10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)
Hoffnung, damit das Gespräch über dieses Thema beenden zu können. »Und sogar noch mehr als meine eigenen.«
»Wozu brauchen wir eigentlich eine Rüstung? Wir sind doch nur Mimen. Wir tun doch nur so , als würden wir kämpfen.«
»Du bist eine gute Mimin«, sagte Tyrion und begutachtete ein schweres eisernes Kettenhemd, das so viele Löcher aufwies, dass es fast aussah, als wäre es von Motten zerfressen worden. Was für Motten fressen denn Kettenhemd? » Einen Toten zu mimen ist eine gute Art, eine Schlacht zu überleben. Eine gute Rüstung ist auch eine.« Obwohl es hier sehr wenig gute Rüstungen gibt, fürchte ich. Am Grünen Arm hatte er in zusammengestückelten Teilen aus Lord Leffords fahrender Waffenkammer gekämpft, darunter ein Topfhelm mit Stachel, der aussah, als hätte jemand einen Latrineneimer über seinen Kopf gestülpt. Dieser Kompaniestahl war noch schlimmer. Der Kram war nicht nur alt und passte kaum, sondern zeigte dazu noch Beulen und Risse. Ist das hier getrocknetes Blut oder nur Rost? Er schnüffelte daran und konnte es noch immer nicht sagen.
»Hier ist eine Armbrust.« Hella zeigte sie ihm.
Tyrion sah sie sich an. »Ich kann die Spannwinde nicht bedienen. Meine Beine sind zu kurz. Eine mit Kurbel wäre besser.« Um die Wahrheit zu sagen, wollte er gar keine Armbrust. Es dauerte zu lange, um sie nachzuladen. Selbst wenn er am Latrinengraben wartete, bis sich dort ein Feind hinhockte, standen die Chancen, mehr als einen Bolzen abzuschießen, eher schlecht.
Stattdessen wählte er einen Morgenstern, schwang ihn einmal und legte ihn wieder hin. Zu schwer. Er überging einen Streithammer (zu lang und zu schwer), einen Streitkolben mit Nägeln (ebenfalls zu schwer) und ein halbes Dutzend Langschwerter, ehe er einen langen Dolch fand, der ihm gefiel, ein hässliches Stück Stahl mit dreieckiger Klinge. »Der könnte zu gebrauchen sein«, sagte er. Die Klinge war ein wenig angerostet, aber das machte sie nur noch fieser. Dazu fand er eine passende Scheide aus Holz und Leder und schob den Dolch hinein.
»Ein kleines Schwert für einen kleinen Mann?«, scherzte Hella.
»Das ist ein Dolch, und er ist für einen großen Mann gemacht.« Tyrion zeigte ihr ein altes Langschwert. »Das ist ein Schwert. Versuch mal.«
Hella nahm es, schwang es und runzelte die Stirn. »Zu schwer.«
»Stahl wiegt mehr als Holz. Wenn du damit aber einem Mann in den Hals hackst, wird sich sein Kopf vermutlich nicht in eine Melone verwandeln.« Er nahm ihr das Schwert wieder ab und untersuchte es genauer. »Billiger Stahl. Und schartig. Hier, siehst du? Ich nehme zurück, was ich gesagt habe. Man braucht eine bessere Klinge, um Köpfe abzuhacken.«
»Ich will keine Köpfe abhacken.«
»Musst du ja auch nicht. Setz deine Hiebe lieber unterhalb des Knies an. Wade, Kniesehne, Knöchel … sogar Riesen fallen, wenn du ihnen die Füße abschlägst. Wenn sie erst einmal am Boden liegen, sind sie auch nicht größer als du.«
Hella sah aus, als würde sie im nächsten Moment anfangen zu weinen. »Letzte Nacht habe ich geträumt, mein Bruder würde wieder leben. Wir haben vor einem großen Lord tjostiert, auf Knirsch und Hübsche Sau, und Männer haben uns mit Rosen beworfen. Wir waren so glücklich …«
Tyrion versetzte ihr eine Ohrfeige.
Alles in allem war es nur ein kleiner Klaps, ein leichtes Zucken aus dem Handgelenk ohne große Kraft dahinter. Es blieb nicht einmal eine rote Stelle auf der Haut zurück. Trotzdem stiegen ihr die Tränen in die Augen.
»Wenn du träumen willst, geh wieder schlafen«, sagte er ihr. »Wenn du aufwachst, sind wir immer noch entlaufene Sklaven inmitten einer Belagerung. Knirsch ist tot. Das Schwein ebenfalls, höchstwahrscheinlich. Jetzt such dir eine Rüstung zusammen, leg sie an und kümmere dich nicht darum, wo sie zwickt. Der Mummenschanz ist vorbei. Kämpfe oder versteck dich oder mach dir in die Hose, was auch immer du möchtest, aber kleide dich vorher in Stahl.«
Hella legte die Hand auf die Stelle, wo er sie geschlagen hatte. »Wir hätten niemals fliehen sollen. Wir sind keine Söldner. Wir können doch gar nicht kämpfen. Bei Yezzan war es gar nicht so schlecht. Überhaupt nicht. Amme war zwar manchmal grausam, aber Yezzan nicht. Wir waren seine Lieblinge, seine … seine …«
» Sklaven! Das Wort, nach dem du suchst, heißt Sklaven .«
»Sklaven«, sagte sie und errötete. »Wir waren aber immerhin seine besonderen Sklaven. So wie Süßes. Seine Schätze.«
Seine
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