10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)
und dort hatten die Teppiche zu glimmen begonnen, wo die glühenden Kohlen gelandet waren. Er hörte die arme Qezza schluchzen. »Keine Angst«, sagte der alte Ritter. »Dir wird nichts geschehen, Kind. Ich will nur den König.«
Er wischte das Schwert an einer Gardine sauber und schritt ins Schlafzimmer, wo er Hizdahr zo Loraq, den Vierzehnten Seines Edlen Namens, wimmernd hinter einem Wandbehang fand. »Verschont mich«, flehte er. »Ich will nicht sterben.«
»Wer will das schon. Und doch müssen alle Menschen sterben, ausnahmslos.« Ser Barristan steckte das Schwert in die Scheide und zerrte Hizdahr auf die Beine. »Kommt. Ich werde Euch in eine Zelle bringen.« Inzwischen sollten die Messingtiere Stahlhaut entwaffnet haben. »Dort werdet Ihr als Gefangener festgehalten, bis die Königin zurückkehrt. Sollte man Euch kein Verbrechen nachweisen können, wird Euch kein Leid geschehen. Darauf habt Ihr mein Wort als Ritter.« Er nahm den Arm des Königs und führte ihn aus dem Schlafzimmer, wobei er sich wie benommen fühlte, fast wie betrunken. Ich war ein Ritter der Königsgarde. Was bin ich jetzt?
Miklaz und Draqaz waren mit Hizdahrs Wein zurückgekehrt. Sie standen in der offenen Tür, hielten die Karaffen vor der Brust und starrten mit großen Augen auf Khrazz’ Leiche. Qezza weinte immer noch, doch Jezhene war gekommen und tröstete sie. Sie umarmte das jüngere Mädchen und strich ihm über das Haar. Einige der anderen Mundschenke standen hinter ihr und schauten zu. »Euer Erhabenheit«, sagte Miklaz, »der Edle Reznak mo Reznak sagt, ich solle Euch bitten, sofort zu kommen.«
Der Junge sprach mit dem König, als wäre Ser Barristan überhaupt nicht anwesend, als läge kein Toter auf dem Teppich, dessen Lebensblut langsam die Seide rot färbte. Skahaz sollte Reznak gefangen nehmen, solange wir uns seiner Treue nicht sicher sein können. Ob da etwas schiefgelaufen ist? » Wohin?«, fragte Ser Barristan den Jungen. »Wohin ruft der Seneschall Seine Gnaden?«
»Nach draußen.« Miklaz schien ihn zum ersten Mal zu bemerken. »Nach draußen, Ser. Auf die T-terrasse. Um zu sehen.«
»Was zu sehen?«
»D-d-drachen. Die Drachen sind los.«
Die Sieben mögen uns alle retten, dachte der alte Ritter.
Der Drachenbändiger
Die Nacht kroch auf langsamen schwarzen Füßen dahin. Die Stunde der Fledermaus wich der Stunde des Aals, die Stunde des Aals der Stunde der Geister. Der Prinz lag im Bett, starrte an die Decke und träumte ohne zu schlafen, hing Erinnerungen und Vorstellungen nach und wälzte sich unter seiner Leinendecke hin und her. In seinem Kopf jagten sich Gedanken an Feuer und Blut.
Schließlich gab Quentyn Martell die Hoffnung auf Schlaf auf, ging in sein Solar, schenkte sich einen Becher Wein ein und trank ihn im Dunkeln. Der Geschmack war ein süßer Trost auf seiner Zunge, also entzündete er eine Kerze und goss sich einen weiteren Becher ein. Der Wein hilft mir beim Einschlafen, redete er sich ein, aber er wusste, das war eine Lüge.
Lange Zeit starrte er in die Kerze, dann stellte er den Becher ab und hielt die Hand über die Flamme. Er musste seinen ganzen Willen aufbringen, um sie nach unten zu drücken, bis das Feuer seine Haut berührte, doch dann riss er die Hand zurück und schrie vor Schmerz.
»Quentyn, bist du verrückt?«
Nein, ich habe nur Angst. Ich will nicht verbrennen. » Gerris?«
»Ich habe gehört, wie du aufgestanden bist.«
»Ich konnte nicht schlafen.«
»Und Verbrennungen sind ein Mittel dagegen? Etwas warme Milch und ein Schlaflied würden dir vielleicht bessere Dienste leisten. Am besten wäre es, wir gehen in den Tempel der Grazien und suchen dir ein Mädchen.«
»Eine Hure, meinst du?«
»Sie nennen sie Grazien. Sie tragen verschiedene Farben. Die Roten sind die Einzigen, die ficken.« Gerris setzte sich ihm gegenüber an den Tisch. »Wenn du mich fragst, sollten die Septas zu Hause sich daran ein Beispiel nehmen. Ist dir schon aufgefallen, dass die alten Septas immer wie vertrocknete Pflaumen aussehen? Das ist die Folge eines Lebens in Keuschheit.«
Quentyn schaute hinaus auf die Terrasse, wo sich zwischen den Bäumen nächtliche Schatten ausgebreitet hatten. Er hörte das leise Geräusch von fallendem Wasser. »Regnet es? Deine Huren werden sicher schon gegangen sein.«
»Nicht alle. Es gibt da diese kleinen gemütlichen Nischen in den Lustgärten, wo sie jede Nacht warten, bis sie von einem Mann erwählt werden. Die Verschmähten müssen dort bleiben, bis
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