzu. Und er war kein Drachentöter. Er hat sich nur den Hintern schwarz und knusprig rösten lassen.«
    »Er war tapfer.« Ich wünschte, ich hätte den Mut, mich diesem Ungeheuer mit nichts als einem Speer entgegenzustellen.
    » Er ist tapfer gestorben, meinst du.«
    »Er ist schreiend gestorben«, sagte Arch.
    Gerris legte Quentyn eine Hand auf die Schulter. »Selbst wenn die Königin zurückkehrt, wird sie immer noch verheiratet sein.«
    »Nicht, wenn ich König Harzu einen kleinen Klaps mit meinem Hammer verpasse«, schlug der Große Mann vor.
    »Hizdahr«, verbesserte ihn Quentyn. »Sein Name ist Hizdahr.«
    »Ein Küsschen von meinem Hammer, und niemand wird sich mehr drum scheren, wie er geheißen hat«, gab Arch zurück.
    Sie verstehen es einfach nicht. Seine Freunde hatten das wahre Ziel seiner Reise aus den Augen verloren. Der Pfad führt über sie, nicht zu ihr. Daenerys ist der Weg zum Ziel, nicht das Ziel selbst. »›Der Drache hat drei Köpfe‹, hat sie zu mir gesagt. ›Mit meiner Heirat müssen nicht all Eure Hoffnungen gestorben sein. Ich weiß, warum Ihr hier seid. Wegen Feuer und Blut.‹ In mir fließt Targaryenblut, das wisst ihr. Ich kann meine Ahnen zurückverfolgen bis …«
    »Ach, deine Ahnen!«, rief Gerris. »Die Drachen scheren sich nicht um dein Blut, höchstens vielleicht um den Geschmack. Du kannst einen Drachen nicht mit einer Geschichtsstunde zähmen. Das sind Ungeheuer, keine Maester. Quent, willst du das wirklich tun?«
    »Ich muss es tun. Für Dorne. Für meinen Vater. Für Cletus und Will und Maester Kedry.«
    »Die sind tot«, erwiderte Gerris. »Die kümmert das nicht mehr.«
    »Sie sind alle tot«, stimmte Quentyn zu. »Und wofür? Um mich hierherzubringen, damit ich die Drachenkönigin heiraten kann. Ein großes Abenteuer, hat Cletus es genannt. Dämonenstraßen und stürmische Meere, und am Ende erwartet uns die schönste Frau der Welt. Eine Geschichte, die wir unseren Enkelkindern erzählen können. Aber Cletus wird keine Kinder mehr zeugen, es sei denn, er hat einen Bastard im Bauch dieses Schankmädels hinterlassen, das er so mochte. Will wird niemals seine Hochzeit feiern. Ihr Tod sollte eine Bedeutung haben.«
    Gerris zeigte auf eine Leiche, die zusammengesunken an einer Ziegelmauer saß und von einer Wolke glänzender grüner Fliegen umschwärmt wurde. »Hatte sein Tod eine Bedeutung?«
    Quentyn betrachtete die Leiche voller Ekel. »Der ist an der Ruhr gestorben. Haltet Abstand von ihm.« Die Fahle Mähre ritt durch die Stadt. Wen wunderte es da, dass die Straßen so leer wirkten. »Die Unbefleckten werden einen Leichenkarren für ihn schicken.«
    »Ohne Zweifel. Aber das war nicht meine Frage. Das Leben von Männern hat Bedeutung, nicht ihr Tod. Ich habe Will und Cletus auch gemocht, doch das wird sie uns nicht zurückbringen. Diese Sache ist ein Fehler, Quent. Söldnern kann man nicht trauen.«
    »Es sind Menschen wie andere auch. Sie wollen Gold, Ruhm, Macht. Auf mehr vertraue ich gar nicht.« Darauf und auf mein Schicksal. Ich bin ein Prinz von Dorne, und das Blut der Drachen fließt in meinen Adern.
    Die Sonne war hinter den Stadtmauern versunken, als sie den violetten Lotus gefunden hatten. Er war auf die verwitterte Holztür eines niedrigen Ziegelhäuschens gemalt, das in einer Reihe mit ähnlichen Häuschen im Schatten der großen gelbgrünen Pyramide von Rhazdar stand. Quentyn klopfte zweimal, wie man ihn angewiesen hatte. Eine barsche Stimme antwortete durch die Tür und knurrte etwas Unverständliches in der Sprache der Sklavenbucht, einer hässlichen Mischung aus Altghiscari und Hochvalyrisch. Der Prinz antwortete in der gleichen Sprache: »Freiheit.«
    Die Tür öffnete sich. Gerris trat vorsichtshalber als Erster ein, Quentyn folgte gleich hinter ihm, und der Große Mann bildete die Nachhut. Das Innere der Hütte war von einem bläulichen Rauch vernebelt, dessen süßer Geruch kaum den scharfen Gestank von Pisse, saurem Wein und verrottendem Fleisch überdecken konnte. Der Raum war viel größer, als er von außen gewirkt hatte, und erstreckte sich nach rechts und links in die benachbarten Hütten. Was von draußen wie ein Dutzend Gebäude gewirkt hatte, entpuppte sich im Inneren als eine einzige lange Halle.
    Zu dieser Stunde war das Haus kaum halb gefüllt. Einige Gäste bedachten die Dornischen mit gelangweilten oder feindseligen oder neugierigen Blicken. Die anderen drängten sich um eine Grube am anderen Ende des Raums,

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