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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Euch, sie mir anzubieten, aber ich würde ein Pferd bevorzugen.«
    Der Bravo errötete, doch Tintenfass lachte laut, und auch der Braune Ben kicherte. »Tintenfass, bringt ihn zu den Wagen. Er kann sich vom Kompaniestahl etwas aussuchen. Das Mädchen auch. Setzt ihr einen Helm auf und zieht ihr ein bisschen Rüstung an, dann geht sie vielleicht als Junge durch.«
    »Lord Tyrion, kommt mit mir.« Tintenfass hielt ihm die Zeltklappe auf und ließ ihn hindurchwatscheln. »Ich lasse Euch von Schnapp zu den Wagen bringen. Holt Eure Frau und trefft Euch mit ihm am Kochzelt.«
    »Sie ist nicht meine Frau. Vielleicht solltet Ihr sie Euch nehmen. In letzter Zeit schläft sie nur noch und starrt mich böse an.«
    »Ihr solltet sie öfter verprügeln und öfter vögeln«, riet der Zahlmeister. »Bringt sie mit oder lasst sie, wo immer Ihr wollt. Schnapp wird es nicht kümmern. Kommt zu mir, wenn Ihr Eure Rüstung habt, und ich führe Euch in die Bücher ein.«
    »Wie Ihr wünscht.«
    Tyrion fand Hella schlafend in der Ecke ihres Zeltes vor, wo sie sich auf einer dünnen Strohmatratze unter einem Haufen schmutziger Bettwäsche zusammengerollt hatte. Als er sie mit dem Zeh anstieß, wälzte sie sich herum, blinzelte ihn an und gähnte. »Hugor? Was ist denn?«
    »Sprechen wir wieder miteinander?« Das war besser als ihr übliches brütendes Schweigen. Und all das nur wegen eines Hundes und eines Schweins, die wir zurücklassen mussten. Ich habe uns beide aus der Sklaverei gerettet, da wäre doch ein wenig Dankbarkeit nicht zu viel verlangt . »Wenn du noch länger schläfst, wirst du noch den Krieg verpassen.«
    »Ich bin traurig.« Erneut gähnte sie. »Und müde. So müde.«
    Müde oder krank? Tyrion kniete neben ihrer Matratze. »Du siehst blass aus.« Er fühlte ihre Stirn. Ist es so heiß hier drin, oder hat sie ein leichtes Fieber? Er wagte nicht, die Frage laut auszusprechen. Selbst harte Männer wie die Zweitgeborenen hatten Angst davor, die Fahle Mähre zu besteigen. Wenn sie glaubten, Hella sei erkrankt, würden sie das Mädchen ohne zu zögern vertreiben. Sie würden uns vielleicht sogar Yezzans Erben zurückgeben, Schuldscheine hin, Schuldscheine her. » Ich habe mich in ihr Buch eingetragen. Auf die alte Weise, mit Blut. Ich bin jetzt ein Zweitgeborener.«
    Hella setzte sich auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. »Was ist mit mir? Kann ich mich auch einschreiben?«
    »Ich glaube nicht. Manche Freien Kompanien haben wohl schon Frauen aufgenommen, aber … mit Zweitgeborenen meinen sie hier wohl nur die Söhne, fürchte ich.«
    »Wir«, erwiderte sie. »Wenn Ihr zu ihnen gehört, solltet Ihr wir sagen, nicht sie. Hat irgendwer Hübsche Sau gesehen? Tintenfass sagte, er würde nach ihr fragen. Oder Knirsch? Gibt es Neuigkeiten von Knirsch?«
    Nur wenn man Kasporio glauben kann. Plumms nicht so schrecklich gewitzter Stellvertreter behauptete, drei yunkische Sklavenjäger streiften durch die Lager und fragten nach zwei entlaufenen Zwergen. Einer von den Yunkischen trage einen langen Speer mit einem aufgespießten Hundekopf, zumindest hatte Kaspo das erzählt. Mit solchen Neuigkeiten würde er aber Hella vermutlich nicht aus dem Bett locken. »Keine Nachrichten bislang«, log er. »Komm. Wir müssen eine Rüstung für dich finden.«
    Sie blickte ihn misstrauisch an. »Rüstung? Wozu?«
    »Irgendein alter Waffenmeister hat mir einmal gesagt: ›Geh niemals nackt in eine Schlacht, Junge.‹ Ich werde ihn beim Wort nehmen. Außerdem bin ich jetzt ein Söldner und muss mir meinen Sold auch verdienen.« Sie machte noch immer keine Anstalten, sich zu rühren. Tyrion packte sie am Handgelenk, zog sie auf die Beine und warf ihr eine Handvoll Kleider ins Gesicht. »Zieh dich an. Trag einen Kapuzenmantel und halte den Kopf gesenkt. Wir sollen wie zwei Jungen aussehen, nur für den Fall, dass irgendwo die Sklavenjäger lauern.«
    Schnapp wartete beim Kochzelt und kaute Bitterblatt, als die beiden Zwerge in Kapuzenmänteln bei ihm eintrafen. »Wie ich höre, werdet Ihr beide für uns kämpfen«, sagte der Feldwebel. »Da machen die in Meereen sich bestimmt jetzt schon in die Hosen. Hat einer von Euch schon mal einen Mann umgebracht?«
    »Ich«, antwortete Tyrion. »Ich mache sie nieder wie die Fliegen.«
    »Womit?«
    »Mit einer Axt, mit einem Dolch, mit einer gewitzten Bemerkung. Am tödlichsten bin ich allerdings mit meiner Armbrust.«
    Schnapp kratzte sich mit der Spitze seines Hakens über die Bartstoppeln. »Ein fieses

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