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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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dieser Welt unvergleichlich. Vielleicht bekommt Ihr nie wieder Gelegenheit, sie zu besteigen.«
    »Ohne Zweifel werde ich meine Vorsicht auf dem Sterbebett bereuen, aber nach dem langen Tag im Sattel klingt ein warmes Zimmer doch angenehmer.«
    »Also in mein Solar. Satin, bringst du uns bitte Gewürzwein.«
    Jons Gemächer hinter der Schmiede boten Ruhe, auch wenn es dort nicht besonders warm war. Sein Feuer war vor einiger Zeit ausgegangen; Satin legte nicht so fleißig Holz nach, wie der Schwermütige Edd es getan hatte. Mormonts Rabe begrüßte sie mit einem gekreischten » Korn! « . Jon hängte seinen Mantel auf. »Ihr seid gekommen, um Stannis aufzusuchen, ist das richtig?«
    »In der Tat, Mylord. Königin Selyse hat vorgeschlagen, per Rabe eine Nachricht nach Deepwood Motte zu schicken, um Seiner Gnaden mitzuteilen, dass ich ihn im Nightfort erwarte. Die Angelegenheit, die ich mit ihm zu besprechen habe, ist ein wenig zu delikat, um sie Briefen anzuvertrauen.«
    »Schulden.« Um was sonst könnte es gehen? » Seine eigenen? Oder die seines Bruders.«
    Der Bankier legte die Hände aneinander. »Es wäre nicht angemessen, mich über die Schulden oder Schuldenfreiheit von Lord Stannis zu äußern. Was König Robert betrifft … Es war uns in der Tat eine Freude, Seine Gnaden in der Not zu unterstützen. Solange Robert lebte, war alles in Ordnung. Jetzt allerdings hat der Eiserne Thron alle Zahlungen eingestellt.«
    Können die Lannisters wirklich so dumm sein? » Ihr beabsichtigt aber nicht, Stannis für die Schulden seines Bruders haftbar zu machen.«
    »Die Schulden sind die des Eisernen Throns«, erklärte Tycho, »und wer auch immer auf diesem Stuhl sitzt, muss sie bezahlen. Da der junge König Tommen und seine Ratgeber sich so verstockt zeigen, beabsichtigen wir, die Angelegenheit mit König Stannis zu besprechen. Sollte er sich unseres Vertrauens würdig erweisen, wäre es uns natürlich eine große Freude, ihm alle Hilfe anzubieten, die er braucht.«
    » Hilfe «, schrie der Rabe. » Hilfe, Hilfe, Hilfe. «
    Das hatte Jon bereits vermutet, als er erfahren hatte, dass die Eiserne Bank einen Gesandten zur Mauer geschickt hatte. »Unsere jüngsten Nachrichten besagen, dass Seine Gnaden nach Winterfell marschiert, um Lord Bolton und seinen Verbündeten gegenüberzutreten. Ihr könntet ihn dort aufsuchen, wenn Ihr möchtet, allerdings birgt das ein Risiko. Ihr könntet mitten in seinen Krieg hineingeraten.«
    Tycho verneigte sich. »Wir, die wir der Eisernen Bank dienen, sehen dem Tod so oft ins Gesicht wie Ihr, die Ihr dem Eisernen Thron dient.«
    Diene ich dem Eisernen Thron? Dessen war sich Jon Snow nicht mehr sicher. »Ich kann Euch mit Pferden, Proviant, Führern und allem ausrüsten, was Ihr braucht, um nach Deepwood Motte zu ziehen. Von dort aus müsstet Ihr Euch auf eigene Faust zu Stannis durchschlagen.« Und möglicherweise werdet Ihr seinen Kopf auf einem Spieß vorfinden. » Das hat allerdings seinen Preis.«
    » Preis«, krächzte Mormonts Rabe. » Preis, Preis. «
    » Alles hat seinen Preis, nicht wahr?« Der Braavosi lächelte. »Was benötigt die Wache?«
    »Für den Anfang Eure Schiffe. Mitsamt Mannschaft.«
    »Alle drei? Wie soll ich nach Braavos zurückkehren?«
    »Ich brauche sie nur für eine einzige Fahrt.«
    »Für eine gefährliche Fahrt, nehme ich an. Für den Anfang, sagtet Ihr?«
    »Außerdem brauchen wir ein Darlehen. Ausreichend Gold, damit wir uns bis zum Frühling mit Nahrung versorgen können. Um Vorräte zu kaufen und Schiffe anzuheuern, die sie zu uns bringen.«
    »Frühling?« Tycho seufzte. »Das ist unmöglich, Mylord.«
    Was hatte Stannis noch zu ihm gesagt? Ihr feilscht wie ein altes Weib mit ihrem Kabeljau, Lord Snow. Hat Lord Eddard Euch mit einem Fischweib gezeugt? Vielleicht traf das ja tatsächlich zu.
    Es dauerte beinahe eine ganze Stunde, bis das Unmögliche möglich wurde, und noch eine Stunde, bis sie sich auf die Bedingungen geeinigt hatten. Die Karaffe mit Gewürzwein, die Satin gebracht hatte, half ihnen über die schwierigsten Punkte hinweg. Als Jon das Pergament unterschrieb, das der Braavosi aufgesetzt hatte, waren sie beide halb betrunken und ziemlich unglücklich. Jon hielt das für ein gutes Zeichen.
    Mit den drei Schiffen des Braavosi umfasste die Flotte in Eastwatch nun elf, darunter ein Walfänger aus Ibben, den Cotter Pyke auf Jons Befehl hin beschlagnahmt hatte, eine Handelsgaleere aus Pentos, mit der genauso verfahren worden war, und drei

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